Wilhelm Tell
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Wilhelm Tell ist ein 1804 - kurz vor seinem Tode - abgeschlossenes Drama von Friedrich Schiller. Es dreht sich um den gleichnamigen sagenhaften Schweizer Freiheitskämpfer.
Das Werk spielt im 14. Jahrhundert und schildert den Kampf der Bewohner der Schweizer Urkantone gegen die tyrannische Habsburgerherrschaft. Weil Wilhelm Tell den als Herrschaftssymbol auf eine Stange gesetzten Hut des habsburgischen Vogtes Hermann Gessler nicht grüßt, wird er verhaftet. Der Vogt zwingt ihn, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Dies gelingt zwar, aber Tell sagt dem Vogt ins Gesicht, dass er ihn andernfalls auch noch erschossen hätte. Daraufhin lässt dieser Tell fesseln, um ihn einzukerkern. Tell entkommt jedoch, lauert Gessler in einer hohlen Gasse auf und erschießt ihn dort. Die Zwingburg in Altdorf wird daraufhin geschleift. Es trifft die Nachricht ein, dass der habsburgische König Albrecht, der die Rechte der Schweizer missachtet hat, von seinem Neffen Johannes ermordet worden sei. Dieser flüchtet sich zu Tell und bittet ihn um Beistand. Doch Tell lehnt entschieden ab, da Johannes Parricida aus selbstsüchtigen Motiven, er selbst hingegen in Notwehr gehandelt habe.
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[Bearbeiten] Zitate im MOSAIK und Onepagern
- In Heft 6/76 spricht Capitano Spavento den Satz "Durch diese hohle Gasse mußten sie unweigerlich kommen" - die passende Stelle wird unten fett hervorgehoben.
- Der Onepager SI 169 - Ideen muss man haben wurde im Album Ich fürchte, wir haben Termiten... unter dem Titel Die Axt im Haus... abgedruckt. Der Titel spielt damit auf den bekannten Tell-Ausspruch "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann" an (dritter Aufzug, erste Szene). Califax selbst zitiert den Spruch folgendermaßen: "Die Axt im Haus erspart den Holzfäller".
- Im Onepager Rosskur liest Brabax den Wilhelm Tell von Schiller
- Im Onepager Schiller war stiller probt Abrax seinen Auftritt als Wilhelm Tell für einen Feuerwehrball, passend verkleidet (natürlich darf die Armbrust nicht fehlen) - die entsprechenden Stellen sind unten fett hervorgehoben.
- Im Onepager BK 1080 - Die Axt im Haus spielt Abrax auf die Redewendung "Die Axt im Haus erspart den Zimmermann" an und zitiert den Spruch wie folgt: "Die Axt im Haus erspart die Feuerwehr".
- Im Onepager BK 1096 - Sprücheklopfer zitiert Abrax den Spruch folgendermaßen: "Die Axt im Haus erspart den Nervenarzt!".
[Bearbeiten] Vierter Aufzug, Dritte Szene, innerer Monolog von Wilhelm Tell
Die hohle Gasse bei Küßnacht.
Man steigt von hinten zwischen Felsen herunter, und die Wanderer werden, ehe sie auf der Szene erscheinen, schon von der Höhe gesehen. Felsen umschließen die ganze Szene, auf einem der vordersten ist ein Vorsprung mit Gesträuch bewachsen.
TELL tritt auf mit der Armbrust. Durch diese hohle Gasse muß er kommen, Es führt kein andrer Weg nach Küßnacht – Hier Vollend ichs – Die Gelegenheit ist günstig. Dort der Holunderstrauch verbirgt mich ihm, Von dort herab kann ihn mein Pfeil erlangen, Des Weges Enge wehret den Verfolgern. Mach deine Rechnung mit dem Himmel, Vogt, Fort mußt du, deine Uhr ist abgelaufen. Ich lebte still und harmlos – Das Geschoß War auf des Waldes Tiere nur gerichtet, Meine Gedanken waren rein von Mord – Du hast aus meinem Frieden mich heraus Geschreckt, in gärend Drachengift hast du Die Milch der frommen Denkart mir verwandelt, Zum Ungeheuren hast du mich gewöhnt – Wer sich des Kindes Haupt zum Ziele setzte, Der kann auch treffen in das Herz des Feinds. Die armen Kindlein, die unschuldigen, Das treue Weib muß ich vor deiner Wut Beschützen, Landvogt – Da, als ich den Bogenstrang Anzog – als mir die Hand erzitterte – Als du mit grausam teufelischer Lust Mich zwangst, aufs Haupt des Kindes anzulegen – Als ich ohnmächtig flehend rang vor dir, Damals gelobt ich mir in meinem Innern Mit furchtbarm Eidschwur, den nur Gott gehört, Daß meines nächsten Schusses erstes Ziel Dein Herz sein sollte – Was ich mir gelobt In jenes Augenblickes Höllenqualen, Ist eine heilge Schuld, ich will sie zahlen. Du bist mein Herr und meines Kaisers Vogt, Doch nicht der Kaiser hätte sich erlaubt, Was du – Er sandte dich in diese Lande, Um Recht zu sprechen – strenges, denn er zürnet – Doch nicht, um mit der mörderischen Lust Dich jedes Greuels straflos zu erfrechen, Es lebt ein Gott, zu strafen und zu rächen. Komm du hervor, du Bringer bittrer Schmerzen, Mein teures Kleinod jetzt, mein höchster Schatz – Ein Ziel will ich dir geben, das bis jetzt Der frommen Bitte undurchdringlich war – Doch dir soll es nicht widerstehn – Und du, Vertraute Bogensehne, die so oft Mir treu gedient hat in der Freude Spielen, Verlaß mich nicht im fürchterlichen Ernst. Nur jetzt noch halte fest, du treuer Strang, Der mir so oft den herben Pfeil beflügelt – Entränn er jetzo kraftlos meinen Händen, Ich habe keinen zweiten zu versenden. Wanderer gehen über die Szene. Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen, Dem Wanderer zur kurzen Ruh bereitet – Denn hier ist keine Heimat – Jeder treibt Sich an dem andern rasch und fremd vorüber, Und fraget nicht nach seinem Schmerz – Hier geht Der sorgenvolle Kaufmann und der leicht Geschürzte Pilger – der andächtge Mönch, Der düstre Räuber und der heitre Spielmann, Der Säumer mit dem schwer beladnen Roß, Der ferne herkommt von der Menschen Ländern, Denn jede Straße führt ans End der Welt. Sie alle ziehen ihres Weges fort An ihr Geschäft – und meines ist der Mord! Setzt sich. Sonst wenn der Vater auszog, liebe Kinder, Da war ein Freuen, wenn er wiederkam, Denn niemals kehrt er heim, er bracht euch etwas, Wars eine schöne Alpenblume, wars Ein seltner Vogel oder Ammonshorn, Wie es der Wandrer findet auf den Bergen – Jetzt geht er einem andern Weidwerk nach, Am wilden Weg sitzt er mit Mordgedanken, Des Feindes Leben ists, worauf er lauert. – Und doch an euch nur denkt er, lieben Kinder, Auch jetzt – euch zu verteidgen, eure holde Unschuld Zu schützen vor der Rache des Tyrannen, Will er zum Morde jetzt den Bogen spannen! Steht auf. Ich laure auf ein edles Wild – Läßt sichs Der Jäger nicht verdrießen, tagelang Umherzustreifen in des Winters Strenge, Von Fels zu Fels den Wagesprung zu tun, Hinanzuklimmen an den glatten Wänden, Wo er sich anleimt mit dem eignen Blut, – Um ein armselig Grattier zu erjagen. Hier gilt es einen köstlicheren Preis, Das Herz des Todfeinds, der mich will verderben. Man hört von ferne eine heitre Musik, welche sich nähert. Mein ganzes Leben lang hab ich den Bogen Gehandhabt, mich geübt nach Schützenregel, Ich habe oft geschossen in das Schwarze Und manchen schönen Preis mir heimgebracht Vom Freudenschießen – Aber heute will ich Den Meisterschuß tun und das Beste mir Im ganzen Umkreis des Gebirgs gewinnen.
[Bearbeiten] Weitere Anspielungen und Erwähnungen
Im Onepager Wahre Kunst soll Abrax mit einem Apfel auf dem Kopf für Califax Modell stehen. Abrax vermutet, dass Califax ihn als Walter Tell, den Sohn von Wilhelm Tell, malen will. Leider malt Califax aber nur den Apfel.