Mosaik von Hannes Hegen 139 - Schiffbruch vor Harmozia
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juni 1968 |
Nachdruck in | Auf dem Weg zur Schatzinsel Reprintmappe XII, TaschenMosaik 36 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 60 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.139 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Runkelserie | ||
Kapitel: Auf dem Schiff des Nearchos | ||
Heft davor | Der Kampf um den Wüstenbrunnen | |
Heft danach | Die goldene Rüstung |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Auf der Insel der Verbannten setzen die Digedags ihre Erzählung den Perlenfischern und Ritter Runkel gegenüber fort und berichten von ihrem Schiffbruch vor Harmozia.
- Sie schildern, wie sie auf einem Schiff der Flotte des Nearchos den Rückzug König Alexanders aus Indien erleben. Das schwer mit wertvollen Gütern beladene Lastschiff Poseidon ist auf dem Weg nach Harmozia hinter der restlichen Flotte zurückgefallen und gerät kurz vor dem Ziel in eine Windstille. An Bord befinden sich hauptsächlich Soldaten und Kaufleute. Um nach Tagen endlich an die Küste zu gelangen, nimmt der Kapitän einen Vorschlag von Dag an und lässt einige Amphoren der Krämer, die mit Parfüm gefüllt sind, ins Meer entleeren. Die dicht verschlossen Krüge als Ruderboote nutzend, müssen nun einige Soldaten das Schiff ins Schlepptau zu nehmen, und es geht ein wenig voran. Die Kaufleute versuchen inzwischen ihre Stoffe zu retten, die als Notsegel eingesetzt wurden. Sie klettern auf die Rah und nehmen die Stoffbahnen hastig wieder ab. Die zwei Soldaten an Deck machen ihnen die Beute streitig. Sie wollen ihren Frauen etwas Schönes nach Hause mitbringen und zerren an der kostbaren Kaschmirseide. Am Ende reißen die Stoffe und keiner hat etwas davon.
- Ein plötzlich heraufziehendes Unwetter sorgt für ein chaotisches Durcheinander auf dem Schiff. Alle Waren an Bord sausen wie Geschosse umher. Einer der Kaufleute mit dem Spitznamen Goldhamster versucht eine Amphore aufzufangen. Doch die nächste Welle wirft ihn an den Mast, wobei der Krug zerbricht. Dabei wird er vom kostbaren Inhalt blau wie die indische Mondnacht eingefärbt. Die nächste Woge spült ihn unter Deck, wohin ihm eine weitere Amphore folgt. Auch diese zersplittert mit lautem Knall und färbt den Unglücklichen purpurrot ein. Doch es kommt noch schlimmer, Elefantenzähne rasen wie Rammböcke auf ihn zu. Im letzten Moment kann sich Goldhamster in Sicherheit bringen. Die Stoßzähne reißen zuerst die Treppe in Stücke und zerstören dann die Bordwand. Entsetzt informiert der Krämer den Kapitän, der nun sieht, wie der Frachtraum voll Wasser läuft. Mit Löwenstimme ruft er verzweifelt: "Rette sich wer kann!" Die Krämer beginnen ein mehrstimmiges Klagegeheul, da sie nun den Verlust aller Waren befürchten müssen. Verzweifelt opfern sie einige Amphoren und kippen die kostbaren Farbstoffe ins Meer, um mit den leeren Krügen das eigene Leben zu retten. Nach der Mannschaft verlässt der Kapitän als letzter auf die gleiche Weise das sinkende Schiff. Im bunt gefärbten Wellenmeer werden die Schiffbrüchigen an eine kahle Insel gespült, wo sie sich ein geschütztes Plätzchen zu trocknen suchen. Die vier Krämer sind zuerst wieder auf den Beinen. Die Digedags beobachten sie beim Sammeln von Korallenstücken, mit denen ihre nächsten Geschäfte machen wollen. Digedag versucht ihren Optimismus zu dämpfen, denn noch sind sie nicht in Harmozia. Die ersehnte Rettung wird in Form von einigen Wrackstücken ihres Schiffes an den Strand gespült. Jeder nimmt sich ein Stück, das sich als Ruder eignet und dann setzen sich alle auf die Rah, die das Unglück heil überstanden hat. Der Kapitän kommandiert, damit alle stillsitzen und gleichmäßig im Takt rudern. So erreichen sie wohlbehalten, aber unter dem Spott der anderen Seeleute den Hafen von Harmozia. Der Kapitän meldet Nearchos den Untergang seines Schiffes und die Rettung der gesamten Mannschaft. Die Krämer besorgen sich ein Boot, um aus weiteren Korallen von der Insel Schmuck herzustellen.
- Die Digedags erfahren von einem Geheimauftrag des Kapitäns, der fehlschlug, da das Schiff unterging. Sie schließen ihre Geschichte damit, dass im Heerlager vor den Mauern der Stadt die geschäftstüchtigen Krämer Korallenstückchen als Schmuck für die Frauen der Soldaten verkaufen. Ritter Runkel mutmaßt nun, worin wohl der Geheimauftrag des Kapitäns bestanden habe, aber Hamid und seine Gefährten mahnen, nun endlich schlafen zu gehen.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag, Digedag
- Begleiter: Ritter Runkel, Hamid, Hamids Gefährten
- Auf der Poseidon: Kapitän, Steuermann und restliche Besatzung der Poseidon, Krämer (insbesondere Kaufmann Goldnase und Kaufmann Goldhamster)
- Heer Alexanders d. Großen: Nearchos, Kapitäne bei Harmozia, weitere Soldaten aus dem Heer von Alexander dem Großen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Obwohl die Digedags die ganze Geschichte innerhalb eines Abends erzählt haben, steht auf der Rückseite dieses Heftes ein abnehmender Mond am Himmel, während es auf der Rückseite von Heft 137 noch ein zunehmender war.
- Historisch verbürgt ist, dass Kaufleute, die dem Landheer Alexanders folgten, mit der unterwegs gefundenen Myrrhe ein großes Geschäft machten.
- Die drei Digedags verlieren ihre Helme in den Fluten der See. Alle Soldaten der Besatzung hingegen behalten ihre Helme.
- Sowohl das Paddeln auf dem Amphoren als auch auf der Rah dürfte unmöglich sein. Der hohe Schwerpunkt müsste bewirken, daß sich das Gefährt dreht und somit die Ruderer abwirft.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger
- Figurinen: Edith Hegenbarth
- Zeichnungen: Horst Boche, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Joachim Arfert, Brigitte Lehmann, Heidi Lehmann, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde auf holzfreiem Papier gedruckt, zeigt jedoch auf der Rückseite ein gemeinsames Export-Impressum, bei dem im Vergleich zum Inland-Impressum die ersten beiden Zeilen retuschiert wurden. Diese Hefte waren nachweislich für den Export nach Österreich und in die Bundesrepublik Deutschland bestimmt, wurden aber zum Teil auch an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Zwischen dem 3. und dem 9. August 2006 wurden die Seiten 2 bis 24 dieses Heftes in insgesamt 6 Ausgaben der Tageszeitung Thüringer Allgemeine abgedruckt.
- Dieses Heft erscheint in der ersten Minute des Spielfilms "Boxhagener Platz" (Deutschland 2010) in Großaufnahme. Der jugendliche Protagonist Holger Jürgens (gespielt von Samuel Schneider) liest darin. Die Szene spielt am 7. Oktober 1968.