Mosaik von Hannes Hegen 67 - Auf Affenfang im Gletschereis
Aus MosaPedia
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | Juni 1962 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 87 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.067 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Weltraum-Serie | ||
Kapitel: Evolutions-Serie | ||
Heft davor | Die Tierstimmenjäger | |
Heft danach | Die Vier vom Sklavenschiff |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Erzähler: anonymer Erzähler
- Das Raumschiff XR 8 weilt immer noch auf dem vierten Expeditions-Planeten. Die Digedags sind nach ihrem Verstoß gegen die Borddisziplin, d.h. dem versuchten Betrug mit dem Tierstimmentonband, von Bhur Yham zur außerplanmäßigen Küchenarbeit bei Meister Schmohr verurteilt worden. Diese besteht daraus, Mohrrüben zu putzen und zu schnippeln, da das vollautomatische Möhrenaufbereitungsaggregat schon kurz nach dem Start vom Neos kaputtgegangen war. Sie dürfen die Wissenschaftler auf der Suche nach den Menschenaffen nicht begleiten. Außer ihnen hat auch Sepp Kraxler Küchendienst. Dass er allerdings vorhat, statt des vorgesehenen Mohrrübentages lieber etwas "Schönes" zu braten, verheißt keinen ruhigen Tag...
- Neben der Küchencrew sind auch weitere Expeditionsteilnehmer in der Nähe der XR 8 geblieben. Eusebius Knaller und Quintilius Quick reinigen auf einer Plane ihr jeweiliges Arbeitsgerät, Doppelbüchse bzw. Kamera. Balduin Brummer wartet mit seinem Tonbandgerät vor einem Mauseloch, um authentisches Weltraumpiepsen aufzunehmen, und Ehrenfried Stopfer modelliert den Kopf eines Großsäugers. Der Kommandant selbst ist zu einem kleinen Spaziergang in die Umgebung aufgebrochen.
- Kaum hat Stopfer seine Kopfplastik soweit fertig, ruft er die anderen Zurückgebliebenen, um seine Arbeit bewundern zu lassen. Quick, Knaller und Brummer folgen der Aufforderung gerne und begutachten das Kunstwerk aus allen Blickwinkeln. Diese Situation nützen die Digedags aus und machen sich über die zerlegten Einzelteile aus Flinte und Kamera her, die der Regisseur und der Jäger liegengelassen haben. Da der Koch und der Bergsteiger gleichzeitig in das Schmieden von Jagdplänen vertieft sind, bleiben die beiden Möhrenstrafschnippler ungestört und basteln aus Flinte, Kamera und Brummers Tonbandgerät einen Sechzehn-Millimeter-Doppellauf-Phonokoffer. Mit einem solchen Spezialgewehr könne man nun die Wirkung eines Schusses optisch und akustisch festhalten, finden sie, und probieren das ganze gleich aus. Dass ihr Ziel ausgerechnet Stopfers lebensechte Kopfplastik ist, sollte diesem eigentlich schmeicheln, doch sind er und seine drei Bewunderer wohl zu verärgert darüber, dass man auf sie schießt, als dass sie die Innovation der Digedags ausreichend zu würdigen wüssten. Entrüstet bauen sie den 16mm-DL-PK wieder auseinander.
- Kurz darauf kommt Bhur Yham von seinem Erkundungsgang zurück und berichtet atemlos, er habe ein Riesenfaultier entdeckt. Begeistert folgen ihm Quick, Brummer, Stopfer, Knaller und die Digedags zur Fundstelle. Schmohr und Kraxler bleiben damit allein beim Raumschiff zurück und sehen ihre Chance gekommen, ungestört einen schönen, saftigen Moschusochsen zu fangen. In der Tat finden sie in der Nähe ein solches Tier, und da es noch nie Menschen gesehen hat, lässt es sich widerstandslos ein Seil um die Hörner winden. Als Koch und Bergsteiger jedoch versuchen, den Ochsen zur Gulaschkanone zu ziehen, schwant diesem nichts Gutes und er nimmt Reißaus. Die beiden Amateur-Großwildjäger wollen aber das Seil nicht loslassen und werden daher durch die Prärie geschleift.
- Währenddessen sind Dig und Dag zum Raumschiff zurückgekehrt, denn Bhur Yham hat sich über eine freche Bemerkung von ihnen geärgert (Dig meinte, das Faultier würde bestimmt nicht soviele Möhren VERputzen können, wie sie heute hätten PUTZEN müssen). Bei der Gulaschkanone angekommen, müssen sie allerdings entsetzt feststellen, dass jemand die Abwesenheit aller Besatzungsmitglieder ausgenutzt und all die frischgeschabten Möhren geklaut hat. Anhand der Fußspuren erkennen sie, dass es sich um Menschenaffen handeln muss, also just die Art von Tieren, nach denen alle Raumschiffwissenschaftler gerade suchen. Um den Möhrenraub wieder gut zu machen und den Wissenschaftlern zur Hand zu gehen, schwingen sich die Digedags in Stopfers Geländewagen und folgen den Spuren.
- Mittlerweile ist die Kraxler-Schmohrsche Moschusochsenjagd zu einem unrühmlichen Ende gelangt: Das Seil ist gerissen, das Tier ist entwischt, die Möchtegernjäger liegen mit qualmenden Sohlen im Gebüsch. Um ihre malträtierten Füße zu kühlen, schlüpfen Koch und Bergsteiger aus ihren Schuhen und baumeln mit ihren Beinen in einem nahen Bach. Das machen sich die beiden kleptomanischen Menschenaffen zunutze, die bereits den Möhrenraub begangen hatten und zufällig hier vorbeikommen: Sie rauben den glücklosen Waidmännern das Schuhwerk und verschwinden Richtung Gebirge. Kraxler und Schmohr bleibt nichts weiter übrig, als barfuß zum Raumschiff zurückzulaufen.
- Kurz darauf kommen die Digedags in Stopfers Wagen am Bach an. Sie finden die Schuhabdrücke der beiden Unglücksraben, verwechseln dann aber deren Fußabdrücke, die vom Bach wegführen, mit den Spuren der Affen, und folgen nun der falschen Fährte. Wenig später halten sie bei einem Gebüsch, aus dem vertraute Schnarchgeräusche dringen. Immer noch der Meinung, die tierischen Diebe vor sich zu haben, basteln die Digedags aus Stopfers Gipssäcken eine schlaue Affenfalle. Sie schrecken Koch und Bergsteiger, die sich von ihren aufreibenden Erlebnissen erholen und ein Mittagsschläfchen gönnen wollten, mit grausem Geheul auf und fangen sie plangemäß in der Falle. Nur die haarigen, zugegebenermaßen affenartigen Beine ihrer Opfer schauen noch aus den Säcken heraus. Die überraschten Gefangenen stöhnen und ächzen zum Steinerweichen, während sie von den Digedags in den Geländewagen verfrachtet werden. Ein fröhliches Liedchen singend, kehren die "Affenfänger" zum Raumschiff zurück.
- Dort sind inzwischen auch die erfolglosen Wissenschaftler eingetroffen. Stolz präsentieren die Digedags ihren Fang, doch als die Säcke geöffnet werden, wird der Irrtum offenkundig. Bedröppelt müssen sie eine neue Gardinenpredigt von Bhur Yham über sich ergehen lassen. Doch da Kraxler und Schmohr bestätigen können, dass sich in der Nähe des Baches tatsächlich Menschenaffen herumgetrieben haben müssen und deren Schuhspuren Richtung Gebirge führen, erwacht der Forscherdrang in den Anwesenden erneut. Eine siebenköpfige Miniexpedition (Bhur Yham, Stopfer, Brummer, Knaller, Quick sowie Professor Grübler und Udo Swamp) macht sich im Jeep der XR 8 auf dem Weg in die Berge. Eine Kiste mit Steigeisen nehmen sie vorsichtshalber mit. Die Digedags folgen heimlich in Stopfers Geländewagen.
- Bald werden die beschuhten Affen auf einem Gletscher entdeckt. Da die Steigeisenkiste dummerweise falsch beschriftet worden war und stattdessen Schlittschuhe enthält, macht sich der Versuch der Affenjäger, mit diesen ausgerüstet den Gletscher zu besteigen, recht komisch aus. Die Affen beobachten die Taumelei und Schlitterei ihrer Verfolger mit unverhohlenem Vergnügen. Bhur Yham, der sich an der verzweifelten Gletscherbesteigung nicht beteiligt hat, muss die Expedition bald enttäuscht abbrechen lassen. Gesenkten Hauptes fährt der Trupp wieder zum Raumschiff, denn den Affen ist so nicht beizukommen.
- Die Digedags sehen nun ihre letzte Chance gekommen, sich zu rehabilitieren. Indem Dag Stopfers Farbpulver im Fahren vor den Geländewagen streut, kann Dig das Gefährt auf den Gletscher lenken. Bald haben sie die Affen eingeholt, die in den ungewohnten Schuhen nicht so schnell vorankommen, wie sie gerne möchten. Sie torkeln in eine Schneewehe, rappeln sich wieder hoch und werfen mit den unglückseligen Tretern nach ihren gewitzten Verfolgern. Dann machen sie sich eilig aus dem Staub. Die Digedags bleiben bei der Schneewehe zurück. Sie erkennen, dass sich die beiden Affenkörperabdrücke durch einen glücklichen Zufall sehr ähneln. Sie füllen sie mit Stopfers Gips aus und fügen die Abgüsse zusammen - mit ein wenig Farbe wirkt das Modell tatsächlich wie ein Urweltaffe. Sie spannen die Affenplastik auf den Geländewagen und fahren triumphierend zum Raumschiff.
- Dort erregt ihre Ankunft ein wahres Tohuwabohu, denn durch das hohe Präriegras wirkt es so, als nähere sich ein Riesenaffe persönlich dem Lagerplatz. Knaller schießt und verfehlt wieder einmal; auch Stopfers zuvor extra angelegte Fallgrube versagt ihren Dienst, da der Geländewagen mit seiner breiten Spurweite einfach darüber hinwegfährt. Stattdessen plumpst Stopfer selbst in die wohlgetarnte Falle. Damit hat es aber der Aufregungen genug. Die Digedags mit ihrer original Affenplastik sind die Helden des Tages und Bhur Yham verzeiht ihnen alle Missetaten.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Raumschiffbesatzung: Balduin Brummer, Bhur Yham, Ehrenfried Stopfer, Eusebius Knaller, Meister Schmohr, Quintilius Quick, Sepp Kraxler, Udo Swamp, Professor Grübler, blonder Mikrobiologe, Meister Tuscher
- erwähnte Personen: Hutzliputz der Weise
- Tiere: Moschusochse, Mammut, Riesenfaultier, Menschenaffen, Urwelthasen, Biber, Geier, Wölfe, Urpferde, Wildschweine, Damwild
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Folgendes kann man alles aus Mohrrüben zaubern: rohe Möhren mit Zwiebelstückchen, Möhrenschaschlyk, Butterbrote mit Möhrenscheibchen belegt, Spezial-Möhrenextrakt mit Kohlensäure, süßsaure Möhrenklopse mit Senftunke.
- Potz-Fluch: "Potz Pfannenstiel und Bratenschmalz." (Meister Schmohr)
- Im dritten Panel auf Seite 17 wurde der Bart von Ehrenfried Stopfer vergessen.
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Die Rückseite des Heftes informiert über die Tierwelt der Eiszeit.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen, Hans Oesterreicher
- Zeichnungen: Horst Boche, Edith Hegenbarth, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Brigitte Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Die Tierabbildungen im großen Reimpanel von S. 8/9 und von der Rückseite sind nach Vorlagen aus dem Bildband Die Welt in der wir leben inspiriert.
- Einer Teilauflage des Heftes wurde eine Beilage aus der Reihe Steinchen an Steinchen unter dem Titel Der große Schritt beigefügt (Bild 1).
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Dieses Heft wurde 1995 in größerem Format und mit neuer Titelseite als Klassikausgabe veröffentlicht (Bild 2).
Bild 1: Beilage Steinchen an Steinchen Nr. 67 |
Bild 2: Klassikausgabe von 1995 |