Heiliger Malumus
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Der Heilige Malumus wird in der Jubiläums-Serie des Mosaik ab 1976 erwähnt.
In einem bettlerfeindlichen bayerischen Dorf bekommen die Abrafaxe und Till Eulenspiegel weder etwas zu essen noch einen roten Heller. Als Califax einen faulen Apfel findet, fragt Abrax verwundert, ob er das etwa noch essen will. Till Eulenspiegel meint, dass man diesen Apfel zwar nicht mehr essen kann, doch trotzdem wird er ihnen nützlich sein.
Sie verkleiden sich als Mönche und Eulenspiegel gibt den in ein Tuch gehüllten verfaulten Apfel beim Dorfpfarrer als "Herz des Heiligen Malumus" aus, das Wunder bewirke. Wer es mit eigenen Augen sieht, wird hundert Jahre alt. Damit kann er bei einer Predigt in einer Dorfkirche Spenden in Höhe von siebenundzwanzig Silbermünzen für einen "guten Zweck" einsammeln.
[Bearbeiten] Sprechender Name
Eulenspiegel hat den Namen seines Fantasieheiligen nicht ganz zufällig gewählt - er ist aus malum, dem lateinischen Wort für "Apfel", und der lateinischen Endung -us zusammengesetzt. Der Heilige Malumus ist daher so etwas wie der "Heilige Apfelus". Außerdem ist - und das dürfte wohl weder von Eulenspiegel noch von den Autoren beabsichtigt sein - die Form mālumus die 1. Person Plural Indikativ von malle "lieber wollen, bevorzugen" und bedeutet daher auch "wir wollen mehr", was zufälligerweise wunderbar zur Handlung passt.
In der Vorlage für diese Geschichte, der 31. Historie des Volksbuchs Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel, hantiert Eulenspiegel übrigens mit dem Totenschädel irgendeines Dorfschmieds und erklärt ihn zu einer Reliquie von St. Brendan, dem Schutzpatron der Reisenden, dem er einen Dom bauen will und dafür Spenden braucht.
[Bearbeiten] Der Heilige Malumus wird in folgendem Mosaik erwähnt
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