Gambrinus

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Die Glasflasche zerplatzt am guten Gambrius

Gambrinus ist als Statue in der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen zu sehen.

Gambrinus steht als Denkmal an der Magdeburger Brauerei des Otto von Guericke. Ratsherr Bangebüx zerschlägt an der Statue den Glasbehälter, der ihm im Laboratorium des Otto von Guericke an die Nase geraten war. Er bezeichnet Gambrinus irrtümlicherweise als den Schutzpatron der Brauer und dankt für den gebrochenen Zauber, denn das zerbrochene Glas lässt sich nun von seiner Nase lösen.

[Bearbeiten] Gambrinus außerhalb des Mosaiks

Gambrinus ist ein legendärer König, der als Erfinder des Bierbrauens angesehen wurde.

Er ist jedoch nicht Schutzheiliger der Brauer, diese Aufgabe nehmen wahr: Arnulf von Metz (St. Arnold), oder alternativ Arnold von Soissons.

Die früheste Erwähnung ist auf den deutschen Dichter Burkart Waldis zurückzuführen, der 1543 schrieb, dass Gambrivius die Kunst der Brauerei von Isis, der altägyptischen Göttin der Mutterschaft und Fruchtbarkeit, lernte. Er verwechselte Gambrivius mit seinem - ebenfalls fiktiven - Vater König Marsus. Beide fiktiven Könige gehen auf die Fälschungen des Annius von Viterbo zurück. Der Name Gambrinus - erstmals 1574 und zwar in den Niederlanden belegt - dürfte auf einem Druckfehler (aus Gambrivius) beruhen. Gambrivius wurde von Annius vom Namen der bei Tacitus (Germania, cap. 2) genannten Gambrivii abgeleitet.

Obwohl Wolfgang Stammler bereits 1931 (siehe Literatur) die Entstehung aus einer Humanistenerfindung belegt hatte, sind auf Internetseiten zum Thema Bier haltlose Spekulationen zu finden. Diese haben auch Eingang in die englische Wikipedia gefunden.

Wegen seiner Bedeutung haben viele europäische und nordamerikanische Brauer die Figur oder den Namen in ihre Biermarken übernommen. Mindestens drei bedeutende Brauereien sind nach Gambrinus benannt, die Gambrinus Brauerei in der Tschechischen Republik, die Gambrinus Company in San Antonio, Texas und Gambrinus in Mülhausen, Elsass.

[Bearbeiten] Literatur

  • Wolfgang Stammler in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens 3 (1931), Sp. 282-288

[Bearbeiten] Gambrinus wird im folgenden Heft gedankt

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