Mosaik von Hannes Hegen 84 - Die findigen Reporter
Aus MosaPedia
(Weitergeleitet von Die findigen Reporter)
Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | November 1963 |
Nachdruck in | Das Feuerwerk Reprintmappe VII TaschenMosaik 22 | |
Umfang | 24 Seiten | |
Panel | 99 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.084 | |
Serie | Liste aller Digedags-Hefte | |
Hauptserie: Erfinder-Serie | ||
Kapitel: Berlin-Serie/ Treskow-Meinrath-Serie | ||
Heft davor | Der Fall Meinrath | |
Heft danach | Der schwarze Wal vom Fehmarnsund |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Erzähler: anonymer Erzähler
- Nach ihrem kurzen Abstecher nach Magdeburg haben sich die Digedags wieder nach Berlin begeben. Dort hoffen sie als zukünftige Reporter der Vossischen Zeitung Kariere zu machen. Um aber endgültig eingestellt zu werden, müssen sie erst einmal zeigen, was sie überhaupt können. Mit einem einfachen Trick gelingt es ihnen, diese Probe zu bestehen. Nachdem sie sich bei der Zeitung etabliert haben, gibt ihnen der Chefredakteur den Auftrag, über das geplante große Feuerwerk im Charlottenburger Schlosspark zu berichten. Doch dagegen protestiert der Hofreporter Magnus Flunker, der befürchtet, dass ihm die Digedags den Rang ablaufen könnten. Um zu beweisen, dass er der talentiertere Reporter ist, zeigt er eine Kassette vor, die angeblich einen hohen Orden enthält, den er seiner Schreibkunst verdankt. Leider könne er den Orden nicht direkt vorweisen, da er dummerweise den Kassettenschlüssel verlegt habe. Zwar schenken die Digedags den Worten keinen Glauben, doch der Chefredakteur übergibt nun Herrn Flunker die Berichterstattung über das Feuerwerk. Stattdessen sollen die Digedags den Kriegsminister Hermann von Boyen interviewen. Da sich der Kriegsminister ebenfalls in Charlottenburg aufhält, hoffen die beiden, dass Herr Flunker sie mit der Pferdedroschke mitnimmt, doch dieser denkt überhaupt nicht daran. So müssen sie sich mit ihrem Dreirad auf den langen Weg machen. Da sie allerdings nur sehr langsam vorankommen, kommt es ihnen gerade recht, dass der Feuerwerkstransport eine Kiste mit Feuerwerksraketen verliert. Die Digedags benutzen sie als Antrieb für ihr Dreirad und können Herrn Flunker noch vor dem Ziel überholen.
- Vor dem Charlottenburger Schloss stauen sich jedoch die geladenen Gäste und warten geduldig auf ihren Einlass. Zu diesen gehören auch der Chef der preußischen Spionageabwehr Major von Treskow nebst seiner Braut Berthulda, die Tochter des Grafen Zack von Zackenberg, und deren Mutter. Während der Wartezeit wird der Major plötzlich von einer Elster attackiert, die ihm den Schaumburg-Lippeschen Hausorden Erster Klasse mit Krone und Brillanten stiebitzt. Die Digedags, die den dreisten Diebstahl beobachtet haben, schnappen sich den räuberischen Vogel und können so den Orden retten. Bei dieser „Heldentat“ werden sie von Herrn Flunker beobachtet, der sie daraufhin als „Pflasterjournalisten“ bezeichnet. Diese Beleidigung wollen die Digedags nicht auf sich sitzen lassen. Verärgert lassen sie die Elster in Herrn Flunkers Kutsche wieder frei, wobei der Vogel sämtliche Schriftstücke des Hofreporters durcheinanderbringt. Daraufhin droht dieser den Digedags damit, seine Beziehungen spielen zu lassen und ihnen dadurch den Zugang zum Charlottenburger Schloss zu verwehren. Die Digedags lassen sich von dieser Drohung nicht einschüchtern und geben dem noch immer aufgelösten Major seinen Orden zurück. Zur Belohnung dürfen sie mit ihm zusammen das Schloss noch vor dem verdutzten Herrn Flunker betreten.
- Im Park treffen sie einen alten Bekannten wieder, den Leutnant von Siemens, welchem die Aufsicht über das Feuerwerk untersteht. Dieser unterhält sich gerade mit dem Kriegsminister, so dass die Digedags gleich an der richtigen Adresse sind. Der Kriegsminister ist natürlich sofort bereit, ihnen ein paar Fragen zu beantworten. Man begibt sich zu einen Pavillon, wo man ungestört ist. Plötzlich explodieren neben ihnen Feuerwerksraketen. Der Kriegsminister glaubt sofort an ein Attentat, und auch der Schuldige scheint schnell gefunden, es ist der Leutnant von Siemens. Doch nachdem die Digedags etwas genauer nachsehen, stellt man fest, dass sich die Raketen durch eine achtlos aufgestellte Glaskugel selber entzündet haben. Doch da dies alles zu harmlos klingt, verfassen die beiden nun den Bericht „Attentat auf Kriegsminister!“ mit dem sie prompt, zum Ärger von Herrn Flunker, auf der Titelseite landen. Aber schon sind die Digedags auf der Suche nach einer neuen Story.
- Ihr Weg führt sie in den Tiergarten wo ein reges Treiben herrscht. Dort begegnen sie einem Redner, der sich über Fehler der Politik beschwert und alle Anwesenden dazu aufruft, sich für durchsichtigere Politikführung einzusetzen. Der erste, der diesen Aufruf unterschreibt, ist Leutnant Siemens. Die Digedags versprechen nun, den Aufruf in ihrer Zeitung abzudrucken, wo er dann am nächsten Morgen unter der Schlagzeile „Offiziere unterschreiben Aufruf gegen Muckertum“ erscheint. Doch kurz darauf werden alle ausgelieferten Zeitungen beschlagnahmt und eingestampft. Um den dadurch angerichteten Schaden zu minimieren, wird eine neue Auflage gedruckt und ein Interview Herrn Flunkers mit dem noch im Säuglingsalter befindlichen Prinzen Eitel Dagobert abgedruckt.
- Durch den Abdruck des eher harmlosen Aufrufs gerät auch Siemens, der ihn als erster unterschrieben hat, in Schwierigkeiten. Um seine angedrohte Versetzung nach Niederpritzwalde noch zu verhindern, helfen ihm die Digedags bei der Entwicklung einer militärisch bedeutsamen Erfindung, der Schießbaumwolle.
- Beim Transport zum Kriegsminister wird das Paket mit der Schießbaumwolle vom übereifrigen Major von Treskow, der Siemens für einen Verschwörer hält, gegen ein anderes mit alten Lappen und Socken vertauscht. Als er dann das konfiszierte Paket durchsucht, stellt er zu seiner Enttäuschung fest, dass es anscheinend nur wertlose Watte enthält. Er befiehlt einem seiner Soldaten, diese sofort zu verbrennen. Der Soldat kommt diesem Befehl sofort nach. Wie zu erwarten, kommt es - gerade als König Friedrich Wilhelm IV. in seiner Kutsche vorbeifährt - zu einer gewaltigen Explosion. Major von Treskow zieht sich dadurch die Ungnade Seiner Majestät zu und wird anstelle von Siemens nach Niederpritzwalde versetzt.
- Inzwischen hat Siemens den Kriegsminister aufgesucht und möchte ihm die Schießbaumwolle präsentieren. Schnell stellt man fest, dass Major von Treskow das Paket ausgetauscht haben muss. Glücklicherweise haben die Digedags vorher eine Probe stiebitzt, die sie nun an den Kriegsminister übergeben. Dieser ist nach einem Test von dieser so begeistert, dass Siemens den Auftrag erhält, die künftige Herstellung der Schießbaumwolle zu überwachen.
- Zurück in der Redaktion, treiben die Digedags den verärgerten Herrn Flunker so zur Weißglut, dass er mit seiner Kassette auf den Tisch haut. Diese öffnet sich dabei, so dass der „hohe Orden“ zum Vorschein kommt. Allerdings handelt es sich lediglich um einen Karnevalsorden.
[Bearbeiten] Figuren
- Digedags: Dig, Dag
- Erfinder: Werner von Siemens
- Berliner Bürger: Chefredakteur der Vossischen Zeitung, Magnus Flunker, Redner im Tiergarten, Köchin Minna, Flunkers Droschkenkutscher
- Adel und Militär: Major von Treskow, Berthulda von Zackenberg, Gräfin von Zackenberg, Kriegsminister Hermann von Boyen, Amme aus Kyritz, Prinz Eitel Dagobert, Friedrich Wilhelm IV.
- Erwähnt: Fürst von Schaumburg-Lippe, Professor Schönbein, Professor Erdmann
- Tiere: Tauben, Hunde, Pferde, diebische Elster, andere Vögel, Eichhörnchen, Hornissen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Orte: Berlin, Niederpritzwalde, Nauen, Kyritz an der Knatter, Basel, Neuruppin, Charlottenburg, Park von Charlottenburg, Schloss Charlottenburg, Magdeburg, Zitadelle Magdeburg, Österreich, Schaumburg-Lippe, Leipzig, Preußen, Tiergarten, Brüderstraße, Schweiz, Brandenburger Tor, Spandau
- Auf den ersten beiden Panels der Seite 5 haben Dig und Dag kurzzeitig die Jacken getauscht.
- Der Kriegsminister erwähnt seine Beteiligung an der Völkerschlacht (S. 9).
- Mit dem Neuruppiner Bilderbogen setzt man einem Comicvorläufer ein Denkmal.
- Der Tagesabreißkalender im Laboratorium von Professor Erdmann zeigt den dreizehnten des Monats an. Da die Proklamation, die Siemens unterschrieben hatte, historisch am Abend des 1. August 1845 verlesen wurde, dürfte es sich also inzwischen um den 13. August desselben Jahres handeln.
- Major von Treskow hindert die Digedags und Siemens pikanterweise an der Fahrt durchs Brandenburger Tor - in den 1963 schon verbotenen Westteil der Stadt.
- Magnus Flunker äußert einen Potz-Fluch mit Versprecher: "Potz Gänseklecks und Tintenkiel - ach was, potz Gänsekiel und Tintenklecks".
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Künstlerische Leitung: Hannes Hegen
- Texte: Lothar Dräger, Hannes Hegen
- Zeichnungen: Horst Boche, Edith Hegenbarth, Egon Reitzl, Lona Rietschel, Gisela Zimmermann
- Kolorierung: Jochen Arfert, Brigitte Lehmann
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine kleine Auflage des Heftes wurde textlich und bildlich unverändert auf holzfreiem Papier gedruckt. Diese Hefte wurden an Redaktions- und Druckereimitarbeiter abgegeben.
- Für den Sammelband Das Feuerwerk wurden das Titelbild und die Kartusche auf Seite 2 von Hannes Hegen neu gezeichnet.
- Von diesem Heft erschien im November 1963 eine finnische Export-Ausgabe auf weißem, holzfreiem Exportpapier.