Mosaik 4/78 - Die Reise nach Wien
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Stammdaten | ||
Titelbild | Erschienen | April 1978 |
Nachdruck in | ||
Umfang | 20 Seiten | |
Panel | 74 + Titelbild | |
Katalog | 1.01.028 | |
Serie | Liste aller Abrafaxe-Mosaiks | |
Hauptserie: Anno-1704/05-Serie | ||
Kapitel: Österreich-Ungarn-Kapitel | ||
Heft davor | Das Vogelschießen | |
Heft danach | Im Gasthaus zum Wilden Mann |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Comic
[Bearbeiten] Inhalt
- Während die Abrafaxe nun auf traditionelle Weise das Heu vom Moosbauern einbringen, drückt sich Hans Wurst wegen der allgemein prekären Lage in und um Wien, der Einladung des Erzherzogs Xaver an den kaiserlichen Hof Folge zu leisten. Doch als er am Ende des Sommers einen Brief des Erzherzogs erhält, in dem die Einladung noch einmal ausdrücklich wiederholt wird, kann er dem Drängen der Abrafaxe nicht mehr länger widerstehen. In einer Postkutsche von Thurn und Taxis verlassen sie das liebliche Pitzingtal und machen sie sich auf den Weg nach Wien. Es gibt noch einen weiteren Mitreisenden, einen scheinbaren Abbé; der Postillion ist der Haberer Maxl.
- Die friedliche Reise endet in einem dichten Wald. Hier stößt die Kutsche auf vier Windischgrätz-Dragoner, die kurz zuvor von Kuruzen überfallen und zweier ihrer Pferde beraubt worden sind. Nun erklären sie die Kutsche für requiriert und beginnen, das Gepäck der fünf Reisenden abzupacken. Der "Abbé" verdünnisiert sich, Hans Wurst und die Abrafaxe hingegen protestieren lautstark. Als jedoch auch der Brief des Erzherzogs keine Wirkung zeigt, müssen sie handgreiflich werden. Dabei gehen zwei der Dragoner, der Hansl und Abrax k.o.; die beiden letzteren kuriert Califax jedoch schnell mit seinem Rosmarinextrakt. Viel ärgerlicher ist, dass nicht nur die Kutsche halb zerstört wird, sondern auch Abrax' Muskete das Zeitliche segnet.
- Hans Wurst und den Abrafaxen wird unerwartet Hilfe zuteil: Von einem der Bäume lässt sich Ludas Matyi herab, der als kuruzischer Spion in der Gegend unterwegs ist. Er und der Haberer Maxl packen mit an, und bald sind alle vier Dragoneroffiziere an Bäume gefesselt. So kann es endlich weitergehen und unterwegs erklärt sich der Hansl bereit, im Auftrag von Ludas Matyi am kaiserlichen Hof für die Kuruzen zu spionieren. Der "geistliche Herr" bleibt vorerst verschwunden, und mit ihm auch der Brief des Erzherzogs, der ihm im allgemeinen Kampfgetümmel zugeflattert ist.
[Bearbeiten] Figuren
- Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
- Spaßmacher und Begleiter: Hans Wurst, Ludas Matyi, Marquis de la Vermotte-Toupet
- Pitzinger: Moosbauer, Frau des Moosbauern
- Kaiserlich-Thurn-und-Taxissche-Post: reitender Bote, Haberer Maxl, (nur erwähnt: Kaiserliche Postdirektion)
- Windischgrätz-Dragoner: "D'Artagnan" (= Baron von Öchsling), "Athos", "Portos", "Aramis"
- Hintermooser: Haferlpeter
- Erwähnt: Habsburger, Ludwig XIV., Kaiser Leopold, Max Emanuel, Franz II. Rákóczi (als "Ferenc Rákóczi"), Georg I. Rákóczi und Franz I. Rákóczi (als Großvater bzw. Vater von Ferenc Rákóczi), Erzherzog Xaver, Sterzinger
- Tiere: Rehe, Füchse, Hasen, Maus, Eichhörnchen, Hühner, Pferde, Hund, Katze, Ziege, Falke, Bären, Damhirsche, Reitzl-Vogel und andere Vögel, Eulen
[Bearbeiten] Bemerkungen
- Erwähnte Städte, Länder, Flüsse: Tokaj, Wien, Patzing, Ungarn
- Hans Wurst verweist die Pitzinger an den Sterzinger in Patzing, an den sie sich in seiner Abwesenheit wenden könnten, wenn eine Ziege die Blähsucht hätte oder einem Ochsen das Maul wund wäre.
- Hans Wurst glaubt, dass es ein Abschied für immer aus dem lieblichen Pitzingtal wäre (S.4). Doch hier irrt er sich …
- Mit Abrax' Muskete verlieren die Abrafaxe ein weiteres derjenigen Requisiten, die sie im Heft 1/76 trugen. Abrax dazu mit einer Trias seiner Schützenregeln: "Ein Schütze es nicht gerne mag, / nimmt wer die Flinte in Beschlag! / Mancher hat schon sehr geflucht, / traf der Kolben ihn mit Wucht ... / Diesmal geht's sogar mit Krach / mitten durch das Kutschendach."
- Der Haberer Maxl zitiert die kaiserliche Postordnung: "Transportgefährdung infolge von Sachbeschädigung".
- Ludas Matyi kann hexen: Er dreht nur den Kopf, und schon hat er unterm rechten Arm, was er vorher unterm linken hatte - zum Beispiel eine Geige (Seite 7, mittlere Leiste).
[Bearbeiten] Redaktioneller Teil
- Auf Seite 2 werden Ludwig XIV. und Fürst Ferenc Rakoczi und ihre jeweiligen Kriegsstrategien kurz vorgestellt. Auch der bayerische Kurfürst Max Emanuel wird dabei erwähnt.
- Mit Ausnahme der armée française stammen alle Vorlagen für die Bilder dieser Seite aus dem ungarischen Geschichtsbuch Két pogány közt.
[Bearbeiten] Mitarbeiter
- Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
- Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott
- Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Ullrich Stephans
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Das letzte Mal bis Heft 7/89 - d.h. über elf Jahre lang - finden sich Sprechblasen auf der Rückseite.
- Motive aus diesem Heft wurden später vom VEB Spielzeug-Elektrik Meiningen für die Gestaltung der Abrafaxe-Puzzles genutzt.
- 2014 erschien das Heft als E-Comic (Bild 1). Auf der Titelseite fehlt der alte Heftpreis. Außerdem wurde der Hefttitel neu gelettert.
- Von diesem Heft erschien im Mai 1978 eine ungarische Export-Ausgabe (Bild 2). Dieses Heft war das erste mit einem leicht veränderten Mozaik-Schriftzug auf dem Cover.
Bild 1: E-Comic |
Bild 2: ungarische Ausgabe von Mai 1978 |