Der Revoluzzer

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Der Revoluzzer ist ein 1907 entstandenes und 1909 im Band Der Krater veröffentlichtes Gedicht von Erich Mühsam (1878-1934). Der Untertitel lautet: Der deutschen Sozialdemokratie gewidmet.

Im MOSAIK wird in der Römer-Serie auf das Mühsam-Gedicht angespielt. Einer der ertappten Verschwörer gegen Cäsar Celsius redet sich dort damit heraus, "doch nur der Lampenputzer" gewesen zu sein. Er will damit sagen, er sei wie der Mühsam'sche Revoluzzer lediglich ein Mitläufer.

[Bearbeiten] Text

War einmal ein Revoluzzer,
im Zivilstand Lampenputzer;
ging im Revoluzzerschritt
mit den Revoluzzern mit.

Und er schrie: "Ich revolüzze!"
Und die Revoluzzermütze
schob er auf das linke Ohr,
kam sich höchst gefährlich vor.

Doch die Revoluzzer schritten
mitten in der Straßen Mitten,
wo er sonsten unverdrutzt
alle Gaslaternen putzt.

Sie vom Boden zu entfernen,
rupfte man die Gaslaternen
aus dem Straßenpflaster aus,
zwecks des Barrikadenbaus.

Aber unser Revoluzzer
schrie: "Ich bin der Lampenputzer
dieses guten Leuchtelichts.
Bitte, bitte, tut ihm nichts!

Wenn wir ihn' das Licht ausdrehen,
kann kein Bürger nichts mehr sehen.
Laßt die Lampen stehn, ich bitt! -
Denn sonst spiel ich nicht mehr mit!"

Doch die Revoluzzer lachten,
und die Gaslaternen krachten,
und der Lampenputzer schlich
fort und weinte bitterlich.

Dann ist er zu Haus geblieben
und hat dort ein Buch geschrieben:
nämlich, wie man revoluzzt
und dabei doch Lampen putzt.

[Bearbeiten] Externe Links

[Bearbeiten] Auf Mühsams Revoluzzer wird in folgendem Mosaikheft angespielt

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