Deghri

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Deghri ist laut der Runkel-Serie des Mosaik von Hannes Hegen die islamische Mittagsandacht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Deghri im MOSAIK

Der falsche Muezzin Musa Ibn Abdallah will auf Ben Sofuks Dhau seine Mittagsandacht verrichten, indem er lautstark Verse aus dem Koran vorliest. Die beiden Zöllner, die die Dhau an der Mündung des Schatt-el-Arab in den Persischen Golf filzen, ficht das freilich nicht an. Sie vermuten aufgrund des Vogelmusters, in Musas Gebetsteppich einen fliegenden Teppich vor sich zu haben, und werfen den Muezzin samt Teppich in hohem Bogen über Bord, um seine Flugfähigkeit zu testen.

Sobald er wieder an Bord ist, setzt Musa sein Deghri-Gebet fort und rezitiert den 159. Vers der 2. Sure des Koran:

Siehe, in der Schöpfung von Himmel und Erde,
und im Wechsel der Nacht und des Tages,
und in den Schiffen, welche das Meer durcheilen
mit dem, was den Menschen nützt,
und was Allah vom Himmel niedersendet an Wasser,
womit er die Erde belebt,
und was er auf ihr ausbreitet an allerlei Getier,
und in dem Wechsel der Winde und der Wolken,
wahrlich, darinnen sind der Zeichen viele für die Gläubigen!

Doch erneut wird er unterbrochen, diesmal von den Digedags, die ihm unter Verweis auf den 153. Vers der 2. Sure ("Wer aus freien Stücken Gutes tut, siehe, dem ist Allah dankbar.") einen Schlaftrunk reichen. Als er fünf Stunden später durch einen umkippenden Korb unsanft geweckt wird, wundert er sich - wie kann er schlafen, obwohl er noch gar nicht die Abendandacht gehalten hat?

[Bearbeiten] Hintergrund

Im MOSAIK wird das Mittagsgebet ausdrücklich als Deghri bezeichnet. Diesen Begriff könnten die Autoren aus der Lektüre von Karl May kennen. So heißt es in Die Sklavenkarawane:

Diese Gebete sind: el Fagr früh beim Aufgange der Sonne, el Deghri um die Mittagszeit, el Asr drei Stunden später, die Aufbruchszeit aller strenggläubigen Reisenden, el Moghreb beim Sonnenuntergange und endlich el Aschia eine Stunde später.

Normalerweise wird die arabische Bezeichnung für das Mittagsgebet صلاة الظهر ṣalāt aẓ-ẓuhr mit Zuhr oder Duhr transkribiert. May bezog seine Angaben vermutlich aus der Lektüre von Charles Didier (z.B. hier). Die anderen genannten Gebetsnamen sind jedenfalls viel näher an den tatsächlichen Begriffen (al-faǧr, al-ʿaṣr, al-maġrib, al-ʿišāʾ).

[Bearbeiten] Externer Verweis

[Bearbeiten] Interner Verweis

[Bearbeiten] Das Deghri-Gebet wird in folgendem Mosaikheft ständig unterbrochen

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