Alfaro Alfonso Barba

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Barba weiß nichts damit anzufangen.

Alfaro Alfonso Barba - eigentlich: Álvaro Alonso Barba y Toscano - wird in einem Hintergrundartikel in der Weltraum-Serie des Mosaik von Hannes Hegen erwähnt.

Inhaltsverzeichnis

Barba im MOSAIK

Im Artikel Bilder aus der Geschichte des Erdöls auf der Rückseite von Heft 43 wird u.a. Folgendes geschildert:

Im Jahre 1670 erhielt der Spanier Alfaro Alfonso Barba durch Indianer Kunde von den südamerikanischen Erdölvorkommen. Er wußte aber nichts damit anzufangen und so geriet der Fund wieder in Vergessenheit.

In der zugehörigen Abbildung sieht man einen edlen Indio, der dem skeptischen Spanier einen Topf mit Erdöl zeigt.

Hintergrund

Der MOSAIK-Hintergrundartikel basiert auf einigen Passagen aus dem Werk Vom Tretrad zur Atomenergie, das zwei Jahre zuvor erschienen war. Dort werden Barbas Vornamen freilich etwas anders geschrieben - nämlich Alvaro Alonso -, und dass Eingeborene einem Europäer Erdölfunde zeigten, wird nicht von Barba in Peru, sondern von dem französischen Missionar Joseph de la Roche d'Aillon in Pennsylvania berichtet. Außerdem wird Barbas Erdölfund auf das Jahr 1640 datiert, nicht wie danach im MOSAIK auf 1670. Die MOSAIK-Autoren, insbesondere der Texter Lothar Dräger, haben sich hier also einige Freiheiten bei der Vorlagenverarbeitung erlaubt.

Dabei ist aber auch die Vorlage im Tretrad etwas zu kursorisch. Álvaro Alonso Barba (1569-1661) war ein spanischer Geistlicher, der sich in seinem Missionsgebiet in Peru ausführlich mit dem Bergbau und der Metallurgie befasste. In seinem Werk Arte de los Metales ("Metallkunde"), das 1640 in Madrid erschien, beschrieb er ausführlich die Bergwerke in Südamerika und die dort abgebauten Stoffe (in Buch 1) sowie deren Weiterverarbeitung (in Buch 2). Dabei geht er in Buch 1, Kapitel IX auf die diversen ihm bekannten Arten von "Bergsäften" ein, u.a. Asphalt, Pechasphalt und Erdöl. Zum Asphalt schreibt er (zitiert nach der ersten deutschen Ausgabe Eines Spanischen Priesters und hocherfahrnen Naturkündigers Berg-Büchlein, Hamburg 1676):

Dieses wird auch in viel andern Orthen und Ländern gefunden / unterdenen etliche dasselbe zu lichten / an stat des Oehls gebrauchen. Und obschon die Leute in Peru sich nicht sehr bekümmert haben darnach zusuchen als nur sie ihr Gold- und Silber-Ertz auffs beste auß arbeiten möchten / jedoch ist auß der Menge derselben / welche die Indianer bringen bekandt / daß sie in der Cordillera de la Chiriguanes auff den Grenzen Lomnia verhanden ob sie schon wenig Zugang darzu haben / weil sie unter der Gewalt der Indianer sind / welche mit den Spaniern stets Krieg führen;

Das heißt, auch Barba waren die Asphaltvorkommen in Südamerika primär durch die Proben bekannt, die die Weißen von den Ureinwohnern erhielten. Zudem fand er das Erdöl nicht 1640, sondern publizierte darüber in diesem Jahr. Die Behauptung, dass er nichts mit diesen "Erdsäften" anzufangen wüsste, ist irreführend - im Gegenteil, er tadelt die Peruaner dafür, dass sie sich nur um Gold und Silber kümmern und das Erdöl ignorieren.

Externe Verweise

Alfaro Alfonso Barba tritt in folgendem Mosaikheft auf

43 (Bilder aus der Geschichte des Erdöls)
Persönliche Werkzeuge