Tandarios
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Tandarios oder Tandareis ist eine Figur der Artusepik. Er wird in einem Heft der Reformations-Serie erwähnt.
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Erwähnung im MOSAIK
Der eher unkriegerische Hanfried lässt Abrax in seiner Rüstung am Turnier in Augsburg teilnehmen. Um das Problem zu umgehen, dass Abrax kein Wappen führt, erklärt Hanfried ihn kurzerhand zum "unbekannten weißen Ritter", indem er Rüstung und Schild weiß anpinselt. Das sei "wie in den alten Legenden von Tandarios", frohlockt er.
In einer Fußnote wird sogleich erklärt, Tandarios sei eine Figur der Artussage.
Hintergrund
Die Geschichte von Tandarios bzw. Tandareis (beide Namensformen sind belegt, letztere scheint die ursprüngliche zu sein) findet sich in einem relativ späten Artusroman, Tandareis und Flordibel von dem "Pleier" aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Autor nennt sich mit seinem bisher nicht recht gedeuteten Pseudonym, ist ansonsten aber nicht bekannt.
In diesem Versroman wird die Liebesgeschichte der beiden Titelhelden erzählt, die - wie es sich gehört - nur durch Überwindung großer Hindernisse zueinander finden. So nimmt Tandareis an drei aufeinanderfolgenden Turnieren am Artushof teil, die er auch alle gewinnt, und zwar immer anonym - nacheinander als schwarzer, roter und weißer Ritter.
Auf diese Passage bezieht sich offenbar Hanfried im MOSAIK. Um eine eigentliche "Legende" handelt es sich dabei zwar nicht, und auch die Formulierung "Artussage" in der Fußnote ist nicht ganz richtig, da es sich um einen höfischen Liebesroman handelt.
Externe Verweise
- der Pleier in der Wikipedia
- Ursula Bösel: Tandareis und Flordibel von dem Pleier, Dilpomarbeit an der Universität Wien, 2013 als pdf
Tandarios wird in folgendem Mosaikheft erwähnt
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