Annaberger Bergaltar
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Version vom 19:00, 29. Sep. 2008
Die Bildtafeln auf dem Bergaltar der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz sind ein Werk des spätgotischen Malers Hans Hesse. Sie dienten als Vorbild für ein Panel in MOSAIK 49.
Die vier Bildtafeln sind neben den Stichen aus Georgius Agricolas "De re metallica" eine der berühmtesten Darstellungen des frühneuzeitlichen Bergbaus. Über ihren Schöpfer Hans Hesse ist nur wenig bekannt. Er stammte wohl aus Nürnberg und gelangte über Zwickau nach Annaberg und schließlich nach Buchholz. In Annaberg, wo er sich etwa 1506 ansiedelte, schuf er im Auftrage der Bergknappschaft 1522/23 die Bildtafeln für die Rückseite des schon im Jahre 1521 geweihten Bergaltars. Auf den Tafeln sieht man die typischen Zyklen der damaligen Erzgewinnung und -verarbeitung: Erschließung neuer Bergwerke, Abbau und Zerkleinerung des Erzes, Auswaschen des Silbers, Verhüttung, Münzprägung.
In den drei Heften des Silbertal-Kapitels der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen wurden von den Zeichnern eine Reihe von zeitgenössischen Abbildungen zum Bergbau als Vorlage genutzt. Hauptsächlich dienten dazu die Stiche aus "De re metallica"; doch für das erste Panel von S. 4 aus Heft 49 wurde eine Abbildung der Haupttafel des Bergaltars verarbeitet. Möglicherweise lag sie dem Mosaikkollektiv als Umschlagabbildung von "De re metallica" vor.
Die Nutzung der Vorlage für das Mosaikbild stellt ein schönes Beispiel für eine bestimmte Rezeptionsart derartiger Werke im MOSAIK dar. Das Originalbild wurde dabei nicht simpel abgemalt, sondern einzelne Elemente wie Stollenmundlöcher, Förderhaspeln, Karrenläufer und Schutzhütten, sogennannte Kauen, daraus kreativ in neue Bildzusammenhänge gesetzt. So finden sich bis zu acht Details aus der Vorlage im Panel wieder, teilweise jedoch an anderer Stelle im Bild. Die genauen Bildvergleiche entnehme man untenstehender synchronoptischer Zusammenstellung.
Wikipedia-Links
Vorlage und Panel im Überblicksvergleich