Drucktechnische Begriffe

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Im Artikel Drucktechnische Begriffe werden verschiedene Fachtermini rund um den Offsetdruck erklärt, da dieses Druckverfahren genutzt wird, um das Mosaik herzustellen. Hierbei werden dem eigentlichen Druck nachgeschaltete Verfahrensschritte bis hin zum Heften oder Binden der Comics eingeschlossen. Mit diesem Artikel soll ein Einblick in den komplexen Prozess gegeben werden, den ein Comic auf seinem Weg von der fertigen Zeichnung bis zum publikationsreifen Druckerzeugnis durchläuft.


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A

Abklatsch

Im klassischen Buchdruck war ein Abklatsch ein erster Korrekturabzug, der dadurch erhalten wurde, dass das zu bedruckende Material auf die eingefärbte Druckform gelegt und meist mit einer Bürste abgeklopft wurde, wobei die Druckfarbe auf den Bogen abklatschte. Im modernen Druck entsteht ein Abklatsch versehentlich, wenn noch nicht getrocknete Druckfarbe abfärbt. So entsteht ein Abklatsch zum Beispiel durch fehlendes Papier in der Druckmaschine. Dabei wird das Druckbild auf den Gegendruckzylinder übertragen, wodurch beim nächsten Bogen Papier zusätzlich dessen Unterseite mit dem Abklatsch bedruckt wird. Ein Abklatsch entsteht auch beim Abliegen. Der Abklatsch zählt zu den verfahrensbedingten Druckfehlern.

Abliegen

Mit Abliegen wird das Abfärben der noch feuchten Druckfarbe eines Druckbogens auf die Rückseite des im Stapel darüber liegenden Druckbogens bezeichnet. Das Ergebnis des Abliegens ist ein Abklatsch. Das Abliegen zählt zu den verfahrensbedingten Druckfehlern.

Andruck

Unter Andruck versteht man einen in der Regel einseitigen Probedruck eines Motivs oder einer ganzen Heft- oder Buchseite auf einem passenden Druckbogen. Andrucke werden auf dem gleichen Bedruckstoff und mit den gleichen Druckfarben hergestellt, die später für den Fortdruck Einsatz finden. Für den Vierfarbdruck können Andrucke nur mit einer Farbe, mit mehreren Farben oder mit allen vier Farben angefertigt werden. Andrucke dienen verschiedenen Zwecken. So werden an ihnen zunächst die Qualität der farbkorrigierten Farbauszüge sowie die originalgetreue Farbwiedergabe bewertet, dann dienen sie durch Vorlage beim Auftraggeber der Druckfreigabe und schließlich werden sie in Form der Andruckskala druckereiintern als Farbvorlagen für den Fortdruck benutzt. Eine Sonderform sind die Blauandrucke. Andrucke werden nicht auf kommerziellen Druckmaschinen sondern auf so genannten Andruckpressen hergestellt. Die Fertigung von Andrucken ist Teil der Druckvorstufe.

Andruckskala

Die Andruckskala besteht aus mehreren ein- und mehrfarbigen Andrucken, die durch Einzel- und Zusammendruck der verschiedenen Druckfarben auf einer Andruckpresse erhalten werden. Beim Vierfarbdruck gehören für gewöhlich sieben einzelne Andrucke zur Andruckskala, die die vier Einzelfarbenandrucke, eine Zweifarbenkombination, eine Dreifarbenkombination und einen vollständigen Vierfarbandruck umfassen. Die Andruckskala wird beim Fortdruck zur Einstellung der Druckmaschine benutzt. Dabei dient der vierfarbige Andruck als druckereiinterne Farbvorlage, mit der das Druckergebnis verglichen wird.

Andruckpresse

Eine Andruckpresse ist eine Druckpresse, mit der Andrucke für die verschiedensten Zwecke hergestellt werden. In Anlehnung an den klassischen Buchdruck, bei dem ein erster manueller Andruck von der Druckform abgezogen wurde, werden solche Druckgeräte auch Abziehpressen und ihre Druckergebnisse Abzüge genannt. Die Komplexität von Andruckpressen kann sehr unterschiedlich sein. So liefern einfachere mechanische Geräte oft Korrekturabzüge geringerer Druckqualität, wohingegen modernere elektrische betriebene Andruckpressen das Druckbild des späteren Fortdruckes auf der Druckmaschine gut übereinstimmend vorwegnehmen. Letztere werden auch für die Herstellung von Druckerzeugnissen in kleiner Auflage eingesetzt. Heute werden Andruckpressen oft von Schulen und Künstlern genutzt.

In der Druckvorstufe für den Druck der Mosaik-Hefte wurden vermutlich zwei verschiedene Andrucktechniken verwendet. So nutzte die Druckerei C. G. Röder nachweislich eine Andruckpresse, die im direkten Flachdruck arbeitete, während der Grafische Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden Andrucke höchst wahrscheinlich im indirekten Flachdruck, also im Offsetdruck herstellte.

Ausschießen

Unter Ausschießen versteht man die Anordnung der einzelnen Seiten eines Buches oder einer Zeitschrift auf einem Druckbogen. Das Ausschießen erfolgt so, dass die im Schön- und Widerdruck gedruckten Seiten nach dem Zuschneiden und Falzen in der richtigen Reihenfolge liegen. Grundlage des Ausschießens sind die Anzahl, die Position und die Falzschemata der Falzbögen auf dem Druckbogen. Das Ergebnis des Ausschießens ist das Ausschießschema. Das Ausschießen ist Teil der Druckvorstufe.

Ausschießschema

Das Ausschießschema oder Ausschießmuster gibt an, wie die einzelnen Seiten des Druckerzeugnisses für den Schön- und Widerdruck auf dem Druckbogen angeordnet werden müssen. Beim Rüsten der Druckmaschine für den Fortdruck dient das Ausschießschema als Vorlage zur Montage der einzelnen Druckplatten auf dem Plattenzylinder. Durch ein fehlerhaftes Ausschießschema oder durch das versehentliche Abweichen von einem richtigen Ausschießschema entstand beispielsweise der Fehldruck des Mosaik 136.

Außensteg

Mit Außensteg wird der meist unbedruckte Seitenrand zwischen dem Satzspiegel und der seitlichen Schnittkante bezeichnet. Bei Buch- oder Heftseiten mit ungerader Seitenzahl liegt der Außensteg rechts, bei Seiten mit gerader Seitenzahl links. Der Außensteg ist einer von vier Stegen, die die gedruckte Seite begrenzen. Seit dem Mosaik 471 ziert den Außensteg einiger Seiten ein "Magisches Auge".

B

Belichtung

Unter Belichtung versteht man ein fotografisches Verfahren, mit dem Motive übertragen werden. In der Druckvorstufe wurden früher die Negativfilme anhand der Originalvorlagen, mit den Negativfilmen die Druckfilme und mit den Druckfilmen die Druckplatten für die Andruckpresse belichtet. Nach der Druckfreigabe wurden mit den Druckfilmen auch die Druckplatten der Druckmaschine für den Fortdruck belichtet. Heute werden mit Hilfe von digitalen Belichtern entweder seltener die Druckfilme belichtet (Computer to Film), die dann weiterhin im klassischen Belichtungsverfahren für die Herstellung der Druckplatten genutzt werden, oder man belichtet häufiger sofort die Druckplatten (Computer to Plate). Im neuesten, noch nicht sehr verbreiteten Verfahren können sogar direkt die Druckzyliner belichtet werden (Computer to Press), wodurch der Wechsel der Druckplatten entfällt. Belichtungen können mit verschiedenen Lichtquellen und Lichtarten erfolgen. So wurden früher zum Teil Farbfilter eingesetzt. Bei der Belichtung der Druckplatten ist die Lichtart von der Chemie der Plattenbeschichtung abhängig. Nach der Belichtung müssen Filme und Druckplatten entwickelt werden.

Blaudruck

Blaudruck von Seite 12 des Hefts 3/78

Der Blaudruck ist der erste Druck der fertig gezeichneten Originalzeichnung. Die eigentlich schwarzen Linien werden hier blau gedruckt. Der Blaudruck wird von den Kolorist/innen koloriert und geht anschließend an die Druckerei.

Dieses Verfahren war nur bis 1995 gebräuchlich und wurde dann vom Computerzeitalter abgelöst.

Blitzer

Bogendruck

Broschur

Broschüre

Buchblock

Bundsteg

Butzen

C

CMYK-Farbmodell

D

direkter Druck

Drahtheftung

Druckbogen

Druckfahne

Druckfehler

Druckfilm

Druckfreigabe

Druckmaschine

Druckplatte

Druckraster

Druckvorlage

Druckvorstufe

E

Entwicklung

F

Fadenheftung

Falzbogen

Falzen

Falzschema

Farbauszug

Farbfilter

Farbkorrektur

Feuchtmittel

Flachdruck

Fortdruck

französische Broschur

Fußsteg

G

Gegendruckzylinder

Gummirung

Gummituch

H

Hardcover

Heft

Hurenkind

I

Imprimatur

indirekter Druck

K

Kapitälchen

Klebebindung

Kolorit

Kontern

Konturenfilm

Kopfsteg

L

Lithografie

M

Majuskeln

Makulatur

Marginalie

Maskierung

Minuskeln

Moiré-Effekt

N

Nachsatz

Negativfilm

O

Offsetdruck

Originalvorlage

P

Paginierung

Plattenzylinder

R

Randbeschnitt

Reinzeichnung

Retusche

RGB-Farbmodell

Rollendruck

S

Satzspiegel

Schöndruck

Schusterjunge

Siebdruck

Softcover

Steg

T

Tonwertzunahme

V

Versalien

Vierfarbdruck

Vorsatz

W

Weichbroschur

Widerdruck

Z

Zuschnitt

Persönliche Werkzeuge