Monteur Macintosh
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Der Monteur Macintosh ist eine Figur der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.
Macintosh ist ein Techniker aus England, welcher den Transport einer von Richard Trevithick erbauten Hochdruckdampfmaschine nach Peru begleitet. Bei der Ankunft der Maschine im Hafen von Callao ist er allerdings noch nicht zu sehen, sondern er trifft erst etwas später, in Begleitung von Señor d'Urville in Cerro de Pasco ein. Dort muss er erleben, dass die Maschine erst einmal verschwunden ist. Sie kann erst mit der Hilfe des listigen Gastwirts Franzisco Pizarro in einem alten Bergwerksschacht wiedergefunden werden. Macintosh untersucht die Maschine und stellt fest, dass sie durch die "unsachgemäße" Entführung durch die aufständischen Indios leider derart beschädigt worden ist, dass sie nur von Trevithick selbst wieder instandgesetzt werden kann. Er empfiehlt dringend, Trevithick nach Peru zu holen.
Nachdem Trevithick tatsächlich nach Peru gekommen ist, hilft ihm Macintosh, die Maschine zu reparieren. Macintosh bemerkt allerdings auch als erster, dass die just fertiggestellte Dampfmaschine wieder in Gefahr schwebt, als die Indios erneut anrücken. Nach der Zerstörung der Maschine durch die Aufständischen begleitet Macintosh den verbitterten Erfinder zurück nach England.
[Bearbeiten] Vorbilder
Die Figur des Macintosh dürfte an historische Vorbilder angelehnt sein. Francis Trevithick, der Sohn von Richard Trevithick, berichtet in der Biographie seines Vaters von drei Bergwerksingenieuren aus Cornwall, welche François Uvillé (das Vorbild des MOSAIK-Señors d'Urville) 1814/15 nach Peru begleiteten und die insgesamt neun Hochdruckdampfmaschinen für eine Inbetriebnahme vorbereiten sollten. Es handelte sich dabei um Thomas Trevarthen, William Bull und Henry Vivian.
- Thomas Trevarthen (* 1767) stammte aus Camborne und war Bergmann; im Jahr 1814 wurde er Leiter eines Bergwerks. Unter seiner Leitung wurde die erste der Dampfmaschinen in Betrieb genommen; sie wurde in einer Münzpräge in Lima eingesetzt. Trevarthen starb aber bald danach, im August 1815.
- Der junge William Bull aus Chacewater (im cornischen Bergbaudistrikt Gwennap) sollte als Trevarthens Assistent fungieren. Er war der gleichnamige Sohn von Trevithicks ältestem Geschäftspartner. Der ältere Bull war ursprünglich ein Mitarbeiter von Boulton & Watt gewesen und hatte in den Jahren von Watts Dampfmaschinenpatent zusammen mit Trevithick versucht, dieses durch Verbesserung und Veränderung von James Watts Niederdruckdampfmaschine zu umgehen - trotz guter Erfolge musste das Projekt aber aus patentrechtlichen Gründen bis 1800 auf Eis gelegt werden. Nach Trevarthens Tod im August 1815 war der junge Bull der verantwortliche Ingenieur für die Inbetriebnahme der Trevithick'schen Hochdruckdampfmaschinen in Cerro de Pasco. Zwar gelang es ihm, ab Juli 1816 sukzessive vier Maschinen in Gang zu bekommen (zwei zum Pumpen von Wasser, zwei zum Fördern von Silbererz), doch arbeiteten sie nicht so effizient wie erwartet, so dass Trevithick selbst nach Südamerika reisen musste (Ankunft Anfang 1817). Bull starb schon im Jahr darauf, 1818.
- Henry Vivian war ein Verwandter von Trevithick, der wohl hauptsächlich auf eigenen Wunsch mit nach Peru reiste. Trevithick charakterisierte ihn als ehrlich, aber zu sehr dem Alkohol ergeben. Was aus ihm in Südamerika wurde, ist nicht weiter bekannt.
Von diesen drei Männern kommt als Vorbild des MOSAIK-Monteurs Macintosh am ehesten William Bull in Frage. Warum Macintosh als Engländer bezeichnet wird, obwohl er einen schottischen Namen trägt, ist nicht ersichtlich.
[Bearbeiten] Quelle
- Francis Trevithick, The Life of Richard Trevithick with an account of his inventions, 1872. Online lesbar, wichtig hier: Kapitel 22.
[Bearbeiten] Auftritte in folgenden Mosaiks
74, 75