Hühnerdieb in Bagdad
Aus MosaPedia
Der Hühnerdieb in Bagdad ist eine Figur in der Orient-Okzident-Serie des Mosaik ab 1976.
Ein Kläger und seine Frau gehen in Bagdad mit ihrem Kontrahenten, einem Hühnerdieb, zu Abu Jussuf, damit der Kadi ein gerechtes Urteil sprechen soll. Das vom Kläger angebotene Sitzkissen lehnt Abu Jussuf ab und schlägt vor, dass er es selbst nutzen oder seinem Kontrahenten anbieten soll. Nachdem der Kläger sich auf das Sitzkissen gesetzt und seinen Fall vorgetragen hat, befragt Abu Jussuf den Beschuldigten. Er gibt zu, dass er sich das Huhn genommen, aber ihn niemand dabei beobachtet habe. Er habe das Huhn aufgegessen, weil er hungrig war und nichts zu essen hatte.
Der Kläger verlangt zehn Dinar als Wiedergutmachung, denn das Huhn legte ja jeden Tag ein Ei, aus dem ein Küken schlüpfen kann, was ihn in zehn Jahren reich gemacht hätte. Abu Jussuf urteilt, dass der Dieb ein Brot pflanzen soll, aus dem ein Baum wachsen kann, von dem er Brote ernten soll, um den Bestohlenen zu entschädigen. Der Kläger protestiert, da bekanntlich Brote nicht an Bäumen wachsen. Doch Abu Jussuf entgegnet, wenn ein gekochtes Huhn Eier legen kann, wächst auch aus einem Brot ein Baum.
Schließlich entscheidet der Kadi, dass der Hühnerdieb dem Kläger zwei Kupfermünzen zahlen soll. Wenn er das Geld nicht habe, müsse er einen Tag ohne Lohn für den Kläger arbeiten. Der Beklagte lobt die Weisheit des Kadis und folgt dann seinem Kläger.
[Bearbeiten] Auftritt in folgendem Mosaikheft
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