Prozess gegen Graziano Fucci

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Dem armen Fucci wird der Prozess gemacht

Der Prozess gegen Graziano Fucci ist eine Gerichtsverhandlung in der Adria-Serie und die erste überhaupt im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Das dalmatinische Dorf, in dem sich die Abrafaxe und Harlekin aufhalten, steht im Konflikt mit den Gebietsherren, den Venezianern. Eines Tages tauchen zwei venezianische Seesoldaten im Wirtshaus auf und entdecken dort die Abrafaxe beim Putzen ihrer Muskete. Der Versuch, den dreien die Muskete abzunehmen, scheitert aber und die beiden Soldaten werden aus der Kneipe hinausgeworfen. Über Nacht wird dann jedoch die Muskete aus dem Quartier der Abrafaxe über dem Wirtshaus gestohlen. Sofort geraten die Venezianer in Verdacht.

Während die Dörfler ihren Wald gegen die Venezianer - welche ihn zwecks Abholzung zum Galeerenbau vermessen wollen - verteidigen, gelingt es Califax, unter dem gezielten Einsatz einer Ladung Blaubeeren einen Venezianer zu Fall zu bringen. Dieser entpuppt sich ausgerechnet als Graziano Fucci, einer der beiden Seesoldaten aus dem Wirtshaus. Da die Abrafaxe fest überzeugt sind, damit einen der Diebe gestellt zu haben, halten sie ihn fest und schleppen ihn ins Dorf, wo ihm der Prozess gemacht werden soll.

Prozessbeteiligte

Am Prozess nehmen folgende Personen teil:

Prozessverlauf

Der Prozess findet im Haus des Bürgermeisters statt. Er wird von Abrax eröffnet, der dem Angeklagten vorwirft, des Nachts das "wertvolle Präzisionsgewehr" der Abrafaxe gestohlen zu haben. Abrax behauptet ferner, die Schuld des Angeklagten für erwiesen zu halten. Als der Bürgermeister eine Stellungnahme von Fucci verlangt, schwört dieser, seit dem Rauswurf aus der Kneipe die Muskete nicht mehr gesehen zu haben. Daraufhin wird er wegen "ungebührlichen Redens" verwarnt. Der Bürgermeister ordnet sodann eine unverzügliche Tatort-Besichtigung an.

Nachdem die Gerichtsgesellschaft am Wirtshaus angekommen ist, wird der Wirt um Einlass gebeten, um den Tatort besichtigen zu können. Dieser verhält sich aber sehr merkwürdig und stammelt etwas von einer Wagenreparatur. Als man im Hof den Wagen besichtigt, stellt Abrax zu seinem Entsetzen fest, dass der Wirt die Muskete gestohlen und für die Reparatur des Wagens missbraucht hat. Natürlich ist damit die völlige Unschuld von Graziano Fucci erwiesen, der nun zum großen Ärger des Bürgermeisters laufengelassen werden muss.

Beurteilung

Der Prozess ist keineswegs eine faire Verhandlung. Der Ankläger (Abrax) ist befangen, da er der Geschädigte des Diebstahls ist. Eine Verteidigung existiert überhaupt nicht. Dem Angeklagten wird dazu selbst kaum die Gelegenheit gegeben - ihm wird regelmäßig das Wort abgeschnitten, sein Eid sowie seine Berufung auf das Militärgericht in Venedig werden nicht beachtet und eine Unschuldsvermutung gibt es schon gar nicht. Nach Abschluss der Verhandlung - und erwiesener Unschuld Fuccis! - wird dieser vom Richter sogar noch körperlich misshandelt (mit einem Fußtritt).

Kontext

Im Vorwende-MOSAIK zeichnen sich, wie anhand dieses Falles deutlich wird, nicht nur die Prozesse der Bösen gegen die Guten, sondern auch die der Guten gegen die Bösen durch eine erstaunliche Rechtsferne aus. Der Prozess gegen Fucci ist der erste in einer Reihe von insgesamt ziemlich ähnlich arrangierten Verfahren. Es folgen der Prozess gegen Califax und der Prozess gegen Hans Wurst, beide in der Österreich-Ungarn-Serie.

Fucci wird in folgendem Mosaikheft der Prozess gemacht

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