Weißgerber Lesezirkel

Aus MosaPedia

Der Weißgerber Lesezirkel hat seit spätestens Mitte der 1990er Jahre auch das Mosaik in seinem Programm. Die entsprechenden Lesezirkelhefte werden nicht mit Schutzumschlägen versehen sondern ausschließlich mit Aufklebern gekennzeichnet.

Der Lesezirkel

Mit hinreichender Erfahrung als Geschäftsführer eines Lesezirkels in Hamburg gründete Emil Weißgerber 1925 sein eigenes Unternehmen in Berlin. Bereits 1930 übergab er die Firma an seine beiden Söhne, von denen einer 1939 wieder ausschied und der andere, Otto Weißgerber, das Unternehmen noch bis 1944 weiterführte. Nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, baute Otto Weißgerber den Lesezirkel ab 1948 wieder auf, indem er alte Kunden kontaktierte und sich neben 34 Wettbewerbern in Berlin zu behaupten versuchte. Schließlich gelang es, nach und nach den Kundenstamm verschiedener aus Altersgründen geschlossener Lesezirkel zu übernehmen und das Liefergebiet so auf ganz Westberlin auszudehnen. 1979 übernahm dann mit Lothar Weißgerber die dritte Generation die Geschäftsführung. Nach dem Fall der Mauer weitete der Lesezirkel seinen Aktionsradius auch auf den Ostteil der Stadt sowie die Region Potsdam aus und eröffnete überdies eine Filiale in Forst (Lausitz), von der aus zudem Abonnenten im Raum Cottbus beliefert werden konnten. Seit 2010 wird das Unternehmen, dessen offizieller Name Ihr Lesezirkel E. Weißgerber & Söhne freizeit + lesen oHG lautet, von Ute Weißgerber-Knop in der vierten Generation geleitet.

Der Lesezirkel wird zentral von Berlin aus geführt. Das heißt, dass die Verlage ihre Zeitschriften zunächst nach Berlin liefern und von dort aus auch die Filiale in Forst mit den jetzt mit Schutzumschlägen versehenen Magazinen versorgt wird. Hierbei sind zwei unterschiedliche Typen von Schutzumschlagen im Einsatz; solche für Standard-Lesemappen in Blau und solche für die so genannte Platinmappe in Schwarz. Kleinformatige Zeitschriften und vermutlich auch solche mit einer geringen Anzahl an Abonnenten werden ausschließlich mit Aufklebern gekennzeichnet.

Die Lesezirkelhefte

Wann genau das Mosaik in das Programm des Weißgerber Lesezirkels aufgenommen wurde, konnte bisher noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Die bislang ältesten nachgewiesenen Hefte mit einer entsprechenden Kennzeichnung sind jedenfalls für Anfang 1995 belegt. Eine wesentlich frühere Vermietung des Comics kann nach heutigem Wissensstand zwar ausgeschlossen werden, ist dennoch aber nicht völlig unmöglich.

Als kleinformatige Zeitschrift erhält das Mosaik in Berlin keine Schutzumschläge. Es waren und sind ausschließlich Aufkleber zur Kennzeichnung der Lesezirkel-Exemplare im Einsatz, die meist so angebracht werden, dass möglichst weder das Titelmotiv zu sehr beeinträchtigt noch der Zeitschriftentitel anteilig verdeckt wird. In den Jahren 1995 bis vermutlich 2008 wurden in den Niederlassungen in Berlin und Forst unterschiedliche Aufkleber verwendet, seit spätestens 2008 nutzen beide Filialen identische Sticker.

Bisher konnten elf unterschiedliche Typen von Aufklebern auf Mosaik-Heften nachgewiesen werden, die sich zum Teil nur in Kleinigkeiten voneinander unterscheiden. Die Verwendung mindestens eines weiteren Aufklebers ist sehr wahrscheinlich, jedoch noch nicht bestätigt.

Typ 1

Dieser Aufkleber misst in Höhe und Breite jeweils 56 mm und besitzt abgerundete Ecken. Auf weißem Grund zeigt er einen orangefarbenen Hohlkreis, der außen zackenbesetzt ist und dadurch in etwa wie ein Strahlenkranz anmutet. Auf diesem Strahlenkranz steht in weißer Schrift oben Ihr Lesezirkel und unten Weissgerber. In der Mitte des Strahlenkranzes ist in schwarzer Schrift auf weißem Grund Seit über 70 Jahren im Leserdienst erfahren zu lesen.

Der früheste Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für Mitte 1995 nachgewiesen. Und da der Lesezirkel bereits 1995 den siebzigsten Jahrestag seiner Gründung beging, ist eine frühere Nutzung eher unwahrscheinlich. Verwendet wurde dieser Aufkleber vermutlich ausschließlich in der Zentrale in Berlin. Der Gebrauch dieses Typs ist noch bis Anfang 1998 belegt, spätestens Ende 1999 jedoch wurde er vom Typ 2 abgelöst.

Typ 2

Dieser Aufkleber besitzt erstmals eine Kantenlänge von 60 mm und ebenfalls abgerundete Ecken. Der auf weißem Grund platzierte orangefarbene Strahlenkranz hat sich abwechselnde längere und kürzere Zacken und zeigt ausschließlich im weißen Innenfeld eine schwarze Aufschrift. Am oberen Rand des Innenkreises steht Lesezirkel, am unteren Weißgerber und dazwischen Seit 75 Jahren sind wir für Sie da!.

Der Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für Mai 1999 nachgewiesen. Wegen des Inhalts der Aufschrift erscheint eine wesentlich frühere Verwendung eher unwahrscheinlich. Verwendet wurde dieser Aufkleber wahrscheinlich ausschließlich in der Zentrale in Berlin. Spätestens Ende 2001 wurde er durch den Typ 3 ersetzt.

Typ 3

Dieser Aufkleber ist auch 60 mm breit und hoch, besitzt abgerundete Ecken und ist gestalterisch wieder dem Typ 1 sehr ähnlich. Allerdings besitzt der Strahlenkranz weniger Zacken, auf dem Kranz ist oben Ihr Lesezirkel und unten WEISSGERBER zu lesen und in der weißen Mitte steht, wie beim Typ 2, Seit 75 Jahren sind wir für Sie da !

Der früheste Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für Anfang 2000 belegt. Verwendet wurde dieser Aufkleber wahrscheinlich ausschließlich in der Zentrale in Berlin. Ob er erst 2005 oder 2006 vom Typ 4 abgelöst wurde oder dazwischen vielleicht ein bisher noch unbekannter Typ Verwendung fand, ist derzeit noch nicht endgültig geklärt.

Typ 4

Dieser Aufkleber besitzt ebenfalls eine Kantenlänge von 60 mm und abgerundete Ecken. Den Strahlenkranz zeigt dieser Typ als eine hinter der Silhouette von Berlin aufgehende Sonne. Über dem Motiv steht Zeitschriften mieten., unter dem Bild in kleinen Lettern Ihr freundlicher Lesezirkel Weißgerber. Auf dem Strahlenkranz ist Lesezirkel Weißgerber und im Innern Seit 80 Jahren im Leserdienst erfahren. zu lesen.

Der Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für das Frühjahr 2006 nachgewiesen. Allerdings ist wegen der Inschrift auch eine frühere Nutzung ab dem Jahr 2005 denkbar. Verwendet wurde dieser Aufkleber wahrscheinlich ausschließlich in der Zentrale in Berlin. Spätestens Ende 2007 wurde er vom Typ 5 abgelöst.

Typ 5

Dieser Aufkleber ist bis auf ein Detail vollkommen identisch mit dem Typ 3. Lediglich die Inschrift im Strahlenkranz lautet hier abweichend Seit über 80 Jahren im Leserdienst erfahren.

Die Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für Ende 2007 belegt. Ein früherer Einsatz ab 2006 ist wahrscheinlich. Verwendet wurde dieser Aufkleber wahrscheinlich ausschließlich in der Zentrale in Berlin. Spätestens 2008 wurde er durch den Typ 6 ersetzt.

Typ 6

Dieser Aufkleber ist auch 60 mm breit und hoch, besitzt jedoch spitze Ecken und zeigt auf blauem Grund erstmals das hier diagonal arrangierte neue Logo des Lesezirkels. Links oben auf dem Aufkleber ist in weißer Schrift Zeitschriften clever mieten! zu lesen, rechts unten wird zunächst in Hellblau die seinerzeit noch bis Dezember 2011 gültige Adresse des Unternehmens (Buckower Chaussee 148) geliefert und darunter in Weiß die Telefonnummer des Lesezirkels ausgewiesen.

Der Gebrauch von Aufklebern dieses Typs ist für den Zeitraum zwischen Ende 2008 und Ende 2010 eindeutig nachgewiesen. Dieser Aufkleber ist wahrscheinlich der erste, der sowohl in der Zentrale in Berlin als auch in der Filiale in Forst verwendet wurde. Spätestens im Frühjahr 2011 wurde dieser Aufkleber vom Typ 7 abgelöst.

Typ 7

Dieser Aufkleber hat ebenfalls eine Kantenlänge von 60 mm und spitze Ecken, besitzt jedoch erstmals einen farblich geteilten Untergrund. Der größere weiße Bereich oben zeigt zunächst die Aufschrift Zeitschriften preiswert mieten, auch privat! und weist darunter die Telefonnummer und die Internetadresse des Lesezirkels aus. Nach einer gelben Trennlinie schließt sich unten der kleinere blaue Bereich an, der das Logo des Unternehmens enthält.

Die Verwendung von Aufklebern dieses Typs ist eindeutig für das Jahr 2011 belegt. Ein früherer Gebrauch kann wohl ausgeschlossen werden. Wann dieser Aufkleber letztmals in Berlin und Forst eingesetzt wurde, ist unbekannt. Da er aber noch die Telefonnummer des Ende 2011 aufgegeben Firmensitzes in Buckower Chaussee 148 ausweist, ist sehr wahrscheinlich, dass der Aufkleber im Verlauf des Jahres 2012 durch den Typ 8 ersetzt wurde.

Typ 8

Dieser Aufkleber ist bis auf ein Detail vollkommen identisch mit dem Typ 7. Lediglich die im oberen weißen Bereich ausgewiesene Telefonnummer ist hier die des im Dezember 2011 bezogenen Firmensitzes in der Mohriner Allee 30-34.

Die Verwendung von Aufklebern dieses Typs ist eindeutig für das Jahr 2013 belegt. Wahrscheinlich wurde er in Berlin und Forst erstmals 2012 benutzt. Spätestens Anfang 2014 wurde er vom Typ 9 abgelöst.

Typ 9

Dieser Aufkleber ist dem des Typs 8 sehr ähnlich, jedoch wurde hier das blaue Feld mit dem Logo des Lesezirkels oben anstatt unten platziert. Außerdem wurde an zwei Stellen die verwendete Schrifttype geändert. So ist im oberen Feld der Slogan Hier ist alles drin. über dem Logo nicht mehr kursiv dargestellt und im unteren weißen Feld ist die Aufschrift Zeitschriften preiswert mieten, auch privat! zudem noch fett gedruckt worden.

Die Verwendung von Aufklebern dieses Typs ist eindeutig für Anfang 2014 belegt. Eine wesentlich frühere Nutzung ist unwahrscheinlich. Dieser Aufkleber wird derzeit noch eingesetzt.

Typ 1 Forst

Dieser Aufkleber ist 153 mm breit, 48 mm hoch und zeigt im linken Bereich den etwas verkleinerten Strahlenkranz des Typs 1. Die übrige weiße Fläche wird von der mehrzeiligen und in verschiedenen Schriftfonds und Schriftgrößen ausgewiesenen Inschrift Ihr Lesezirkel in der Lausitz - Wir vermieten Zeitschriften! - Warum Zeitschriften kaufen, wenn Sie sie nur lesen. Mieten Sie Zeitschriften mit Preisvorteil bis zu 60%. Leseprobe durch - Telefon (0 35 62) 9 00 44 - H. Hoffmann, St. Benno 5, 03149 Forst/Lausitz dominiert.

Der Gebrauch von Aufklebern dieses Typs in Forst ist eindeutig für Anfang 1995 belegt. Wann er erstmals genutzt wurde ist derzeit noch unklar. Er wurde Ende der 1990er Jahre wahrscheinlich direkt durch den Typ 2 Forst abgelöst.

Typ 2 Forst

Dieser Aufkleber ist etwa so breit wie der Typ 1 Forst. Jedoch ist er weniger hoch und zeigt im Vergleich zu seinem Vorgänger eine leicht abgeänderte Gestaltung. So wurde die mehrzeilige und in verschiedenen Schriftfonds und Schriftgrößen ausgewiesenen Inschrift gekürzt und lautet hier Ihr Lesezirkel in der Lausitz - Wir vermieten Zeitschriften! - Warum Zeitschriften kaufen, wenn Sie sie nur lesen. Mieten Sie Zeitschriften mit Preisvorteil bis zu 60%. Leseprobe durch - Telefon/ Fax 03562-900 44.

Der Gebrauch von Aufklebern dieses Typs in Forst ist eindeutig für Herbst 1998 bis Frühjahr 1999 belegt. Wann er erstmals genutzt wurde und wie lange er verwendet wurde ist derzeit noch unklar. Ob er erst 2005 oder 2006 vom Typ 3 Forst abgelöst wurde oder dazwischen vielleicht noch ein weiterer Typ Verwendung fand, ist derzeit nicht endgültig geklärt.

Typ 3 Forst

Soviel in Erfahrung gebracht werden konnte, wurde in der Filiale in Forst neben den eindeutig nachgewiesenen Typen 1 Forst und 2 Forst mindestens noch ein weiterer Aufkleber verwendet, um Mosaik-Hefte als Lesezirkel-Ausgaben zu kennzeichnen. Dieser Aufkleber soll als Pendant zu den Berliner Typen 4 und 5 genutzt worden sein und anstelle der Silhouette von Berlin ein stilisiertes Stadtbild Forsts zeigen. Bestätigte Detailinformationen zu Größe und Form dieses Aufklebers liegen zwar bisher nicht vor, jedoch wurde von Lesezirkelmitarbeitern mitgeteilt, dass der Aufkleber die Abmaße der Typen 1 Forst und 2 Forst habe.

Da bislang Belege fehlen, kann nicht eindeutig eingeordnet werden, wann dieser Aufkleber verwendet wurde. Jedoch lassen Aussagen von Lesezirkelmitarbeitern darauf schließen, dass der Einsatz etwa zwischen 2005 und 2008 erfolgte. Ob dieser Aufkleber direkt den Typ 2 Forst ablöste oder ob dazwischen noch ein weiterer Typ verwendet wurde, ist noch ungeklärt. Abgelöst wurde der Aufkleber vermutlich 2008 durch den ersten zentral eingesetzten Typ 6.