Nikol Dimitriadis

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Nikol Dimitriadis (*28.2.1909 in Chanea/Kreta; † 26.11.1977 in München) war Mosaikzeichner.

Inhaltsverzeichnis

Dimitriadis vor dem Mosaik

Nikol Dimitriadis entstammte einer Familie mit griechischen und deutschen Vorfahren und erbte von seinem Großvater, der im 19. Jahrhundert in Leipzig studiert hatte, die deutsche Staatsangehörigkeit. Er war ein zeichnerisches Naturtalent und brachte sich viele künstlerische Techniken selbst bei. Bis 1940 arbeitete Dimitriadis in Griechenland als Illustrator und Designer. Dann wurde er zum deutschen Militär eingezogen, arbeitete aber noch einige Monate vor Dienstantritt in einem Leipziger Reklamebüro. Er heiratete 1943 seine Frau Elfriede.

Nach dem Krieg und seiner Kriegsgefangenschaft zog er mit Frau und erstem Kind wieder nach Griechenland. Dort arbeitete Dimitriadis als Zeichner für eine Zeitschrift, Kinderzeitschriften und für einen Verlag. Im Jahre 1955 kehrte die mittlerweile vierköpfige Familie nach Deutschland zurück und lebte zunächst bei den Schwiegereltern in Hainichen, später dann in Dessau, wo Dimitriadis bei der DEWAG (Deutschen Werbeagentur) eine Stelle gefunden hatte. Außerdem illustrierte er in dieser Zeit das Abenteuerheft "Ein Plagiar" aus der Feder von Friedrich Gerstäcker.

Dimitriadis beim Mosaik

Um die monatliche Erscheinungsweise des Mosaiks zu gewährleisten, stellte Hannes Hegen im März 1957 eine Gruppe von Grafikern ein. Zu diesen Künstlern, die von nun an das Mosaik gestalteten, gehörte auch der bereits 48jährige Nikol Dimitriadis. Er zog daher mit seiner Familie nach Berlin-Schöneweide.

Neben Horst Boche war Dimitriadis in der Römer-Serie und der Neos-Serie der bedeutendste Zeichner. Mit diesem rivalisierte er um den Rang des "vielseitigsten Mitarbeiters". Er gestaltete - im Mosaik von Hannes Hegen eine große Ausnahme - eigene Nebenfiguren (Teutobolds Freundin Zenzi, Mac Gips, Neunspäher, Mogelini) und wirkte auch an anderen Projekten des Mosaikkollektivs mit, wie dem Weltraumbuch "Auf dem Weg zu fernen Welten".

Über "Dimi" gingen im Mosaikteam verschiedene Anekdoten um; so wurde sein Ausspruch "Ist nicht zum Sehen!", mit dem er nachlässig oder gar nicht gezeichnete Details rechtfertigte, zum geflügelten Wort. Außerdem sagte man ihm Angst vor dem Finanzamt nach.

Dimitriadis nach dem Mosaik

Im Jahre 1960 flohen die Dimitriadis' unter unklaren Begleitumständen nach Westdeutschland. Bevor die Familie sich 1961 in München niederließ, zeichnete Nikol einige Monate lang, von 1960 an Kauka-Comics für Rolf Kaukas Comicmagazin Fix und Foxi und Mischa. Seine Tätigkeit für Kauka beendete er aus Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, so konnte er von seinem Auffanglager aus, das Atelier schlecht erreichen und zudem heißt es, dass er sich nicht mit der damaligen FF-Redakteurin Pirjo Miettinen verstand.

In München hatte Dimitriadis zunächst Schwierigkeiten bei der Jobsuche und arbeitete daher u.a. als Kleindarsteller beim Fernsehen. Später betrieb er diese Tätigkeit eher als Hobby und wirkte - vergleichbar Lothar Dräger - als Statist am Bayerischen Staatstheater.

Später fand er wieder Arbeit als Zeichner und gestaltete u.a. den Kindercomic "Felix der Kater" der gleichnamigen Zeitschrift Felix des Bastei-Verlages und von 1964 war er zeichnerisch am Kauka-Konkurrenzprodukt Max & Molly beteiligt. Er arbeitete nicht mehr im Kollektiv, sondern von Zuhause aus über einen Mittelsmann. Möglicherweise hat er auf diese Weise im Jahre 1961, also kurz nach seinem Umzug nach München, auch den Fortsetzungscomic Die Tiny-Winys für das Dortmunder Grüne Blatt gezeichnet, doch eine definitive Aussage darüber ist noch nicht möglich.

Neben seiner Arbeit malte Dimitriadis in seiner Freizeit gerne surreale Ölbilder und Aquarelle. Der Kontakt zu den Hegenbarths und zum Mosaikkollektiv blieb erhalten, zuerst über Besuche, später über Briefe. Im Jahre 1977 starb Nikol Dimitriadis an Krebs.

Dimitriadis im Mosaik

Als die Abrafaxe in Griechenland waren, setzte Ulf Graupner im Mosaik 221 Nikol Dimitriadis ein mosaikalisches Denkmal. Er tritt dort als Wirt einer nach ihm benannten Taverne auf.

Literatur

Externe Links

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