Senet
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Das Senet-Spiel ist ein Ereignis im Sibylla-Kapitel.
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Das Senet-Spiel im Mosaik
Weil ihr neuer kommandierender Offizier auf sich warten lässt (Mimi hat nach ihrem Sturz ein Bildnis der Königin Nofretete entdeckt und kratzt dieses aus, als Abrax und Califax seinen Streitwagen stibitzen), vertreiben sich seine Soldaten die Wartezeit mit dem Spielen von Senet. Dazu haben sie sich mitten auf einer Straßen von Achetaton niedergelassen und gehen diesem Zeitvertreib nach. Während zwei von ihnen spielen, schauen die anderen gespannt zu. Nur einer, vermutlich der Truppführer Onemut, bringt für seine eigentliche Aufgabe noch die nötige Aufmerksamkeit auf. Kritisch äußert er zu seinen Kameraden: "Aber wir können doch nicht einfach so herumsitzen!" Einer der diensterfahreneren Zuschauer beim Senet-Spiel klärt ihn daraufhin über den Soldatenberuf auf: "Keine Aufregung. Das ist alles gediente Zeit. Und das Warten wird auch bezahlt."
Kurz danach kommen Califax und Abrax, dieser immer noch in seiner Generalsuniform, mit Mimis Streiwagen angerollt. Schleunigst packen die Soldaten ihr Spielbrett und die -Steine ein, ohne zu Ende spielen zu können. Abrax rüde Ansprache lässt sie sofort strammstehen und seine Befehle befolgen. Gemeinsam geht es zum Haus des Bildhauers Dehutimes. Gespielt werden kann damit erst wieder nach Dienstschluss.
Das Senet-Spiel im Alten Ägypten
Das Senet-Spiel war das beliebteste Spiel im Alten Ägypten. Es ist von der ersten Dynastie bis in die griechisch/römische Zeit belegt und war damit nahezu 3000 Jahre lang populär. Es wurde von zwei Spielern auf einem Brett mit 3x10, also insgesamt 30 Feldern gespielt. Das Spielbrett konnte dabei sehr einfach sein, zum Beispiel hat man am Kai des Karnak-Tempels eine flüchtig in den Stein geritzte Variante gefunden oder auch äußerst luxuriös aus edlem Holz mit Intarsien und einer Schublade für die Nilpferd-Elfenbeinfiguren und die Wurfhölzer ausgeführt sein. Die Soldaten im MOSAIK benutzen eine recht gut gearbeitet Spielebox, die vermutlich eine Schublade enthält.
Obwohl die genauen Spielregeln nicht überliefert sind, haben sich schon viele Ägyptologen damit beschäftigt, so dass man das Spielprinzip mittlerweile recht gut zu kennen glaubt. Jeder der beiden Spieler besaß sieben, ab dem Neuen Reich (in dem die Mosaikhandlung spielt) dann nur noch fünf Spielfiguren. Diese bestehen zur Unterscheidung aus zwei verschiedenen Grundformen, wie das im MOSAIK gut zu sehen ist. Diese Figuren mussten der Reihe nach über das Spielfeld bewegt werden. Wer als erster alle Spielfiguren vom Feld herunterbewegt hatte gewann. Einige der Felder des Brettes hatten, wie das auch heute noch üblich ist, eine besondere Bedeutung (gut oder schlecht).
Obwohl die Ägypter Würfel kannten und auch benutzten, verwendeten sie für das Senet-Spiel Wurfstäbe (für das Prinzip siehe hier) oder Astragaloi, um den nächsten Zug zu bestimmen.
Senet ist zwar ein Glücksspiel, aber Glück allein reicht für den Sieg nicht aus. Es ist vor allem auch ein Strategiespiel, bei dem es darauf ankommt, seinen Gegner mit den eigenen Spielfiguren zu behindern und möglichst auf die schlechten Spielfelder zu manövrieren. Man bewegte sich auf dem Spielbrett zunächst die ersten 10 Felder von links nach rechts, dann die mittleren zehn Felder von rechts nach links und schließlich wieder von links nach rechts bis zum Ende des Spielfeldes.
Wie bei vielem in Ägypten hatte Senet nicht nur eine profane Bedeutung, sondern wurde auch gründlich theologisch durchdacht. Auf diese Weise wurde Senet eine Reise durch die Unterwelt. Man gab es den Verstorbenen mit ins Grab, damit sie im Jenseits um ihr eigenes Schicksal spielen und so das ewige Leben erringen konnten.
Literatur
- Brigitte Goede: Das Senet-Spiel: Das Spiel vom Passieren durch die Unterwelt; in: Kemet 4/2006 - Tanz, Sport und Spiel, Kemet-Verlag, Berlin 2006
Externe Links
Senet wird in folgenden Mosaikheft gespielt
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