Das Empire - Englands Weg zur Großmacht
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Das Empire - Englands Weg zur Großmacht ist ein dreiteiliger redaktioneller Beitrag, der in der Wido-Wexelgelt-Serie des Mosaik ab 1976 erschien, und zwar im Mittelteil der Hefte 280 (Teil 1) und 281 (Teil 2 und Epilog Die Armada). Autor des Textes ist Carsten Schulte.
Inhaltsverzeichnis |
Inhalt
Der Beitrag bespricht die Geschichte Englands vornehmlich im 16. Jahrhundert. Besonderes Augenmerk wird auf die religiösen Auseinandersetzungen dieser Zeit und die Herrschaft der Tudor-Könige von Heinrich VIII. bis Elisabeth I. gelegt.
In einem Epilog zur Großen Armada wird der endgültige Aufstieg Englands zur Großmacht geschildert.
Personen
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Länder und Nationen
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Städte
Kontinente
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- Gegenreformation
- Sukzessionsakte
- Suprematsakte
- Exkommunikation
- Große Armada
- Adelsfamilie Guise
- Francis Drakes Flaggschiff Revenge (mit Abbildung)
- Gott
Das doppelte Mariechen, oder: Also ließ Mariechen Mariechen ma riechen
Im Abschnitt zu Maria Stuart in Heft 281 heißt es im Text des Beitrags:
Nach dem Tod ihres Mannes Franz II., dem König von Frankreich, kehrte sie in ihre Heimat Schottland zurück. Dort führte sie die Regentschaft für ihre Tochter, die ebenfalls mit einem späteren König von Frankreich verheiratet war. |
Maria Stuart hatte keine Tochter, für die sie die Regentschaft ausgeübt hätte und die mit einem französischen König verheiratet gewesen wäre - sie hatte überhaupt keine Tochter. Hier wird in einer seltsamen Verwirrung Maria Stuart mit ihrer Mutter Marie de Guise verwechselt, die tatsächlich für ihre Tochter, eben Maria Stuart, zwischen 1554 und 1560 die Regentschaft über Schottland führte, während diese in Frankreich weilte (dort den französischen Thronfolger heiratete und an seiner Seite kurz Königin von Frankreich war).
Auch einige der folgenden Zeilen in diesem Abschnitt klingen so, als ob hier eigentlich die Zeit der Regentschaft von Marie de Guise gemeint ist, nicht die der eigenständigen Herrschaft von Maria Stuart ab 1561 - oder als ob der Autor Carsten Schulte versuchte, einander ähnelnde Informationen über beide Zeitspannen miteinander zu harmonisieren, weil er glaubte, es handele sich immer um dieselbe Maria.
Auf diese Weise wurde María Stuart zu ihrer eigenen Tochter, regierte anstelle von sich selbst und heiratete zwei französische Könige.
Diese Konstellation der doppleten Maria Stuart erinnert an die Thesen des Altphilologen Hugo Mühlestein zur Entstehung der Ilias. Ihm zufolge schuf Homer die Ilias als poetische Überbietung eines früheren Epos, der Aithiopis. In dieser geht es zentral um den Tod des Achilles-Freundes Antilochos durch die Hand des auf trojanischer Seite kämpfenden Aithioperfürsten Memnon, dann um Achills Rache, indem er Memnon im Zweikampf erschlägt, und schießlich um den Tod des Achill durch die Hand des Bogenschützen Paris (mit göttlicher Unterstützung durch Apollon). Mühlestein vertritt nun die Ansicht, dass Homer diese Duelle in seiner vor der Aithiopis spielenden Ilias zitiert, indem er einen weiteren Achilles-Freund einführt, Patroklos, der in Achills Rüstung vom trojanischen Bogenschützen Euphorbos (mit göttlicher Unterstützung durch Apollon) tödlich verwundet wird und dann im Kampf gegen Hektor fällt. Patroklos wird von Achill gerächt, indem dieser wiederum Hektor tötet, während Euphorbos von der Hand des Menelaos fällt. Patroklos' Tod vereint demnach Elemente von Antilochos' Tod und Achills Tod aus der Aithiopis, weshalb er auch von zwei Gegnern erschlagen wird: von Hektor als Kopie von Memnon und von Euphorbos als Kopie von Paris.
Auf diese Weise hat sich (Hugo Mühlestein zufolge) Achill in der Ilias als sich selbst verkleidet, ist zweimal gestorben und hat sich danach für den eigenen Tod gerächt.
Das Empire - Englands Weg zur Großmacht erschien in folgenden Mosaikheften
280, 281