Rebellen in den Pyrenäen

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Die Rebellen der Pyrenäen in ihrem Fort

Die Camisarden bilden eine an reale Vorbilder angelehnte Organisation in der Pyrenäen-Serie im Mosaik ab 1976.

Inhaltsverzeichnis

Rolle und Handlungsort

Bei den Camisarden handelt es sich laut Mosaik um aufständische Bauern, die in den recht unzugänglichen Schluchten der französischen Pyrenäen Zuflucht gefunden haben. Sie sind vor den Steuereinnehmern und Soldaten der Obrigkeit geflüchtet. Dabei ist wahrscheinlich der größere Teil der Bauern bis nach Spanien gezogen; eine nennenswerte Gruppe aber hat sich dazu entschlossen, auf der französischen Seite zu bleiben und den bedrohten Landsleuten zu helfen, eine sichere Passage nach Spanien zu finden. Gleichzeitig führen sie eine Art Partisanenkampf gegen die Soldaten des französischen Königs.

Hauptstützpunkt der Camisarden ist ein großes hölzernes Fort, welches sie auf einem schwer zugänglichen Hochplateau errichtet haben. In einer Schlucht - dem womöglich einzigen Zugang zum Plateau - gibt es ein Sperrwerk, das nur mit der Parole "Freiheit und Gerechtigkeit für immer!" geöffnet wird. Als oberster Befehlshaber der Camisarden fungiert ein Kommandant. Weitere Mitglieder der Organisation halten sich am Rande der Zufluchtsregion auf und halten - wie der als Einsiedler auftretende Bruder Pierre - unter Tarnung den Kontakt zur Zivilisation. In den Dörfern am Rande der Pyrenäen gibt es außerdem Personen, die zumindest wissen, wer im Notfall als Kontakt zu den Camisarden erreichbar ist.

Bekannte Mitglieder der Camisarden

sowie etwa ein halbes Dutzend weitere Camisarden, die in der Festung und an ihren Zugängen zu sehen sind.

Taten im Mosaik

Die Camisarden werden erstmals aufgesucht, als die Abrafaxe und Bertrand die aus dem Schloss Filoutere befreite Ninon in Sicherheit bringen müssen. Ninon hat von ihrem Vater - dem Steuerpächter Armand Filoutere - gehört, dass der Eremit Bruder Pierre den Kontakt zu den Aufständischen herstellen könne. Man sucht daher Pierre auf und schildert ihm die Lage. Pierre ist sofort bereit, Ninon zu helfen und sie im Zufluchts-Refugium der Camisarden in Sicherheit zu bringen.

Kurze Zeit später droht Bertrands Heimatdorf in Gänze von den Dragonern des Königs heimgesucht zu werden. Die Abrafaxe veranlassen daraufin alle Dorfbewohner, ihre armseligen Habseligkeiten zu packen und sich samt und sonders auf den Weg in die Berge zu machen. Auf verschlungenen Pfaden führen sie die Dörfler zur Festung der Camisarden, wo sie zunächst einmal in Sicherheit sind. Die Camisarden werden außerdem dafür sorgen, dass eine Weiterreise nach Spanien für die möglich ist, die dies wünschen.

Schließlich gerät auch Pierrots Truppe im Dorf Chevremont in Schwierigkeiten. Über Bruder Pierre als Verbindungsmann der Camisarden erreicht diese Nachricht den Kommandanten im Camisardenfort. Der Kommandant zögert zunächst, bis sich die Abrafaxe für die Vertrauenswürdigkeit der Truppe verbürgen. Daraufhin verspricht der Kommandant, dass er die Komödianten über die Grenze nach Spanien bringen lassen werde. Nachdem die Abrafaxe Pierrot und seine Gefährten erst noch aus dem Gewahrsam der Obrigkeit befreien müssen, werden sie am Ende gemeinsam von einem der Camisarden zur Grenze gebracht.

Reales Vorbild

Die Camisarden als Gruppe hat es tatsächlich gegeben. Viele historische Aspekte werden aber im Mosaik völlig anders dargestellt, als tatsächlich geschehen.

Zum einen verlegt Das Mosaik den Handlungsort von den Cevennen, dem Zentrum der Bewegung im französischen Zentralmassiv, hinweg in die Pyrenäen. Zum anderen verschweigt das Mosaik, dass die angeblich "aufständischen Bauern" nichts anderes waren als die Hugenotten der Region, die sich schon seit der Aufhebung des Edikts von Nantes in einem Konflikt mit dem französischen Staat befanden. Der einzige Anklang dazu könnte bestenfalls das Auftreten des "Geistlichen" Bruder Pierre sein. Zwar schlossen sich im Laufe der Zeit auch Menschen, die vor den Steuereinnehmern flüchteten, den Hugenotten an, aber die Bewegung verlor nie ihren religionspolitisch motivierten Charakter. Auf beiden Seiten wurde die Auseinandersetzung, die ihren Höhepunkt in den sogenannten Chevennenkriegen fand, mit äußerster Brutalität geführt; so wurden etwa von den Camisarden zahlreiche katholische Priester umgebracht.

Der Zeitrahmen für die Handlung dagegen ist ziemlich korrekt gelegt. Der Höhepunkt der Cevennenkriege spielte sich während des Spanischen Erbfolgekrieges ab, und die letzten Kämpfe endeten um 1705 mit der Unterwerfung der Aufständischen. Das Gebiet der Cevennen erlebte in dieser Zeit einen massiven Bevölkerungsverlust.

Externe Links

Auftritte in folgenden Mosaikheften

12/80
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