Der Untergang der Jaguarkrieger
Aus MosaPedia
Der Untergang der Jaguarkrieger ist ein Jugendroman von Willi Meinck, der als Vorlage für die Amerika-Serie des Mosaik von Hannes Hegen diente.
Meincks Roman schildert die Eroberung Mexikos durch die spanischen Konquistadoren unter Hernando Cortez in den Jahren 1519 bis 1521. Dabei schreibt Meinck bewusst aus aztekischer Perspektive und erzählt die Abenteuer des aztekischen Mädchens Schwarze Blume und ihres Freundes Gefiederter Hirsch sowie des Kundschafters Obsidianschlange.
Es ist hoch wahrscheinlich, dass Meincks Schilderungen und insbesondere einzelne Szenen Pate für die Azteken-Episode im Exkurs - Das Inselvolk standen. Meincks Roman war erstmals 1968 erschienen, drei Jahre vor den entsprechenden Mosaikheften. Insbesondere das Auftreten des aztekischen Steuereintreibers und seine unverschämten Forderungen sowie der Sturz der Götterstatuen in der totonakischen Stadt Cempoala (wobei im Mosaik aus dramaturgischen Gründen nur der Sturz des Hauptgottes Huitzlilopochtli dargestellt wird) gehören zu den Stellen, an denen von einer Bezugnahme insbesondere durch die Textgestaltung auszugehen ist. Ein Beispiel zur letztgenannten Begebenheit soll dies verdeutlichen.
- Der Sturz der totonakischen Götter in Der Untergang der Jaguarkrieger (hier aus der 7. Auflage 1980, S. 113-114):
Seine Untertanen standen wie gelähmt [...]. Gleich würde aus den Mauern der Stadt eine grelle Flamme in den Himmel zischen und die Adlerflügel verbrennen. Dann würde es dunkel in den Straßen werden wie im Haus der Toten, mit zuckenden roten Feuerbällen, die alles vernichtend durch die Finsternis rasten. Die Soldaten [...] verbrannten die Götter. Wer noch geglaubt hatte, ein Strafgericht werde hereinbrechen, verlor mit dem aufsteigenden Rauch die letzte Hoffnung. Die Leute von Cempoala erkannten nun, daß ihre Götter den mächtigen Fremden kein Leid zufügen konnten. |
- Der Sturz Huitzlilopochtlis im Mosaik (Heft 173, S. 19):
Beim Betreten der Stadt sah sie etwas für sie Unfaßbares: Huitzlilopochtli wurde von den Fremden gestürzt [...]. Die Azteken erwarteten jeden Augenblick ein furchtbares Strafgericht, ein Erdbeben, einen Feuerregen, Blitze und Donner, einen Wirbelsturm. Aber nichts dergleichen geschah [...]. Niedergedrückt gingen die Gesandten weiter. Für sie war es klar, dass diese Götter mächtiger waren als alle anderen. |
Weiterführende Lektüre
- Thomas Kramer: Micky, Marx und Manitu, Berlin 2002, S. 202f.