Lieblingsdichter von Rosalia Cassalera

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Der Lieblingsdichter von Rosalia Cassalera ist ein namenlos bleibender Poet im Venedig-Kapitel des Mosaik ab 1976.

Leben, Werk und Rezeption

Über das Leben des Lieblingsdichters ist nicht viel bekannt. Um 1630, zum Zeitpunkt der Handlung, ist er wahrscheinlich schon tot. Vermutlich ist er kein guter Wagenlenker gewesen - dafür war er aber fünfmal verheiratet.

Offenbar hat er letzteres dem Sujet seiner Werke zu verdanken, handelt es sich doch ausweislich aller bekannten Zitate um Liebespoesie. Insbesondere scheint es sich bei ihm um einen Aphoristiker zu handeln; darauf deuten zumindest die unten zitierten Fragmente No. 2 und 3 hin. Er hat eine Vorliebe für vierhebige Jamben (Fragmente No. 1, 3 und 4), verschmäht aber auch den dreihebigen (Fragment No. 2) und den zweihebigen Jambus nicht (Fragment No. 5). Trochäen gibt es gar keine. Bei den Reimen handelt es sich ausnahmslos um homoioteleutische Zweizeiler (Schema AA); es sind sowohl maskuline (No. 3, 4 und 5), als auch feminine Endreime (No. 1 und 2).

Außer bei Rosalia selbst finden die Werke ihres Lieblingsdichters auch bei anderen Personen Wohlwollen und Zuspruch. So lobt ausgerechnet der ziemlich prosaische Glasbläsermeister das Fragment No. 3. Aldo Vertico hingegen, Rosalias unwilliger Bräutigam, hält verständlicherweise wenig von dem Dichter, schließlich treiben ihn dessen Reime immer weiter in den Hafen der Ehe.

Überlieferte Fragmente

Durch Rosalias Zitierfreude sind einige Zeilen aus den Werken ihres Lieblingsdichters überliefert. Es handelt sich im einzelnen um folgende Fragmente.

O lass die Rosse dahin traben,
wo wir uns beide gerne haben.
Nur hoffen, nicht verzagen,
wer liebt, muß alles wagen.
Aus Liebe tut ein jeder viel,
denn immer winkt das schönste Ziel.
Der Liebende weiß nächtens nicht,
wohin er sich vor Pein verkriecht.
Das Glück ist uns nah,
denn der Pfarrer ist da!

Aus den Werken von Rosalias Lieblingsdichter wird in folgendem Mosaikheft zitiert

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