Ted Turpins Flatboot

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Ted Turpins Flatboot ist eines der zahlreichen Schiffe, die den Mississippi in der Digedags-Amerika-Serie im Mosaik von Hannes Hegen befahren.

Inhaltsverzeichnis

Eine kurze, aber lehrreiche Bootsfahrt

Die Digedags beraten in ihrem Wigwam auf der Joker-Farm, was sie mit ihrem Wissen über Abe Gunsticks Testament anfangen können. Der entlaufene Sklavenjunge Ben ist dabei, denkt aber hauptsächlich darüber nach, wie er seinen kostbarsten und schwer errungenen Besitz – sein Banjo - reparieren lassen kann. Als sie hören, daß die Mississippi Queen repariert ist, wollen sie nach Baton Rouge, um den Dampfer zu sehen. Ben möchte sie unbedingt begleiten, um sein Instrument reparieren zu lassen. Doch wie gelangt man auf die Schnelle dorthin?

Zufällig legt genau in diesem Moment das Flatboot von Ted Turpin unten am Fluß an.Ted Turpin ist ein Händler aus St. Louis, der Waren für die Farmarbeiter mitbringt und stromabwärts unterwegs ist. Er nimmt die Digedags und den als alter Sklave maskierten Ben mit in die Stadt.

Unterwegs erfahren die Digedags allerlei Wissenswertes über die Flatboote und die Händler, die mit ihnen unterwegs sind. Turpin erklärt ihnen, daß die Boote wegen ihres flachen Kieles überall anlegen können, daß sie aber schwer manövrierbar sind und nicht stromaufwärts fahren können. Das Boot haben Turpin und seine Leute selbst gebaut. Sie nehmen Waren an Bord, verkaufen diese unterwegs und am Ende der Reise zerlegen sie das Boot und verkaufen das Holz. Dann fahren sie mit einem Dampfer nach Hause zurück und zimmern im Winter ein neues Boot für die nächste Reise.

Das Flatboot von Ted Turpin – Konstruktion, Steuerung, Besatzung und Fracht

Teds Boot ist wie alle Flatboote eigentlich nur ein flacher, rechteckiger Kasten mit einem barackenartigen Aufbau. Es wird mit drei Rudern gesteuert, die an der Traufe des Barackendaches befestigt sind. An den Seiten schließt der Aufbau mit den Bootswänden bündig ab, während sich an Bug und Heck eine kleine Lade- und Aufenthaltsfläche befindet. Außer Ted und seiner Frau gehören drei Männer zur Besatzung. Der Platz ist knapp - überall stehen Körbe mit Früchten und Gemüse, Fässer, Kisten und Säcke, an den Außenwänden hängen Werkzeuge, Seile und anderes Gerät. Auf dem Dach der Baracke befindet sich ein offener Kleintierstall, in dem mehrere weiße Kaninchen einem ungewissen Schicksal entgegenfahren. Sogar eine Ziege ist an Bord.

Die historischen Flatboote

Flatboote waren vor allem im 18. und 19. Jahrhundert ein wichtiges Verkehrsmittel auf den Flüssen Nordamerikas. Sogar Abraham Lincoln soll mit solchen Booten unterwegs gewesen sein. Außer von zukünftigen Präsidenten wurden sie von Händlern, Reisenden und auch von Siedlern benutzt. Ihr flacher Kiel ermöglichte die Befahrung auch sehr flacher Gewässer. Beinahe jeder Mann mit Grundkenntnissen im Zimmererhandwerk konnte solche Boote bauen. Da die Flatboote tatsächlich nicht stromaufwärts fahren konnten, verkaufte man - wie Turpin mitteilt - am Endpunkt der Reise das Holz. Solche Boote konnten mehr als zwölf Meter lang und vier Meter breit sein. Als Material diente Eichenholz, aber auch andere Holzarten. Eisennägel wurden bei ihrem Bau nicht verwendet, stattdessen benutzte man kräftige Holzstifte zur Verbindung der Planken. Da die Flatboote üblicherweise zerlegt wurden, gibt es kaum genauere Kenntnisse über sie. Deshalb werden die seltenen Funde von Flatbooten im Uferschlamm genau untersucht und ausgewertet.

Ted Turpins Flatboot treibt den Mississippi hinunter im Mosaikheft

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