Stadt des Schweigens
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Die Stadt des Schweigens ist ein Schauplatz des Mosaik von Hannes Hegen in der Amerika-Serie.
Inhaltsverzeichnis |
Die Digedags und die Stadt des Schweigens
Die Digedags erfahren durch Zufall von der Stadt und ihrem Geheimnis - einer sagenhaft reichen Goldmine – als sie gemeinsam mit dem entlaufenen Sklaven Ben ein Gespräch zwischen Mrs. Jefferson und ihrem Sohn Kapitän Samuel Baxter belauschen. Laut Mrs. Jefferson ließ der Goldsucher Abe Gunstick dem – allerdings inzwischen verstorbenen – Mr. Jefferson angesichts seines eigenen nahenden Todes mitteilen, dass Jefferson einst ohne es zu wissen in den Besitz einer Karte geraten ist, die den Ort einer Goldmine in den Rocky Mountains angibt. Die Digedags können die Dokumente ergattern und studieren das Tagebuch Abe Gunsticks und den zugehörigen Plan der Goldmine. Dieser Karte zufolge befindet sich die Goldmine in einer Höhle am Ufer eines Sees in den Bergen. Inmitten des Sees ist eine Insel dargestellt, auf der Indianer eine Stadt angelegt hatten – die Stadt des Schweigens, wie sie Gunstick in seinem Tagebuch nennt.
Zunächst wollen die Digedags den Plan und das Tagebuch zurückgeben, doch dann entschließen sie sich, das Rätsel um die Mine selbst zu lösen und machen sich auf den Weg nach Westen.
Nach einer abenteuerlichen Reise mit vielen Hindernissen gelangen sie an die Ufer des Sees, müssen jedoch feststellen, dass Gunstick sich bester Gesundheit erfreut. Er hatte die Dokumente gefälscht, um Mr. Jefferson, der ihn einst bestohlen hatte, nach dem Westen zu locken. Die Mississippi-Piraten sind unterdessen in Streit geraten. Doc Tombstone und Jack entführen Coffins auf die verlassene Insel, um eine Gerichtsverhandlung nach Piratenart gegen ihn durchzuführen. Coffins hetzt die beiden jedoch gegeneinander auf und benutzt die folgende Auseinandersetzung, um sich wieder mit ihnen zu vertragen. Die Digedags sind dem Trio heimlich gefolgt und entdecken zufällig hinter einer Mauer unterirdische Kammern, in denen die einstigen Bewohner der Insel Gold abgebaut hatten. Ihr Vorhaben, das Goldvorkommen geheimzuhalten, scheitert jedoch. Sie fahren zurück in den Osten, um Helfer für den Abbau des Goldes zu gewinnen und wollen den erhofften Ertrag zur Unterstützung der Sklavenbefreiung zu verwenden. Nach vielen weiteren Abenteuern treffen sie wieder am See ein, doch der Plan, die Mine auszubeuten, misslingt nun völlig: Coffins sprengt aus Versehen die Mine und sich selbst. Die Digedags finden schließlich die goldenen Opfergaben des Inselvolkes und kommen so doch noch zu ihrem Schatz.
Das Inselvolk und die Entstehung der Stadt des Schweigens
Von Häuptling Rote Wolke erfahren die Digedags, wie die Stadt einst entstand. Dabei bemerken sie, daß sie dem Inselvolk weit in der Vergangenheit selbst begegnet sind. Die Erzählungen des Häuptlings und der Digedags bilden zwei kleine, geschlossene Episoden. Dem Häuptling zufolge wurde die Inselstadt von den Tolteken erbaut, einem aus Mexiko stammenden Volke. Die kriegslüsternen Priester dieses Volkes hatten den friedliebenden König Topiltzin vertrieben und dem Volk vorgelogen, er sei in das Reich der Götter abberufen worden. Die toltekischen Bauern fürchteten den neuen Kriegsgott Tetzcatlipoca und seine Menschenopfer und flüchteten aus der Heimat. Weit im Norden, im unwirtlichen Felsengebirge, fanden sie schließlich die einsame Insel. Wegen ihrer natürlich geschützten Lage und der reichen Wild- und Fischvorkommen ließen sie sich dort nieder und errichteten eine neue Stadt. Viele Jahre später ziehen sie wieder in den Süden, da eine alte Prophezeiung die Wiederkunft Topiltzins verspricht. Doch statt des erhofften Königs kommen die spanischen Eroberer über das Meer. Die Indianer können die Spanier zunächst vertreiben und entschließen sich dann, im Süden zu bleiben, um ihre Heimat auch zukünftig schützen zu können.
Lage und Gestalt der Stadt
Die Stadt des Schweigens liegt etwa genau in der Mitte des Bergsees auf einem Felsbuckel. Sie ist beinahe vollständig bebaut. Eine breite Steintreppe führt vom Ufer der Insel in Richtung der hochgelegenen Stadtmitte. Die meist nur noch als Ruinen erhaltenen Bauwerke bestehen aus wahrscheinlich luftgetrockneten Lehmziegeln und sind reich verziert. Die Bauweise erinnert teils an die Gebäude der Pueblo-Indianer, teils an mittelamerikanische Architektur. Allenthalben sind Götterstatuen aufgestellt. Die grimmige Miene der meisten Götterfiguren vermittelt ein recht düsteres Bild von der Religion der Tolteken. Die einstige Zweckbestimmung der einzelnen Gebäude bleibt im Unklaren. Mrs. Jefferson und der Colonel glauben, in einem besonders prächtig geschmückten Gebäude den „Palast des Inselkönigs“ zu erkennen und richten dort den Saloon Victoria ein, um die von Coffins angestellten Goldgräber ausbeuten zu können.
Unterhalb der Gebäude befindet sich ein verzweigtes System von Gängen, in denen die Indianer einst goldhaltiges Erz abbauten. Mindestens eine raffiniert konstruierte Geheimtür führt aus einem der Gänge an die Oberfläche. Allerdings hat die nun neu besiedelte Stadt keine Zukunft: Die von Coffins verursachte Sprengung der Mine zieht nicht nur die Überflutung der unterirdischen Stollen und seinen Tod nach sich, sondern auch die Zerstörung des Saloons Victoria und wahrscheinlich vieler weiterer Gebäude . Auch viele der noch stehenden Götterfiguren stürzen um und zerbrechen.
Wichtige Gebäude
Darstellungen der Stadt
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