Cliffhanger
Aus MosaPedia
Ein Cliffhanger ist ein Stilelement im Comic. Es bezeichnet die Darstellung eines Ereignisses, welche am Ende des Heftes so abrupt abbricht, dass man über das Schicksal einer oder mehrerer Hauptfiguren des Comics im Ungewissen bleibt.
Häufig ereignet sich dabei auf der letzten Seite oder auf den letzten Paneln des Comics ein Unglücksfall (Beispiel: eine Explosion, ein Erdbeben), von dem die Hauptfiguren betroffen sind. Am Ende bleibt offen, ob die Protagonisten das Unglück überlebt haben. Natürlich erwarten die Leser, dass - um der Kontinuität des Comics willen - zumindest die Hauptfiguren das Ereignis überlebt haben und im nächsten Heft wieder erscheinen werden. Da aber noch nicht bekannt ist, auf welche Weise dies geschieht, bleibt so bis zum Erscheinen des nächsten Heftes ein großer Spannungsbogen erhalten.
Eine Spezialität bei den Abrafaxen sind ihre Zeitsprünge. Hier kommt es etliche Male vor, dass zum Ende eines Heftes ein Zeitsprung startet, der Leser aber nicht erfährt, wo die Protagonisten landen. Als Einzelfigur ist mit weitem Abstand Califax am häufigsten von Cliffhängern betroffen.
Cliffhanger im Mosaik von Hannes Hegen und im Mosaik ab 1976
Heft | Betroffene Figur(en) | Beschreibung des Cliffhangers |
28 | Dig und Dag, Sinus Tangentus, Peer Tyla und Konsorten | Das Raumtaxi mit den Digedags an Bord explodiert auf dem Neos. Es wird nicht enthüllt, ob die Insassen überlebt haben. |
51 | Dig und Dag, Teile der Besatzung der XR 8 | Die Filmexpedition von Quintilius Quick wird infolge eines Erdsturzes auf dem Planeten Archaikon in einer Höhle verschüttet. Es bleibt offen, ob die Verschütteten gerettet werden können. |
11/78 | Ludas Matyi | Am Ende des Heftes wird der Ludas Matyi in einer Höhle verschüttet. Es bleibt ungewiss, was aus ihm wird. |
7/83 | Califax | Der Prankenhieb eines Löwen führt dazu, dass Califax in einem Erdloch verschwindet. Wo er landet, wird nicht (mehr) enthüllt. |
10/83 | Abrafaxe | Die Abrafaxe werden durch ein Erdbeben in der Schatzkammer der Zikkurat des Tukulti-Ninurta verschüttet. Es bleibt ungewiss, was aus ihnen wird. |
1/87 | Califax | Der Dicke stürzt durch eine morsche Kellerluke und rollt die Kellertreppe hinab. Wo er landet, wird nicht (mehr) enthüllt. |
12/91 | Abrafaxe | Die Abrafaxe erleben am Ende einen Zeitsprung. Es bleibt ungeklärt, wo sie landen. |
254 | Abrafaxe | Die Abrafaxe unternehmen einen Zeitsprung. Es bleibt ungewiss, ob er sie dahin führt, wohin sie wollen. |
284 | Califax | Der Ärmste stürzt in die eiskalten Fluten des Ärmelkanals. Ob er gerettet werden kann, bleibt ungewiss. |
322 | Abrafaxe | Am Ende des Heftes erleben die Abrafaxe einen Zeitsprung. Wo sie landen, wird (noch) nicht enthüllt. |
329 | Brabax, Califax | Am Ende des Heftes erscheint ein unheimlicher Geist. |
332 | Califax | Die Tür des Geisterhauses, welches Califax betreten hat, schlägt zu und es bleibt der Phantasie überlassen, was nun Böses mit ihm passieren wird. |
343 | Abrafaxe | Am Ende des Heftes werden die Abrafaxe in einen Zeitstrudel gerissen. Wo sie landen, bleibt ungewiss. |
381 | Abrafaxe | Die Abrafaxe erleben am Ende des Heftes einen Zeitsprung. Es bleibt offen, wo sie landen werden. |
392 | Abrafaxe und Johanna | Nachdem die Maschine von Albertus Magnus in Gang gesetzt wurde, verschwinden die Abrafaxe und Johanna und drei Mädchen erscheinen, deren Aussehen sehr an die Abrafaxe erinnert. Was ist geschehen? |
Vorbild, Link
Die Bezeichnung für dieses Stilelement stammt aus einem Fortsetzungsroman des englischen Schriftstellers Thomas Hardy von 1873 und kommt buchstäblich vom an der Klippe hängen (engl.: cliff = Klippe, to hang = hängen). Die Hauptfigur des Romans hing am Ende einer Folge mit letzter Kraft an der Klippe eines Felsens in Cornwall.
Heute wird dieses Stilmittel neben dem Comic und Fortsetzungsromanheften vor allem im Film und hier insbesondere bei Fernsehserien und Daily Soaps eingesetzt.
- Cliffhänger in der Wikipedia (mit zahlreichen Beispielen)