Himmelsscheibe von Nebra
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Die Himmelsscheibe von Nebra ist ein wertvolles prähistorisches Artefakt. Es spielt eine wichtige Rolle in der Jubiläums-Serie des Mosaik ab 1976.
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Im Mosaik
Die Abrafaxe begegnen der Himmelsscheibe, als sie zu einer wohlhabenden Familie nahe der Unstrut gelangen. Hurmijon, Chef des Familienclans, Ortsvorsteher und religiöses Oberhaupt der Gemeinschaft bezieht seine ganze Macht aus dem sogenannten "Himmelsbild", das ihn als Meister der Gestirne ausweist. Damit legt er auch die Tage fest, an denen ihre uralten Feste gefeiert und Märkte abgehalten werden. Es wird berichtet, dass Hurmijons Urgroßvater die Herstellung der Scheibe in Auftrag gegeben habe.
Die Ehrfurcht, welche die Dorfbewohner Hurmijon und seiner Scheibe entgegenbringen, wird von diesem schamlos ausgenutzt. Er zwingt alle zu bedingungslosem Gehorsam und hohen Abgaben. Wer sich widersetzt oder nicht genug liefert, wird zur Strafe in die Knechtschaft gezwungen oder gar als Menschenopfer im Opfermoor versenkt. Als dieses Schicksal auch dem armen Ongridel und den Abrafaxen droht, kommt es zur Rebellion. Hurmijons Schwiegertochter in spe, Withara, befreit die Verurteilten, legt Feuer und ermöglicht allen die Flucht. Die Himmelsscheibe wird dabei kurzerhand mitgenommen. Unterwegs beschließt Ongridels Mutter Orm, die verfluchte Himmelsscheibe und weitere Schätze mitten in der Wildnis zu vergraben, damit niemand sie je wiederfinde.
In der Realität
Die Himmelsscheibe wurde 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg bei Nebra gefunden und in den illegalen Handel gebracht. Über mehrere Stationen gelangte sie bis nach Basel, wo sie 2002 in einer gemeinsamen Aktion der Schweizer Polizei, deutscher Behörden und des Museumsdirektors Harald Meller beschlagnahmt werden konnte. Seitdem ist sie eines der Glanzstücke des Landesmuseums für Vor- und Frühgeschichte des Landes Sachsen-Anhalt in Halle.
Das Alter der Himmelsscheibe wird auf ca. 1.600 v. Chr. geschätzt. Damit ist sie eines der ältesten astronomischen Objekte der Menschheitsgeschichte in Europa überhaupt. Man war lange davon ausgegangen, dass die Kulturen in Mitteleuropa zu jener Zeit noch über kein entsprechendes Wissen oder Fähigkeiten verfügten. Sowohl Herstellungsweise als auch die astronomische bzw. sonnenbezogene Konstellation der Scheibe lassen jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine Herstellung in der Nähe des Fundortes schließen. Die "Sonnenbögen" auf der Scheibe zeigen die Sichtbarkeit der Sommersonnen- und der Wintersonnenwende für die geografische Breite Mitteldeutschlands. Außerdem sind der Vollmond, ein Sichelmond und das als "Siebengestirn" bezeichnete Sternbild der Plejaden zu sehen.
Allerlei Wissenswertes über die Scheibe wird in der redaktionellen Rubrik Fragen über Fragen in Heft 590 behandelt.
Externe Links
- Die Himmelsscheibe in der Wikipedia
- Die Ausstellung im Landesmuseum in Halle
- Die Erlebniswelt zur Himmelsscheibe in der Arche Nebra
Die Himmelsscheibe bereichert folgendes Mosaik
Mosaik ab 1976: 590 Mittelteil: 590 (Fragen über Fragen)