Rechenmaschine von Leibniz

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Leibniz und seine Rechenmaschine

Gottfried Wilhelm Leibniz’ Rechenmaschine ist ein Handlungsobjekt in der aktuellen Serie der Comic-Zeitschrift Mosaik, welches nach einer realen Vorlage kurzweilig in die Handlung der Serie integriert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leibniz Rechenmaschine im Mosaik

Leibniz hat seine Rechenmaschine bei der Überfahrt nach England sorgsam in einem eigens dafür gefertigten Kästchen verwahrt.

Im redaktionellen Teil des Mosaik 407 wird in der Rubrik "Kennt ihr schon ..." "Das Universalgenie Leibniz" auf einer Doppelseite vorgestellt. Unter der Teilüberschrift "Computertechnik im 17. Jahrhundert?!" ist von seiner Rechenmaschine zu lesen. Ein Foto der Rechenmaschine ist beigestellt.
Nachdem Brabax von Leibniz als Privatsekretär engagiert worden ist und deshalb mit dem Universalgelehrten, aber ohne seine Freunde Abrax und Califax über die Werft Zaandam, wo sie Zar Peter I. treffen, nach London zu reisen plant, muss er im Heft 408 das Gepäck von Leibniz an Bord der "Zuiderzee" bringen. Unter den Gepäckstücken befindet sich auch eine geheimnisvolle Holzkiste. Wie sich im nächsten Heft herausstellt, handelt es sich bei der geheimnisvollen Kiste um die Transporttruhe für Leibniz' Rechenmaschine, also jenem "Instrument, dessen Zweck es ist zu addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren." und, welches "uns aller Gedankenarbeit bei jedweder Berechnung" "entbehren" soll. In der Mosaikhandlung ist die "mechanische Rechenmaschine" aber offensichtlich noch nicht vollständig funktionstüchtig, denn Leibniz klagt: "Wenn doch nur ein Handwerker das Instrument so ausführen könnte, wie ich mir das Modell ausgedacht hatte." Als die Zuidernzee geentert wird, wirft Jean Bart die Maschine "von unschätzbarem Wert für die Wissenschft" einfach über Bord.
Nochmals wird die Rechenmaschine im Heft 410 Gegenstand einer Diskussion zwischen Finanzminister Jean Baptiste und Leibniz. Der Dialog zwischen beiden beginnt folgendermaßen:
Jean Baptiste: „Leibniz?! Was macht Ihr hier? Habt Ihr Eure Rechenmaschine endlich fertig?"
Leibniz: „Sie war fertig. Nun ruht sie vor der Küste Frankreichs auf dem Meeresboden!“


Die Rechenmaschine von Leibniz in der Realität

Die 1990 gefertigte Dresdner Replik von Leibniz' Rechenmaschine funktioniert fehlerfrei!

Christiaan Huygens stellte seinem ehemaligen Schüler Leibniz, vor dessen Abreise von Paris nach London, im Januar 1673 ein Empfehlungsschreiben für dessen Modell einer Rechenmaschine aus. Bereits am 1. Februar des selben Jahres führte Leibniz sein, laut Protokoll offensichtlich schon in gewisser Weise funktionstüchtiges aber noch unvollkommenes, Modell auf einer Sitzung der Royal Society vor. Nachdem Leibniz als Mitglied in die Royal Society aufgenommen wurde, versprach er alsbald ein funktionstüchtiges Modell seiner Maschine nach London zu liefern. Leibniz notiert dazu: „Diese in einem unausgearbeiteten Modell probierte Maschine wird jetzt in Messing vollkommentlich ausgemacht.“ Offensichtlich gab es aber auch bei der Anfertigung des Messingapparates ebensolche Probleme, wie bereits vorab bei der Werkstattfertigung des ersten Modells. (Dabei muss man wissen, dass es bis dato üblich war, dass ein Mechaniker das gewünschte Produkt nach einer verbalen Beschreibung herstellte, da Konstruktionszeichnungen noch nicht angefertigt wurden. Zudem war das von Leibniz entwickelte Prinzip der Staffelwalzen völlig neu und es gab für diese Walzen natürlich noch keine Serienfertigung, was hieß, dass jede Zahnradwalze gleicher benötigter Ausführung einzeln und in Handarbeit gefertigt wurde. Das hatte selbstverständlich eine entsprechend große Fehlertoleranz zur Folge.) Ende Oktober 1675 konnte Leibniz endlich den Schwiegersohn des Finanzminister Jean-Baptiste Colbert, den Herzog von Chevreuse, mit seiner Rechenmaschine beeindrucken. Erst ein Jahr später kam es zu einer Demonstration vor dem seit drei Jahren ungeduldig wartenden Sekretär der Royel Society Heinrich Oldenburg und dessen Hilfssekretär John Collins. Offensichtlich war bei dieser Präsentation die Rechenmaschine in Funktion, da sich Oldenburg befriedigt zeigte.

Geschichte der Rechentechnik

Wenn man Rechentechnik nur als Maschinen zur Ausführung von expliziten Additions-, Subtraktions-, Multiplikations- oder/und Divisionsaufgaben sieht, würde es genügen, 1623 bei Wilhelm Schickards "Addiermaschine" und 1624 bei Edmound Gunters "Logarithmenlineal" zu beginnen. Aber bereits Schickards Maschine bediente sich der "Napierschen Rechenstäbchen" (um 1590). Zuvor war Rechnen ein aufwändiges Handwerk, welches man sich für ständig wiederkehrende Aufgaben höchstens mit Zahlentafeln erleichtern konnte, einem Abakus (um 500 v.Chr.) oder Rechentüchern, -tafeln und -tischen.

Moderne Rechentechnik kann aber nicht nur Addieren oder Dividieren, sondern erledigt ganze Tabellenkalkulationen, verwaltet Datenbanken und bietet Hilfstools für Text-, Graphik- und Videoverarbeitung. Moderne Rechner kommen ohne gewaltige Speicherkapazitäten, Speicherkapazität, die um ein Millionenfaches (1990/2002), Milliardenfaches (2003/2008), ja sogar um ein Billionen faches (2009/2010) über der Speicherkapazität einer Zahnradstellung liegt, nicht mehr aus. Also schließt moderne Geschichte der Rechentechnik auch die Geschichte der Speichertechnik mit ein. Man müsste also bei Fingern, Kerbhölzern, Papyrus, der Kuhhaut, auf die nichts mehr geht, Tontafeln u.d.g.m. beginnen. Dabei wird man unweigerlich irgendwann auf Zahnräder, -walzen oder -stangen stoßen. Später auch auf Lochkarten und -streifen, wobei man damit immer noch Gerätegenerationen von heutigen Speichermedien entfernt ist.
Die Zahnradtechnik ihrerseits bietet ebenfalls wieder jede Menge Einstiegspunkte in die Geschichte der Rechentechnik. So wird heute bereits das "Räderwerk von Antikythera" in verschiedenen Fällen als Rechenmaschine zitiert. Auch Astrolabien und astronomische Kunstuhren werden inzwischen teilweise als historische Rechentechnik betrachtet.

  • Nachtrag: Die hier abgebildeten Karten des Quartetts zur Geschichte der Rechentechnik stammen aus den (eingehefteten) Sammelbeilagen des Fanzines "Pascalifax".
    • Weitere Karten: Die Augenwerte 6, in Pascalifax 8, beinhalten "Zahlensysteme", die Augenzahlen 7, in Nr. 5 "Zahlen", die Blätter 8 und 9 "Speicher", die 10 "Zahlentafeln", die Buben "Rechentafeln", die Asse "Computer" und die vier Joker zeigen die Rechentechnikanwender "Goldene Berta" und "Goldener Bert" sowie "Schwarze Petra" und "Schwarzer Peter".

In folgendem Mosaik ist Leibniz’ Rechenmaschine zu sehen

Mosaik ab 1976: 407 (redaktioneller Teil), 409 (Handlung), 410 (Erwähnung)

Literatur und externe Links

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