Die Welt in der wir leben
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Die Doppelseite 42/43 der ''Welt'' zeigt ein von jeglicher Erosion noch unberührtes Panorama, das die Hebung, Senkung, Faltung und sonstige von "inneren Kräften" verursachte Veränderung der Kontinentalplatten illustrieren soll. Mehrere Schnitte durch die Darstellung erlauben einen Blick in die Gesteinsschichten. Dazu gibt es einen erklärenden Text am unteren Bildrand. (Zu dieser Abbildung findet man ein Gegenstück in der vorderen Einbandklappe, das dieselbe Landschaft ''nach'' den Einflüssen von Sedimentation und Erosion zeigt.) | Die Doppelseite 42/43 der ''Welt'' zeigt ein von jeglicher Erosion noch unberührtes Panorama, das die Hebung, Senkung, Faltung und sonstige von "inneren Kräften" verursachte Veränderung der Kontinentalplatten illustrieren soll. Mehrere Schnitte durch die Darstellung erlauben einen Blick in die Gesteinsschichten. Dazu gibt es einen erklärenden Text am unteren Bildrand. (Zu dieser Abbildung findet man ein Gegenstück in der vorderen Einbandklappe, das dieselbe Landschaft ''nach'' den Einflüssen von Sedimentation und Erosion zeigt.) |
Version vom 17:48, 8. Aug. 2007
Die Welt in der wir leben - im englischen Original The World We Live In - ist ein reich illustriertes Sachbuch zur Geschichte, Geologie, Tier- und Pflanzenwelt der Erde. Die Texte und Bilder dieses Bandes - im folgenden kurz Welt genannt - wurden vom Mosaikkollektiv als Quelle für die Weltraum-Serie genutzt, speziell für das Peer-Tyla-Kapitel und das Evolutions-Kapitel.
Inhaltsverzeichnis |
Das Werk
Editionsgeschichte
The World We Live In erschien erstmals 1952-1954 als 13-teilige Serie im LIFE Magazine. Der Text stammte von Lincoln Barnett, die Illustrationen u.a. von Rudolph Zallinger (Dinosaurier) und Chesley Bonestell (Weltraum), die Fotos u.a. von Alfred Eisenstaedt und Andreas Feininger. Im Jahre 1955 wurden die dreizehn Teile als opulenter, um einen umfangreichen Apparat ergänzter Bildband veröffentlicht. Eine gekürzte Ausgabe (u.a. ohne Anmerkungen und Literaturverzeichnis) für jüngere Leser wurde 1956 von Jane Werner Watson besorgt.
In Deutschland erschien die Welt 1955 in der großen und 1957 in der um knapp 100 Seiten kürzeren Volksausgabe; der Übersetzer war beidemale Fritz Bolle, zudem wirkten zahlreiche Naturwissenschaftler als Berater mit. Beide Fassungen erlebten bis 1981 zahlreiche Auflagen, Taschenbuchversionen und Buchklubeditionen.
Der Wissensstand und der Stil des Buches entsprechen denen der 50er Jahre und sind daher inzwischen längst überholt. Welche der beiden deutschen Fassungen für das MOSAIK genutzt wurde, bleibt vorerst offen. Im folgenden wird nach der Volksausgabe von 1957 zitiert.
Inhaltsverzeichnis
Die dreizehn, den ursprünglichen Zeitschriftenfolgen entsprechenden Kapitel der Welt tragen folgende Titel (in Klammern jeweils die englischen Originaltitel):
- Geburt der Erde (The Earth is Born)
- Wunder und Rätsel des Meeres (The Miracle of the Sea)
- Werden und Wandel des Festlandes (The Face of the Land)
- Lufthülle, Klima und Wetter (The Canopy of the Air)
- Zwei Miliarden Jahre Leben (The Pageant of Life)
- Hohe Zeit der Säugetiere (The Age of Mammals)
- Meeresleben (The Creatures of the Sea)
- Das Korallenriff (The Coral Reef)
- Land unter der Sonne (The Land of the Sun)
- Sieg des Lebens am Polarkreis (The Arctic Barrens)
- Tropenurwald (The Rain Forest)
- Der Sommergrüne Wald (The Woods of Home)
- Sternenströme im Kosmos (The Starry Universe)
Für das MOSAIK wurden nachweislich die Kapitel I, III, V, VI und XIII rezipiert.
Die Welt als Quelle für das MOSAIK
Im folgenden wird die Nutzung der Texte und Illustrationen der Welt im MOSAIK dokumentiert. Vollständigkeit wird angestrebt, kann aber natürlich nicht garantiert werden. Sind einzelne hier vorgestellte Vergleiche fraglich, wird das entsprechend vermerkt.
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Aus Kapitel I - Geburt der Erde
- Seite 8/9
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- Seite 11
Für folgendes Bild aus dem MOSAIK konnte noch keine Vorlage aus der Welt gefunden werden.
Aus Kapitel III - Werden und Wandel des Festlandes
Die Doppelseite 42/43 der Welt zeigt ein von jeglicher Erosion noch unberührtes Panorama, das die Hebung, Senkung, Faltung und sonstige von "inneren Kräften" verursachte Veränderung der Kontinentalplatten illustrieren soll. Mehrere Schnitte durch die Darstellung erlauben einen Blick in die Gesteinsschichten. Dazu gibt es einen erklärenden Text am unteren Bildrand. (Zu dieser Abbildung findet man ein Gegenstück in der vorderen Einbandklappe, das dieselbe Landschaft nach den Einflüssen von Sedimentation und Erosion zeigt.)
Für die Rückseite von MOSAIK 52 wurde das Doppelseitenpanorama vereinfacht und spiegelbildlich wiedergegeben. So fehlen zum Beispiel die Querschnitte. Der dazugehörige Text basiert ebenfalls auf dem Vorbild der Welt - häufig wortwörtlich.
Im folgenden Textvergleich sind alle wortwörtlichen Übereinstimmungen farbig hervorgehoben, die sich nicht zwangsläufig aus der Sache selbst ergeben. Den Hauptteil der Erklärung im MOSAIK ist der Bildunterschrift in der Welt S. 42/43 entnommen. Weitere Formulierungen des MOSAIK-Textes entsprechen Passagen aus dem Fließtext der Welt auf den Seiten 40 und 41.
Texte in der Welt | Text in Heft 52, Seite 24 |
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Seite 42/43:
Die inneren Kräfte der Hebung formen das Antlitz der Kontinente. [...] Im linken Vordergrund bilden zerbrochene und hochgehobene Teile des Krustengesteins ein Schollengebirge mit Staffelbrüchen, hochgepreßten Horsten und eingesunkenen Grabenbrüchen. Links hinten liegt ein erloschener Vulkan. Weiter rechts im Schnitt ein tätiger Vulkan. [...] Im Vordergrund rechts sieht man den Auffaltungsvorgang; das Ende ist ein Faltengebirge. Ganz hinten Mitte und rechts abgekippte Schollen mit steil abfallender Bruchkante. Der lange Riß im Faltengebirge von der rechten unteren Ecke her ist eine Verwerfung. | Die gewaltigen Kräfte im Innern des Planeten drängen gegen die dünne Gesteinskruste der Oberfläche, heben ganze Schollen empor, lassen andere absinken, brechen Asche und Lava speiend aus der Tiefe hervor und formen so das Antlitz der Kontinente. Dieses Schaubild zeigt die hauptsächlichsten Formen der Gebirgsbildung.
Ganz links im Bild entsteht ein Faltengebirge. Seitlicher Druck wölbt die Gesteinskruste eines großen flachen Troges, einer Geosynklinale, in waschbrettartigen Falten empor. So sind die größten Gebirge unserer Erde, die Alpen, die Kordilleren und die Rocky Mountains entstanden. Der Riß im Vordergrund ist eine Verwerfung, bei der die Schichten des Gesteins gegeneinander verschoben werden. Im Hintergrund links sieht man die Bruchkante einer abgekippten Scholle. Eine andere Form der Gebirgsbildung ist das Emporheben und das Absinken von Schollen, wobei sogenannte Horste und Gräben sowie treppenförmige Staffelbrüche entstehen, so wie es ganz rechts zu erkennen ist. Am leichtesten zu bestimmen sind die kegelförmigen Aufschüttungen der Vulkane, die sich aus der Ebene im Hintergrund erheben. [...] |
Seite 40:
[...] Am leichtesten zu erkennen sind die Vulkane. [...] | |
Seite 41:
[...] Dabei werden ganze Schollen als "Horste" gehoben, zwischen zwei Schollen sinkt eine dritte als "Graben" ein, treppenförmig brechen Schollen als "Staffelbrüche" gegeneinander ab. [...] Die meisten großen Gebirgsketten der Erde - die Alpen, die Anden, die Rocky Mountains - sind nun jedoch nicht einfach durch solche Krustenbewegungen wie Verwerfung und Bruch emporgewölbt, sondern bei ihnen spielt die Faltung eine besondere Rolle, die das Gestein wellig zusammengeschoben hat wie die Oberfläche eines Waschbretts. Die Entstehung solcher Faltengebirge stellt man sich so vor: Voraussetzung ist ein großer, flacher Trog, der sich im Absinken befindet [...] Solche Wannen, in denen die Ablagerungen für das künftige Faltengebirge aufgehäuft werden, nennt die Geologie, die Wissenschaft von der Erdgeschichte, "Geosynklinalen". [...] |
Aus Kapitel V - Zwei Miliarden Jahre Leben
Für das Heft 57 standen die Seiten 78 bis 79 der Welt Pate. Die Illustration auf dieser Doppelseite bot das Vorbild für das große Panel auf den MOSAIK-Seiten 6/7, während der Fließtext für die Rückseite des Mosaikheftes benutzt wurde. Wahrscheinlich verwendete man auch die beiden Abbildungen aus der Welt S. 76/77 für die zahlreichen Wasserlebewesen, die sich im Mosaikheft tummeln, doch konnten bisher nicht alle im MOSAIK verwendeten Formen und Namen auch in der Welt nachgewiesen werden.
Im Vergleich der beiden Abbildungen erkennt man schön die Vorgehensweise des MOSAIK-Künstlers: Einzelne Motive der Vorlage wurden übernommen - der Baum mit den verschlungenen Ästen, der "Riesenspargel", die an Land kriechenden Fische, die aus dem Wasser ragenden Schlingpflanzen u.a.m. - und die Blickrichtung umgekehrt. Hinzu kommen eine Reihe von Kreationen, die nicht in der Vorlage enthalten sind (von Beppo, seinem Schwein Jolanthe und den Digedags ganz abgesehen).
Die Übereinstimmungen im Wortlaut und den Formulierungen sind farblich hervorgehoben.
Texte in der Welt, Seite 78f | Text in Heft 57, Seite 24 |
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Das Leben erobert das Festland
Im späten Obersilur kam es durch die Tätigkeit der inneren Erdkräfte zu neuer Gebirgsbildung. Mit steigendem Land entleerten sich die Binnenmeere in die Ozeane, und dicke Schichten von Meeresablagerungen blieben zurück. [...] Millionen von Jahren haben die Meerespflanzen die Urozeane bewohnt, ohne sich besonders zu entwickeln. Dann aber kommt das Erstaunliche: In einem Zaitraum von 50 Jahrmillionen entwickeln sie sich stürmisch aus einfachen Tangpflanzen zu großen, zapfentragenden Bäumen. [...] Damit aber waren den Tieren neue Nahrungsräume weitesten Umfangs erschlossen - der Pflanze folgend geht jetzt auch das Tier an Land. Den Anfang machten Angehörige des stets wandlungsfähigen Gliederfüßlergeschlechts. Skorpione, Tausendfüßler und Spinnen, vielleicht Nachkommen einstiger Meeres-Skorpione, die ins Süßwasser der Silur-Kontinente gegangen waren. Dann folgten gegen Ende des Devon, vor etwa 270 Millionen Jahren, zwei Gruppen von Fischen, gekennzeichnet durch ein neues Atemorgan: ihre Schwimmblase war so umgestaltet, daß sie damit Luftsauerstoff aufnehmen konnten. So entstanden die Lungen. [...] Denn von diesen lungenatmenden, das Wasser verlassenden Quastenflosserfischen war es dann nur noch ein kleiner Schritt zum Ahn von Molch und Frosch, zum ersten Lurch, der noch einen richtigen Fischschwanz hatte, bei dem aber die Flossen schon umgewandelt waren zu wirklichen Gliedmaßen - fünffingrig wie unsere Hand heute noch! | Als aus den Fischen Kriechtiere wurden
Lange zuvor hatten sich die Pflanzen über das Festland ausgebreitet. Zuerst war es nur der Tang, der an den Rändern der Urmeere liegenblieb, als das Land durch die Kräfte des Erdinneren gehoben wurde und die Binnenmeere in den Ozean abflossen. Aber die Tangpflanzen fanden in den Meeresablagerungen einen guten Nährboden und entwickelten sich bald zu großen Bäumen. Nun konnte auch das Meeresgetier mit der Eroberung der Kontinente beginnen. Als erste wagten es die Tausendfüßler, Skorpione und Spinnen, und schließlich patschten sogar die Fische in den Urwäldern des Devon genannten Zeitabschnitts herum. Sie liefen auf ihren kräftigen Flossen und hatten ihre Schwimmblasen zu Lungen umgewandelt. Aus diesen Quastenflossern entwickelte sich dann der erste Lurch, der noch einen Fischschwanz hatte, bei dem aber aus den Flossen schon richtige Füße geworden waren. |
- Seite 80/81
- Seite 82/83
- Seite 84/85
Aus Kapitel VI - Hohe Zeit der Säugetiere
- Seite 90/91
- Seite 92/93/94
- Seite 95/96/97
Aus Kapitel XIII - Sternenströme im Kosmos
- Seite 197
- Seite 205
- Seite 206
- Seite 210
- Seite 211
- hinterer Innendeckel
Quellen
Literatur
- Lincoln Barnett und LIFE-Redaktion, Die Welt in der wir leben - Knaur-Volksausgabe, Droemer/Knaur, München und Zürich 1957