Karl May
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Version vom 12:47, 1. Sep. 2006
Karl May, geboren als Carl Friedrich May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul) war ein deutscher Schriftsteller.
Karl May war einer der produktivsten Abenteuerschriftsteller Deutschlands und ist der wohl populärste und der bis heute meistgelesenste deutschsprachige Autor überhaupt. Bekannt wurde er vor allem durch seine sogenannten Reiseerzählungen die vorwiegend im Orient und in den Vereinigten Staaten und Mexiko spielen. Einige Werke spielen auch an Schauplätzen in Südamerika oder Asien. Neben den Reiseerzählungen sind es vor allem seine acht Erzählungen für die Jugend, die ihn bekannt gemacht haben. Daneben stehen noch fünf opulente Kolportageromane, einige weitere in Zeitschriften veröffentlichte Romane und zahlreiche Kurzgeschichten, von denen mehrere in Deutschland, unter anderem im Erzgebirge spielen. In späten Jahren (etwa ab 1900) setzt ein Wandel in seinem Schreiben ein: die Werke werden vielschichtiger und sind von einer tiefen, symbolistisch verbrämten Religiosität geprägt. Allerdings waren diese Werke nie kommerziell erfolgreich.
Seine Reise- und Jugenderzählungen haben durch das ausgeprägte Gut-Böse-Schema sowie den typischen Hauch Exotik einen märchenhaften Einschlag. Die Charaktere Mays sind meistens stereotyp (edle Helden, finstere Schurken, penetrante Witzbolde, unfähige Beamte, faule Soldaten,...); nur selten gelangen ihm echte Persönlichkeiten. Durchsetzt sind diese Texte stets von erklärenden oder sogar belehrenden Passagen, in denen die Leser über Geschichte oder Kultur des bereisten Landstrichs informiert wurden. Obwohl Karl May erst im Alter reiste (1899/1900 in den Orient; 1908 nach Nordamerika), sind diese Teile sehr gut recherchiert und auf dem damals aktuellen Wissensstand.
Karl May gehörte zu den Lieblingsautoren des jungen Lothar Dräger und sein Werk stand an zahlreichen Stellen des Mosaiks Pate. So sind bspw. Parallelen zwischen Der Schatz im Silbersee und der Amerika-Serie der Digedags, zwischen Mays Waldröschen und der Don-Ferrando-Serie und Übereinstimmungen des Orientzykluses mit den Abenteuern der Abrafaxe in Nordafrika (1981-1984) unübersehbar und teilweise von Lothar Dräger sogar bestätigt worden.