Sängerkrieg auf der Wartburg

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Der legendären Sängerkrieg auf der Wartburg gehört zu den bekanntesten Themen mittelhochdeutscher Spruchdichtung des 13. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen angeblichen Dichterwettstreit am Hofe des Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg, der um 1200 stattgefunden haben soll. Dabei sollen die besten Minnesänger der damaligen Zeit wie Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide (als historische Personen), Heinrich von Ofterdingen (historisch nicht belegte Person) und andere (Klingspor, rein fiktive Figur) aufeinander und gleichzeitig auf adlige Mitkonkurrenten getroffen sein. Einen Streit soll es beim Wartburgkrieg in der Form gegeben haben, als Heinrich von Ofterdingen kein Loblied auf den gastgebenden Landgrafen Hermann vortrug, sondern auf seinen eigenen Landesherrn. Als Verlierer sei Barde Heinrich danach mit einem Todesurteil bedroht worden. Die literarischen Quellen, wie etwa der bekannte ''[[Codex Manesse]]'', unterscheiden sich hier in der Darstellung, sowohl Art und Ablauf des Wettstreits als auch beteiligte Personen betreffend, erheblich. Bekannte Lieder bzw. Gedichte des Wartburgkrieges sind das "Rätselspiel" und das "Fürstenlob".   
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Der legendäre Sängerkrieg auf der Wartburg gehört zu den bekanntesten Themen mittelhochdeutscher Spruchdichtung des 13. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen angeblichen Dichterwettstreit am Hofe des Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg, der um 1200 stattgefunden haben soll. Dabei sollen die besten Minnesänger der damaligen Zeit wie Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide (als historische Personen), Heinrich von Ofterdingen (historisch nicht belegte Person) und andere (Klingspor, rein fiktive Figur) aufeinander und gleichzeitig auf adlige Mitkonkurrenten getroffen sein. Einen Streit soll es beim Wartburgkrieg in der Form gegeben haben, als Heinrich von Ofterdingen kein Loblied auf den gastgebenden Landgrafen Hermann vortrug, sondern auf seinen eigenen Landesherrn. Als Verlierer sei Barde Heinrich danach mit einem Todesurteil bedroht worden. Die literarischen Quellen, wie etwa der bekannte ''[[Codex Manesse]]'', unterscheiden sich hier in der Darstellung, sowohl Art und Ablauf des Wettstreits als auch beteiligte Personen betreffend, erheblich. Bekannte Lieder bzw. Gedichte des Wartburgkrieges sind das "Rätselspiel" und das "Fürstenlob".   
[[Datei:Manesse_Saengerkrieg.jpg|right|framed|Die Sangesbrüder im "Krieg", Darstellung aus der Manessischen Liederhandschrift]]
[[Datei:Manesse_Saengerkrieg.jpg|right|framed|Die Sangesbrüder im "Krieg", Darstellung aus der Manessischen Liederhandschrift]]

Version vom 09:27, 17. Feb. 2011

Der Sängerkrieg auf der Wartburg dient verschiedenen Serien des MOSAIK als Vorlage für Anspielungen oder Handlungsstränge.

Inhaltsverzeichnis

Der Wartburgkrieg

Der legendäre Sängerkrieg auf der Wartburg gehört zu den bekanntesten Themen mittelhochdeutscher Spruchdichtung des 13. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen angeblichen Dichterwettstreit am Hofe des Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg, der um 1200 stattgefunden haben soll. Dabei sollen die besten Minnesänger der damaligen Zeit wie Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide (als historische Personen), Heinrich von Ofterdingen (historisch nicht belegte Person) und andere (Klingspor, rein fiktive Figur) aufeinander und gleichzeitig auf adlige Mitkonkurrenten getroffen sein. Einen Streit soll es beim Wartburgkrieg in der Form gegeben haben, als Heinrich von Ofterdingen kein Loblied auf den gastgebenden Landgrafen Hermann vortrug, sondern auf seinen eigenen Landesherrn. Als Verlierer sei Barde Heinrich danach mit einem Todesurteil bedroht worden. Die literarischen Quellen, wie etwa der bekannte Codex Manesse, unterscheiden sich hier in der Darstellung, sowohl Art und Ablauf des Wettstreits als auch beteiligte Personen betreffend, erheblich. Bekannte Lieder bzw. Gedichte des Wartburgkrieges sind das "Rätselspiel" und das "Fürstenlob".

Die Sangesbrüder im "Krieg", Darstellung aus der Manessischen Liederhandschrift

Später wurde das zunächst rein literarische Ereignis von der mittelalterlichen Geschichtsschreibung in ein echtes historisches Ereignis umgedeutet. Obwohl in der bekannten Form als "Sängerkrieg" also sicher nicht historisch, hat der Wartburgkrieg in Literatur, Bildender Kunst und Musik zahlreiche Nachwirkungen gehabt. Insbesondere das 19. Jahrhundert erlebte einen wahren Boom in Rückgriffen auf das Ereignis. Zu den literarischen Nachwirkungen zählen dabei etwa der Roman Heinrich von Ofterdingen von Novalis und der Kampf der Sänger von E.T.A. Hoffmann. Musikalisch wurde das Thema von Richard Wagner in seiner Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg verarbeitet. Für die bildende Kunst steht vor allem das Riesenfresko zum Sängerkrieg, welches Moritz von Schwind in den 1850er Jahren auf der Wartburg anbrachte.

Der Sängerkrieg im Mosaik

Zweimal wird im Mosaik auf den Sängerkrieg lediglich angespielt. Als sich im Beisein von Cäsar Celsius die beiden Dichter Nixus Talentus und Bombastus in die Haare geraten, wird ihr gemeinsamer Auftritt als Dichterkrieg verspottet. Viele Mosaik-Jahre später gibt es Ärger bei einem Dichterwettstreit in Kyoto, wobei der Satz geprägt wird, ob aus einem Dichterwettstreit erst ein Sängerkrieg werden solle. Da diese beiden Szenen von Lothar Dräger getextet wurden, ist es - abgesehen von der direkten Bezugnahme auf den Wartburg-Krieg - auch möglich, dass aufgrund von Drägers Opernleidenschaft die Wagner-Oper hier Pate stand, da deren zentrales Thema ja ebenfalls der Sängerkrieg ist.

In der Johanna-Serie spielt dann ein an den Wartburg-Krieg angelehnter Sängerwettstreit eine handlungstragende Rolle. Der Wettstreit findet im Anschluss an ein großes Turnier auf Burg Everstein statt. Im Rahmen des Wettbewerbs kommt es zu allerlei Diskussionen zwischen den etwa zehn Sangesbrüdern. Insbesondere das "Lied von den Abrafaxen" des reisenden Barden Lothar wird von den anderen Künstlern stark kritisiert und in seinem Wahrheitsgehalt bezweifelt. Selbst den Hauptakteuren in Lothars Lied, den Abrafaxen und Johanna, gelingt es nicht, die Stimmung zu wenden. Nach einer Reihe von weiteren Beleidigungen der Sänger untereinander artet der friedliche Wettstreit umgehend in eine heftige Prügelei unter den Sängern aus. Markgraf Otto von Brandenburg, gleichzeitig der Oberbarde, entscheidet die handfeste Auseinandersetzung mit Hilfe seiner Schwertklinge überzeugend für sich. Otto erklärt sich zum Gewinner und "Dichterfürsten".

Externe Links

Der Sängerkrieg spielt in folgenden Heften eine Rolle

MvHH: 16 (Anspielung)
Ab 1976: 8/89 (Anspielung), 399, 400
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