Alakshmi

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Version vom 00:02, 20. Aug. 2009

Alakshmi ist eine hinduistische Gottheit.

Die Gottheit Alakshmi

Abbildung der Göttin Alakshmi - Bodenmalerei aus Kumaon in Uttar Pradesh

Entgegen der Deutung im MOSAIK ist Alakshmi nicht die Göttin und Schutzpatronin der Armen, sondern der Armut. Sie ist die ältere Schwester [1] der Göttin des Glücks und der Schönheit Lakshmi. Alakshmi verkörpert deren genaues Gegenteil: Unglück, Eifersucht und Bosheit, Ruin und Zerstörung sowie Arroganz und Dummheit sind nur einige der wenig schmeichelhaften Attribute, die ihr zugeschrieben werden.

Um Lakshmis und Alakshmis Ursprung ranken sich mehrere Mythen [2]: Eine besagt, dass Lakshmi aus dem Lächeln des Herrn aller Geschöpfe, Prajapati, geboren wurde, während Alakshmi seinem Hinterteil entstammen soll. Ein anderer Mythos benennt den Milch-Ozean als Lakshmis Geburtsstätte, während Alakshmi aus Tropfen des Giftes vom König der Schlangen Vasuki Naga, der den Milch-Ozean umrührte, entstanden sein soll.

Alakhshmi im MOSAIK

In der Alexander-Papatentos-Serie wird sie als Göttin der Armen bezeichnet und ist die Schutzpatronin der von den Reichen und Mächtigen Unterdrückten.

Ihr Abbild stellt das Erkennungssymbol für Schutzbefohlene des Königs der Armen dar. Es ziert ein Amulett und einen Wandfries im Palast des Königs der Armen und ist der Abbildung einer Bodenmalerei aus dem Bildband Indische Volkskunst nachempfunden.

Dass ihr im MOSAIK eine ehrenwerte Rolle zufällt, während sie in der Mythologie eher alles Verabscheuenswerte verkörpert, ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Begriff "Göttin der Armut" mehrere Interpretationsmöglichkeiten bietet.

Die "wirkliche" Göttin der Armen

Als "Göttin der Armen" [3] wird im Hinduismus Yellama (auch Yellamma genannt) verehrt. Sie wird hauptsächlich in Südindien angebetet und ist dort unter vielen Namen bekannt (Mahankali, Jogamma, Somalamma, Gundamma, Pochamma, Mysamma, Jagadambika, Holiyamma, Renukamata und Renuka Devi).

Früher wie heute opfern (eigentlich "verkaufen") jährlich tausende Familien aus der Kaste der Shudra und der unter den Kasten stehenden Dalit ("Unberührbare") der Göttin ihre Töchter [4], Im Kindesalter werden die Mädchen in Tempeln geweiht und zu Devadasis (Dienerinnen der Gottheit; Tempeltänzerinnen) ausgebildet. Mit Eintritt der Pubertät werden sie (in den meisten Fällen durch Großgrundbesitzer, bei denen ihre Familien das Land gepachtet haben) entjungfert, wofür diese den Familien und den Weihepriestern eine kleine Geldsumme entrichten.

Dieses Geld bedeutet für die meist völlig verarmten und verschuldeten Familien einen Segen, was Yellama vermutlich ihren Ruf als "Göttin der Armen" eingebracht hat. Für die betroffenen Mädchen ist der weitere Lebensweg dagegen vorgezeichnet – er führt sie in die Bordelle der indischen Großstädte.

Dieses Ritual wurde zwar mit der Unabhängigkeit Indiens verboten, ist aber auch heute noch in vielen Regionen des Landes fester Bestandteil des Lebens vieler Familien.

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