Hassan, genannt der Alte vom Berge
Aus MosaPedia
(→Digedag und der Alte vom Berge) |
K (Formatierung) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Der '''Alte vom Berge''' ist eine Figur im [[Digedag-Solo]] der [[Runkel-Serie]] im [[Mosaik von Hannes Hegen]]. Zudem wird in der [[Templer-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] ein [[Hassan-al-Sabbah]] erwähnt. | Der '''Alte vom Berge''' ist eine Figur im [[Digedag-Solo]] der [[Runkel-Serie]] im [[Mosaik von Hannes Hegen]]. Zudem wird in der [[Templer-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] ein [[Hassan-al-Sabbah]] erwähnt. | ||
- | + | {{MPP|Stummel}} | |
== Digedag und der Alte vom Berge == | == Digedag und der Alte vom Berge == | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers. | Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers. | ||
+ | |||
+ | <br clear=both> | ||
+ | == Hassan, der Alte vom Berge tritt in folgendem Mosaikheft auf == | ||
+ | [[121]] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 22: | Zeile 26: | ||
[[Kategorie:Historische Person (Auftritt)]] | [[Kategorie:Historische Person (Auftritt)]] | ||
[[Kategorie:Runkel-Serie (Figur)]] | [[Kategorie:Runkel-Serie (Figur)]] | ||
- | |||
- |
Version vom 14:14, 22. Feb. 2009
Der Alte vom Berge ist eine Figur im Digedag-Solo der Runkel-Serie im Mosaik von Hannes Hegen. Zudem wird in der Templer-Serie des Mosaik ab 1976 ein Hassan-al-Sabbah erwähnt.
Inhaltsverzeichnis |
Digedag und der Alte vom Berge
Digedag und der Alte vom Berge treffen nur einmal wirklich aufeinander, nämlich im Heft 121 auf Seite 20/21 als Digedag und die Kämpfer gegen den Alten vom Berge kämpfen und er in den Abgrund stürzt.
Die Vorbilder
Hasan as-Sabah - der Gründer der Assassinen
Die ismailitische Sekte der Assassinen wurde Ende des 11. Jahrhunderts von Hasan as-Sabah gegründet. Mit seinem Namen schmückt sich der Anführer der Assassinen in der Runkel-Serie. Den Namen Hassan-al-Sabbah trägt in der Templer-Serie zudem der Autor eines legendären Kochbuchs. Ob es sich dabei um den Gründer der Assassinen handeln soll, ist unsicher.
Hasan as-Sabah hielt sich im Jahre 1080 nach Christus als Missionar in der persischen Stadt Isfahan auf. Das Hauptanliegen Hasans und seiner Gruppe war die Zurückdrängung der von ihnen nicht anerkannten seldschukischen Herrschaft im Iran. Die Seldschuken versuchten ihrerseits, Hasan und die Assassinen auszuschalten. Der Wesir Nizam al-Mulk soll persönlich befohlen haben, Hasan verhaften zu lassen. Hasan ließ den Wesir im Jahre 1092 ermorden. Durch ihn wurde die Sekte der Assassinen zu einem einflussreichen Machtfaktor im Nahen Osten.
Raschid ed-Din Sinan – der historische Alte vom Berge
Das eigentliche Vorbild für den Mosaik-Hassan war jedoch eine andere historische Gestalt, Raschid ed-Din Sinan (1133 – 1193). Dieser stammte aus Basra und war in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts der Führer des syrischen Zweigs der Assassinen. Er residierte daher nicht in Alamut.
Er war unter seinem Kampfnamen sowohl bei den Muslimen wie bei den Christen gefürchtet, verstand es aber offenbar, zwischen den einzelnen Machtgruppierungen erfolgreich zu taktieren. So soll er König Amalrich angeboten haben, zum Christentum überzutreten, wenn er auf bestimmte Tributzahlungen verzichtete. Die Gesandten Sinans wurden allerdings von einem Tempelritter erschlagen. Amalrich stellte das gute Verhältnis zu Sinan wieder her, indem er den Tempelritter gefangensetzte. Einer weiteren Überlieferung zufolge führten die Assassinen unter Sinan mehrere Anschläge auf Saladin aus. Als Saladin im Jahre 1176 die Burg Masyaf belagerte, sollen nachts Assassinen in sein Zelt eingedrungen sein und ihm eine Drohung Sinans überbracht haben. Der tief erschrockene Saladin verständigte sich daraufhin mit dem Alten vom Berge. Beide Geschichten - wahr oder nicht - zeugen zumindest von der hohen Meinung der Zeitgenossen vom politischen und psychologischen Geschick des Assassinen-Führers.
Hassan, der Alte vom Berge tritt in folgendem Mosaikheft auf
121
Literatur
- Stephen Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, München 1989
- Ralph Klose, Die Haschischfresser im Mosaik, in: mosa.X 2, Dresden 2006