Indien - Jahrtausende und Gegenwart

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== Bildrezeption im Kapitel um den kleinen Wundermann ==
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=== Der Tempel in der orissanischen Hafenstadt ===
=== Der Tempel in der orissanischen Hafenstadt ===
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Die erste Übernahme eines Motivs aus ''Indien'' findet sich in Heft [[8/86]] auf dem oberen Panel der Seite 9 in Gestalt eines [[Tempel in der Hauptstadt von Orissa|großen Tempels]] in der [[Hauptstadt von Orissa]]. Trotz kleinerer Veränderungen, die der Mosaikkünstler [[Egon Reitzl]] vorgenommen hat, sieht man deutliche Übereinstimmungen zum Tempel in Baroli, der in ''Indien'' auf einer prachtvollen Doppelseite (Bild 86) abgebildet ist. Sogar die Perspektive ist fast die gleiche.
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Die erste Übernahme eines Motivs aus ''Indien'' findet sich in Heft [[8/86]] auf dem oberen Panel der Seite 9 in Gestalt eines [[Tempel in der Hauptstadt von Orissa|großen Tempels]] in der [[Hauptstadt von Orissa]]. Trotz kleinerer Veränderungen, die der Mosaikkünstler [[Egon Reitzl]] vorgenommen hat, sieht man deutliche Übereinstimmungen zum Tempel in Baroli aus Rajastan, der in ''Indien'' auf einer prachtvollen Doppelseite (Bild 86) abgebildet ist. Sogar die Perspektive ist fast die gleiche.
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Version vom 10:26, 7. Aug. 2007

Titelbild

Indien - Jahrtausende und Gegenwart (im folgenden Indien abgekürzt) ist ein Sachbuch von Natalja Romanovna Guseva. Es erschien in der ersten Auflage 1978 im Gustav Kiepenheuer Verlag und enthält neben einer ausführlichen Darstellung der indischen Kultur, Geschichte und Religion 150 farbige und zahllose Schwarz/Weiß-Abbildungen von Bauwerken, Kunstwerken und Menschen Indiens. Das Werk diente als Quelle für die Alexander-Papatentos-Serie des Mosaik ab 1976 und befindet sich noch immer im Verlagsarchiv.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf die zweite Auflage von 1985.

Inhaltsverzeichnis

Indien - Jahrtausende und Gegenwart als Quelle für das MOSAIK

Das Mosaikkollektiv nutzte einige Abbildungen von Indien als Vorlagen für die Zeichnungen von Bauwerken in der Alexander-Papatentos-Serie.

Für die Bildrezeption wurden die ausgewählten Originalbilder nie haargenau übernommen. Sie wurden kreativ variiert, können ihr Vorbild aber trotzdem nicht verbergen. Andererseits dürfte es noch weitere Einflüsse geben, die nicht durch ein simples Nebeneinanderstellen der fraglichen Bilder erkennbar sind. Man kann davon ausgehen, dass sich die Zeichner bei der Formgebung einzelner Objekte, bei Mustern und Ornamenten auf Stoffen, bei Körperhaltungen von Skulpturen etc. von den Abbildungen in Indien inspirieren ließen.

Abgesehen von der visuellen Rezeption ist es möglich, dass sich der künstlerische Leiter Lothar Dräger einige Anregungen für die Handlung aus Indien holte.

Bildrezeption im Kapitel um den kleinen Wundermann

Der Tempel in der orissanischen Hafenstadt

Die erste Übernahme eines Motivs aus Indien findet sich in Heft 8/86 auf dem oberen Panel der Seite 9 in Gestalt eines großen Tempels in der Hauptstadt von Orissa. Trotz kleinerer Veränderungen, die der Mosaikkünstler Egon Reitzl vorgenommen hat, sieht man deutliche Übereinstimmungen zum Tempel in Baroli aus Rajastan, der in Indien auf einer prachtvollen Doppelseite (Bild 86) abgebildet ist. Sogar die Perspektive ist fast die gleiche.

Der Tempel von Baroli aus Indien und darüber die entsprechende Mosaikzeichnung


Im selben Panel sieht man im Hintergrund einen weiteren Tempel ganz anderer Bauart. Das Vorbild hierfür stammt ebenso aus Indien. Es handelt sich um den Lingaraja-Tempel aus Bhuvaneshwar in Orissa, der auf Bild 88 zu sehen ist. Man hat sich hier also sogar eines Vorbildes bedient, welches tatsächlich der Region entstammt. Beide Tempeltürme haben die gleiche Anzahl von Geschossen.

Vorbild...
...und Mosaikzeichnung


Bildrezeption im Kapitel um die goldene Säule

Pavillion in Orissa

In Orissa laufen die Abrafaxe und der Brahmane zufällig an einem kleinen Pavillion vorbei. Dieser könnte nach Bild 48 in Indien gestaltet sein.

Vorbild...
...und Nachschöpfung


Die Zitadelle von Bolangir

Die Zitadelle von Bolangir aus 8/87 und ihr mutmaßliches Vorbild mögen auf den ersten Blick noch wenige gemeinsam haben. Wenn man aber einzelne Gebäudeteile der Vorlage von Abbildung 19 in Indien mit der Zitadelle vergleicht, wird man zu einem anderen Urteil kommen. Die Vorlage wurde nämlich nicht eins zu eins übernommen, sondern nur einzelne Elemente davon. Diese wurden schließlich zu einem neuen harmonischen Ganzen zusammengefügt.

Die erste Gemeinsamkeit, die sofort auffällt, ist die Lage direkt am Wasser

die Zitadelle im Mosaik
die mutmaßliche Vorlage der Zeichnung


Zunächst die beiden Ecktürme. Ihre beiden Vorbilder finden sich nur wenig verändert auch an der Zitadelle von Bolangir.

Linker Eckturm beim Vorbild
Linker Eckturm im MOSAIK


Rechter Eckturm beim Vorbild
Rechter Eckturm im MOSAIK


Der Vorbau in der Mitte der Zitadelle findet sich ähnlich auch bei der Vorlage.

Vorbild
Umsetzung im Mosaik


Gebäude in Bolangir

In den Heften 11/87 und 12/87 sieht man im Hintergrund ein sehr charakteristisches Gebäude. Auch hierfür stammt die Vorlage fast sicher aus Indien. Insbesondere die einzigartige Dach- und Giebelgestaltung des Hauses lässt fast keinen Zweifel daran, das Vorbild dieser Zeichnung im Bild 91 zu sehen. Allerdings handelt es sich beim Vorbild, anders als im MOSAIK, um einen Tempel, der aus dem gewachsenen Granit gemeißelt wurde

Mosaik...
...und Foto


Audienzhalle des Königs von Orissa

Für die Audienzhalle des Königs von Orissa in Heft 12/87 könnte evt. Bild 13 aus Indien als Inspiration gedient haben (das Bild ist auch auf dem Titelbild des Buches zu sehen). Es zeigt die öffentliche Audienzhalle (Diwan-i-Am) im Roten Fort von Delhi. Hier wurden insbesondere die mehrfach geschwungenen Gewölbe zwischen den Säulen übernommen

Audienzhalle im Roten Fort
Audienzhalle im MOSAIK


Mögliche inhaltliche Inspiration

Inwieweit der umfangreiche Text von Indien als Inspiration für die Mosaikhandlung diente, muss zur Zeit offen bleiben. Die Beschreibung der schwarzen Göttin Kali oder der Götter Durga und Bhima, sowie des Diwali-Festes, mit dem Brauch Öllämpchen dem Wasser zu übergeben, deuten jedoch darauf hin.

Literatur

  • Natalja Romanova Guseva, Indien - Jahrtausende und Gegenwart, Leipzig und Weimar 1985
Persönliche Werkzeuge