René Goscinny

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Version vom 09:20, 19. Okt. 2006

René Goscinny (* 14.8.1926 in Paris; † 5.11.1977 in Paris) war der erfolgreichste Szenarist der europäischen Comics. Als Sohn polnisch/ukrainischer Eltern mit französischer Staatsangehörigkeit wuchs er in Buenos Aires auf und wanderte 1945 nach New York aus, um für Disney zu arbeiten - als daraus nichts wurde, ließ er sich 1950 in Brüssel nieder. Ende 1951 traf er seinen wichtigsten Weggefährten, Albert Uderzo, mit dem er zunächst von 1952-56 "Jehan Pistolet" für "La Libre Junior" realisierte.

Kurz darauf arbeitete er auch für Spirou, wo er sich von 1955 bis 1968 fast ausschließlich auf die Szenarios für Morris' "Lucky Luke" konzentrierte. Für Tintin arbeitete er mit diversen Künstlern zusammen: Franquin ("Modeste et Pompon", dt.: "Mausi und Paul"), Maréchal ("Prudence Petitpas", dt.: Oma Pfiffig), Berck ("Strapontin", dt.: "Kasimir" in ZACK), Attanasio ("Spaghetti") und wiederum Uderzo ("Oumpah-Pah"). Zwischen 1959 und 1965 entstanden zudem für "Sud-Ouest-Dimanche" und Pilote die Kurzgeschichten um "Le Petit Nicolas" ("Der kleine Nick"), illustriert von Jean-Jacques Sempé.

Das Comicmagazin Pilote war 1959 von Goscinny mitbegründet worden. In der ersten Nummer debütierte die mit Abstand populärste Schöpfung des Teams Uderzo/Goscinny: "Astérix". Die Abenteuer des unbeugsamen Galliers sollten sich innerhalb weniger Jahre zur erfolgreichsten europäischen Comicserie überhaupt entwickeln. Eine andere erwähnenswerte Goscinny-Serie des Magazins waren ab 1965 die von Gotlib gezeichneten "Dingodossiers". Von 1963 bis 1974 war Goscinny Chefredakteur bei Pilote, das sich unter ihm zum vielseitigsten und experimentierfreudigsten frankobelgischen Comicmagazin der späten 60er und frühen 70er Jahre entwickelte. 1968 holte er auch Morris und dessen einsamen Cowboy nach Pilote, ebenso den schändlichen Großwesir "Isnogud", der 1962 in Zusammenarbeit mit Jean Tabary für "Record" entstanden war.

Nach Differenzen mit dem Verleger Dargaud verließ Goscinny das Magazin 1974 und wandte sich dem Zeichentrickfilm zu: mit Uderzo und Pierre Tchernia gründete er noch im selben Jahr in Paris das kurzlebige "Studio Idéfix", das "Asterix erobert Rom" und "Lucky Luke: Sein größter Trick" produzierte. 1977 starb Goscinny bei einem ärztlichen Belastungstest auf dem Ergometer an einem Herzinfarkt. Asterix, Lucky Luke, Isnogud und der kleine Nick machten zumindest seinen Namen unsterblich.


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