Orion
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+ | Nachdem im Heft [[24]], "Die Digedags und der Aufstand der Fischer", der [[Feiger Hauptmann auf Malta|Hauptmann]] des Kastells [[Malta]] den [[Maltesische Fischer|Fischern]] gedroht hat, ihr Boot zu zerschlagen, gehen diese auf ihn los. Er weicht - plötzlich scheinbar friedlich geworden - zurück und tritt auf ein Brett, das dadurch einen Hammer durch die Luft schleudert. Der Hammer trifft den Kommandanten [[Pedantus]], worauf einer der Fischer entsetzt ausruft: ''"O ihr Sterne des Orion! Der Hammer hat den Kommandanten getroffen!"'' | ||
- | Warum der Fischer ausgerechnet den Orion beschwört, | + | Warum der Fischer ausgerechnet den Orion beschwört, Könnte verschiedene Hintergründe haben. So wurden die drei Gürtelsterne in germanische Vorzeit u.a. als die ''"drei Fischer"'' bezeichnet. Es könnte aber auch eine Anspielung auf den Jägerberuf des mythischen Vorbilds sein. Wahrscheinlich unbeabsichtigter weise ergibt sich aber eine weitere nette Parallele, denn der [[Nordische Mythologie im Mosaik|Gott]] ''[[Thor]]'', der - wie weiter unten ausgeführt - von den Nordgermanen in unserem [[Sternbild]] Orion gesehen wurde, kämpfte bekanntlich bevorzugt mit seinem Hammer ''Mjölnir'' gegen die [[Riesen]] und die [[Midgardschlange]]. |
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+ | Im Heft [[29]] heißt ein [[Orion Kino|Kino]] auf dem [[Neos]] "Orion". Und das, obwohl dieses Sternbild von einem anderen Planeten gar nicht bzw. ganz anders zu sehen sein sollte - ganz abgesehen davon, dass es schon ein unglaublicher Zufall ist, dass es den Begriff "Orion" auf dem Neos überhaupt gibt. | ||
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+ | *Bemerkung 2: Eine gleiche Benennung gleicher Sternbildkonstellationen würde einen Kontakt beider Planeten, insbesondere einen Kontakt zwischen neonischer und griechischer Kultur, in der Zeit vor der Entführung der [[Digedags]] aus der [[Sahara]] zwingend voraussetzen, da ja bereits bei irdischen Kulturen unterschiedliche Sternbildbildungen und ~bezeichnungen nachweisbar sind. | ||
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Version vom 17:14, 30. Dez. 2009
Orion ist das wohl bekannteste Wintersternbild. Es wird in der Römer-Serie des Mosaik von Hannes Hegen erwähnt und in der Planetariumsshow vorgestellt.
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Der Orion in Astronomie und Geschichte
Orion wird in seinen Umrissen aus den Sternen Heka ("Kopf"), Beteigeuze (auch Betelgeuze o.ä.) und Bellatrix ("Schultern"), Alnitak, Alnilam und Mintaka ("Gürtel" oder "Jakobsstab") sowie Rigel und Saiph ("Füße") gebildet. Der Fußstern Rigel ist neben den Sternen Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Kastor (wahlweise auch Pollux) in den Zwillingen, Prokyon im kleinen Hund und Sirius im großen Hind einer der Sterne des Winterdreiecks. Der Orion ist vom Herbst bis in den Frühling hinein sehr gut am Firmament wiederzuerkennen. Seinen Namen hat er aus der griechischen Mythologie, wo Orion ein großer Jäger gewesen ist.
Allgemeines zu Sternbildern
Seit 1922 werden 88 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) anerkannte Sternbilder zur Beschreibung und Kartierung unseres Sternhimmels verwendet, deren Grenzlinien 1930 auf Vorschlag von Eugène Delporte definiert wurden.
Die IAU sieht sich in der Tradition unserer griechisch-europäischen Wurzeln, in welchen seit der Antike jeweils eine Gruppe von 10-30 Sternen als Sternbild bezeichnet wurde. Folgerichtig liest man in heutigen Lehrbüchern und Lexika folgende Definition für Sternbilder: "Als Sternbild bezeichnet man eine Gruppe von Sternen an der scheinbaren Himmelskugel." Diese augenscheinliche Gruppe muss, ob ihrer Projektion auf die scheinbare Himmelskugel, im astronomischen Sinn gar keine Sterngruppe sein. Die Anzahl der sichtbaren Sterne einer solchen "Sternengruppe" hängen stark vom Beobachtungsstandort (u.a. Lichtverschmutzung), von der Sehstärke des Beobachters (10-30 Sterne), von den verwendeten Beobachtungshilfen (Fernrohr, Großteleskop etc.), oder - bei Aufnahmetechniken - von der Belichtungszeit ab.
Der Orion in der Geschichte
Geht man aber in eine Zeit vor 1922 zurück, wird man feststellen, dass durchaus in verschiedenen kulturellen Sphären auch unterschiedliche Kartierungen des Himmels, ja sogar unterschiedliche Auffassungen des Begriffs "Sternbild", existiert haben. Einige Beispiele für die Interpretation des Sternbildes Orion in anderen Kulturkreisen sollen sein:
- Aborigines: Verschiedene Deutungen, darunter
- Bewohner von Groote Eylandt: "Fischerboot mit Fischern (= Gürtelsterne) und deren Frauen (= Plejaden im Sternbild Stier) und gefangenen Fischern im Boot (= Hyaden im Stier)"
- Miligimbi: "Kanusterne" = Orion + Hyaden + Plejaden + alle dazwischenliegenden Sterne
- Ägypter: "Osiris" - allerdings wohl ohne die drei "oberen Sterne" Beteigeuze, Heka und Bellatrix, so dass die drei "Gürtelsterne" die Krone des Osiris darstellten.
- Araber: "Dschanza" - Der Riese ist etwas kleiner als unser heutiger Orion, da die heutige linke Schulter (Beteigeuze) bereits die "Hand des Dschanza" ist. Der "Fuß des Dschanza" (Rigel) ist aber auch der Fuß des Orion.
- Babylonier: inklusive Planet Merkur ein Teil des "Gilgamesch"
- Ureinwohner von Brasilien: Die Orionsterne werden als Teil ("Körper") eines größeren Sternbildes "Kaiman" gesehen, dessen Schwanz und Kopf sich mit anderen heute gültigen Sternbildern überlagert.
- Germanen: Diverse Deutungen, darunter:
- Bei den Skandinaviern: Gott "Thor" (der ganze Orion) mit am Gürtel hängendem Gott "Loki" (dem Orionnebel)
- "Ebergedränge"
- "drei Fischer" (die Gürtelsterne), wobei der östliche Gürtelstern Alnitak auch als "der Fischer", "Fiskekarl", "Skakstjernen" oder "Marienrocken" bezeichnet wurde.
- "Frau Holle" oder "Frigga", wobei die Gürtelsterne "Friggs Rocken" darstellten.
- Japaner: Ebenfalls mehrere Deutungen.
- Zum Einen sah man im Schulterstern Betelgeuze und im Fußstern Rigel "zwei Samuraikrieger im Kampf gegeneinander".
- In den Gürtelsternen sah man eine "Reihe von Bechern, aus denen zu Neujahr getrunken wurde".
- Nach einer weiteren Interpretation bildet eine "den Arm ausstreckende Geisha im Kimono" nahezu unseren Orion ab.
- Inder: "Der Pfeil von Lubdhaka (dem Hirschtöter)" (die drei Gürtelsterne) zusammen mit weiteren Sternen im nördlichen Teil des Orion, die den "Hirsch Prajapati" bilden, welcher Lubdhakas Tochter Rohini (d.h. dem Aldebaran im Sternbild Stier) nachstellt.
- Inkas: "Verbrecher, der an beiden Armen festgehalten wird" (die drei Gürtelsterne) und "Geier, die auf die Verspeisung des Verbrechers warten" (die Schulter- und Fußsterne). Der "Kopfstern" Heka zählte also nicht dazu.
- Sumerer: "Schaf"
Orion im MOSAIK von Hannes Hegen
Anrufung des Orion
Nachdem im Heft 24, "Die Digedags und der Aufstand der Fischer", der Hauptmann des Kastells Malta den Fischern gedroht hat, ihr Boot zu zerschlagen, gehen diese auf ihn los. Er weicht - plötzlich scheinbar friedlich geworden - zurück und tritt auf ein Brett, das dadurch einen Hammer durch die Luft schleudert. Der Hammer trifft den Kommandanten Pedantus, worauf einer der Fischer entsetzt ausruft: "O ihr Sterne des Orion! Der Hammer hat den Kommandanten getroffen!"
Warum der Fischer ausgerechnet den Orion beschwört, Könnte verschiedene Hintergründe haben. So wurden die drei Gürtelsterne in germanische Vorzeit u.a. als die "drei Fischer" bezeichnet. Es könnte aber auch eine Anspielung auf den Jägerberuf des mythischen Vorbilds sein. Wahrscheinlich unbeabsichtigter weise ergibt sich aber eine weitere nette Parallele, denn der Gott Thor, der - wie weiter unten ausgeführt - von den Nordgermanen in unserem Sternbild Orion gesehen wurde, kämpfte bekanntlich bevorzugt mit seinem Hammer Mjölnir gegen die Riesen und die Midgardschlange.
Das neonische Kino "ORION"
Im Heft 29 heißt ein Kino auf dem Neos "Orion". Und das, obwohl dieses Sternbild von einem anderen Planeten gar nicht bzw. ganz anders zu sehen sein sollte - ganz abgesehen davon, dass es schon ein unglaublicher Zufall ist, dass es den Begriff "Orion" auf dem Neos überhaupt gibt.
- Bemerkung 1: Ein etwaiges gleichartiges Sehen des Sternhimmels lässt nur den Schluss zu, dass der Neos tatsächlich ein Planet eines unserer allernächsten Nachbarsterne ist, von denen aus man den uns bekannten Sternenhimmel - natürlich mit Ausnahme unserer Sonne und des neonischen Zentralgestirns - noch beinahe unverändert wahrnimmt.
- Bemerkung 2: Eine gleiche Benennung gleicher Sternbildkonstellationen würde einen Kontakt beider Planeten, insbesondere einen Kontakt zwischen neonischer und griechischer Kultur, in der Zeit vor der Entführung der Digedags aus der Sahara zwingend voraussetzen, da ja bereits bei irdischen Kulturen unterschiedliche Sternbildbildungen und ~bezeichnungen nachweisbar sind.
Orion im MOSAIK ab 1976
Während Nachtszenen durchaus öfters im Comic dargestellt sind, lassen sich am nächtlichen Comichimmel allerdings selten natürliche Sternkonstellationen wieder erkennen. Das Sternbild Orion ist auf dem Backcover des Mosaikheftes 405 dafür sehr deutlich auszumachen.
Gibt es vielleicht einen versteckten Hinweis auf den Inhalt der neuen Abenteuerserie, in welche die Abrafaxe nach dem soeben vollführten Zeitsprung schlittern? Das nächste Mosaik, das Mosaik 406 - Ein neuer Stern, wird Licht ins Dunkel bringen…
Orion in der Planetariumsshow
Der Erzähler in der Planetariumsshow "Mit den Abrafaxen durch Raum und Zeit" fragt das Publikum in der Einleitung: "Kennt Ihr eigentlich die Sternbilder über Eurer Stadt?". Nach der Beschreibung einiger anderer Sternbilder kommt er auch auf den Orion zu sprechen: "Das bekannteste Wintersternbild ist der Himmelsjäger Orion, der in klaren Winternächten gegen den Stier kämpft." Weiter fragt er: "Fällt Euch unter dem Gürtel des Orion der neblige Fleck auf?", worauf er gleich anschließend aufklärt: "Das ist der Orionnebel. Übrigens ein 'echter' Nebel aus Gas und Staub. Und in diesem Nebel entstehen heute noch Sterne und Planeten."
Weiterführende Lektüre
- Sternbilder allgemein
- speziell der Orion (beides Wikipedia-Artikel)
- Sammelwerk Sterne und Weltraum, Meisterverlag, 1996
- Dieter B. Herrmann: Sterne der Traumzeit, 2006
- Otto S. Reuter: Germanische Himmelskunde, München 1934
- G. Strohmaier: Die Sterne des Abd ar-Raman as-Sufi, Leipzig und Weimar 1984
Der Orion wird an folgenden Stellen erwähnt bzw. dargestellt
Mosaik von Hannes Hegen: 24, 29 Mosaik ab 1976: 405 Planetariumsshow: Mit den Abrafaxen durch Raum und Zeit