Brandtaucher-Modell
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Aktuelle Version vom 21:03, 1. Sep. 2024
Das Brandtaucher-Modell ist eine Konstruktion von Wilhelm Bauer aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er wollte damit die Funktionsweise eines richtigen U-Boots, das er erfunden hatte, des so genannten Brandtauchers, potenziellen Geldgebern und Gönnern demonstrieren. Es gab mehrere Versionen des Modells; eines steht heute im Deutschen Museum zu München. In der U-Boot-Serie des Mosaik von Hannes Hegen spielen zwei dieser Modelle eine Rolle.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Modell No. 1 in Kiel und Triest
Das erste Modell zieht Bauer während des Schleswig-Holsteinischen Krieges aus der Tasche. Auf See wird ein getauchtes Objekt gesichtet, das man für ein dänisches Tauchboot hält. Bauer beschließt umgehend, mit seinem Modell - welches er offenbar in einem Karton stets bei sich hat - zum Generalstab zu stiefeln und noch einmal vorzuführen. General Willisen ist auch einverstanden, das Modell einmal anzuschauen. Bauer setzt dieses in ein in der Hotelhalle herumstehendes Aquarium und führt vor, wie das Modell durch Ballastzufuhr versinkt. Willisen ist begeistert und verspricht, sich für den Bau des Brandtauchers einzusetzen.
Nach dem Versinken seines (realen) Eisernen Seehunds in Kiel will Wilhelm Bauer neue Gönner für den Bau eines U-Bootes finden. Er begibt sich im März 1852 daher nach Triest, wo er Kaiser Franz Joseph I., dessen Bruder Erzherzog Maximilian (dem Oberkommandierenden der k.u.k. Marine) und Direktor von Bruck vom Österreichischen Lloyd trifft. Unter Anwesenheit der Digedags demonstriert er den drei Herren die Funktionsweise eines U-Bootes anhand des Modells im Hafen von Triest. Von einer Barke aus verfolgt man gespannt das Tauch- und Schwimmverhalten und zeigt sich angetan. Der Kaiser verspricht dem Erfinder, den Bau des Brandtauchers zu befürworten. Betrüblicherweise wird dieses Vorhaben jedoch später vom Handelsministerium abgelehnt.
Auch ein selbsternannter Doge von Venedig zeigt Interesse am Brandtaucher, um damit einen befürchteten Angriff der osmanischen Flotte abzuwehren. Doch aus diesem Engagement wird ebenfalls nichts, da Dig und Dag den "Dogen" von seiner Türkenfurcht heilen.
[Bearbeiten] Modell No. 2 auf der Isle of Wight
Da das erste Modell bei den Vorführungen noch ein bisschen wenig Funktionalitäten aufweisen konnte, baut Bauer ein neues, verbessertes Tauchbootmodell. Dieses verfügt nicht nur über den Uhrwerkantrieb, den das alte Modell auch schon besaß, sondern lässt sich über eine Schnur auch noch in seiner Richtung steuern. Davon erhofft sich Bauer eine erfolgreichere Vorführung vor dem englischen Königspaar, welches Bauer zwecks Werbeveranstaltung für das U-Boot auf die Insel Wight eingeladen hat.
Bevor jedoch Bauer das Modell vorführen kann, schleicht sich des Nachts der wissbegierige Schatzjäger Plim in Bauers Zimmer im königlichen Sommerschloss und will das Tauchbootmodell untersuchen, um es nachbauen zu können. Dabei macht er das Modell allerdings völlig kaputt. Der entgeisterte Bauer findet am nächsten Morgen die Bescherung vor und benötigt den ganzen Tag, um das Modell mit Hilfe der Digedags wieder zu reparieren. Am folgenden Tag steigt dann die große Vorführung vor der Küste. Das Modell taucht auch sehr schön unter der königlichen Barke hinweg und sowohl der Prinzgemahl Albert als auch Queen Victoria sind sehr angetan. Leider zerschneidet der scharfe Kiel der Barke die Führungsschnur, so dass das Modell steuerlos wegfährt und bald ganz abtaucht. Bauer schiebt das Missgeschick auf die nächtliche Sabotage, während die Herren von der Marinekommission höhnisch lachen. Dennoch befürwortet der Prinzgemahl den Bau des Bootes und gibt Bauer eine Empfehlung für eine Werft in London.
[Bearbeiten] Darstellung der Brandtaucher-Modelle im MOSAIK
Im Mosaik unterscheiden sich die beiden Modelle optisch überhaupt nicht. Dies war aber in Wirklichkeit anders. Während das erste Modell tatsächlich die Kastenform aufwies, in der der erste reale Brandtaucher dann auch gebaut wurde, zeigte das zweite Modell schon deutlich fortgeschrittenere Züge, wie einen abgerundeten Bug und einen fast schon stromlinienförmigen Rumpf. Bauer baute nach dem Verlust des Modells vor der Insel Wight sogar noch ein drittes Modell. Dieses war so konstruiert, dass bei einer Grundberührung des Modells ein Hebel den Ballast löste, so dass das Modell wieder auftauchen konnte. Dies ist auch das heute im Deutschen Museum zu bewundernde Exemplar und wahrscheinlich das einzig erhaltene U-Boot-Modell dieser Zeit überhaupt. Die Homepage des Museums gibt einen hervorragenden Eindruck wieder.
[Bearbeiten] Externe Links
- Tauchbootmodell Nr. 3 beim Deutschen Museum
- Brandtaucher-Modell auf einem Geschichtsportal
Hinweis: Das Modell ist (beim zweiten Link) auf der unteren Hälfte der Seite abgebildet. Zu sehen ist hier eine Frontansicht, die das Museum nicht zeigt. Es wird zwar als Modell Nr. 2 bezeichnet, was aber nicht sein kann (Verlust bei Wight); das Innenleben zeigt, dass es sich um Nr. 3 handelt (vergleiche mit dem Museumsmodell).
[Bearbeiten] Die Brandtaucher-Modelle spielen in folgenden Mosaikheften eine Rolle
85 (No. 1 gezeigt), 87 (No. 1 in Aktion), 88 (No. 1 erwähnt), 89 (No. 2 in Aktion)