Das Waldröschen
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- | Für diesen Kolportageroman zog May alle Register: Es gibt Kindesaustausche, Morde, Vergiftungen durch [[Trank des Vergessens|Zaubertränke]], Verschleppungen, geheime [[Inka-Schatz|Schätze]], Räuberbanden, [[El-Drago-Piraten|Piraten]] und zum Schluss selbstverständlich ein Happy | + | Für diesen Kolportageroman zog May alle Register: Es gibt Kindesaustausche, Morde, Vergiftungen durch [[Trank des Vergessens|Zaubertränke]], Verschleppungen, geheime [[Inka-Schatz|Schätze]], Räuberbanden, [[El-Drago-Piraten|Piraten]] und zum Schluss selbstverständlich ein ''Happy Ending''. Zeitweilig sorgt die (historische) Auseinandersetzung zwischen dem indianischen Präsidenten [[Benito Juarez]] und [[Erzherzog Maximilian|Kaiser Max]] von [[Mexiko]] für eine Nebenhandlung. |
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Dieser Veröffentlichung weist bereits größere Veränderungen gegenüber dem Erstdruck auf und wurde von May mit juristischen Mitteln bekämpft. Der Roman durfte fortan nicht mehr unter seinem Namen erscheinen. | Dieser Veröffentlichung weist bereits größere Veränderungen gegenüber dem Erstdruck auf und wurde von May mit juristischen Mitteln bekämpft. Der Roman durfte fortan nicht mehr unter seinem Namen erscheinen. | ||
- | Nach Übernahme der Rechte durch den Karl-May-Verlag in Radebeul wurde der Roman gründlich auseinandergepflückt und neu zusammengesetzt. Einzelne Teile wurden dabei völlig neu geschrieben und andere fielen vollständig weg. Darüber hinaus wurde die auf mehreren Zeitebenen spielende Handlung | + | Nach Übernahme der Rechte durch den Karl-May-Verlag in Radebeul wurde der Roman gründlich auseinandergepflückt und neu zusammengesetzt. Einzelne Teile wurden dabei völlig neu geschrieben und andere fielen vollständig weg. Darüber hinaus wurde die auf mehreren Zeitebenen spielende Handlung chronologisch geordnet. Ab 1924 erschien der Roman innerhalb der Gesammelten Werke (Bd. 51 – 55) in fünf Bänden mit den Titeln: |
*Schloss Rodriganda. 1924 | *Schloss Rodriganda. 1924 | ||
*Vom Rhein zur Mapimi. 1924 (ab 1940 unter dem Titel: Die Pyramide des Sonnengottes) | *Vom Rhein zur Mapimi. 1924 (ab 1940 unter dem Titel: Die Pyramide des Sonnengottes) | ||
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Aktuelle Version vom 07:11, 10. Dez. 2024
Den Kolportageroman Das Waldröschen oder die Verfolgung rund um die Erde veröffentlichte Karl May unter dem Pseudonym Capitain Ramon Diaz de la Escosura im Verlag H.G. Münchmeyer in Dresden. Der Untertitel war „Großer Enthüllungsroman über die Geheimnisse der menschlichen Gesellschaft“. Der Roman erschien in 109 Lieferungen von Dezember 1882 bis August 1884.
Der Roman spielt überwiegend in Spanien, Mexiko und Deutschland sowie einigen Nebenschauplätzen in Frankreich, in einem afrikanischen Sultanat namens Härrär und auf einer einsamen Insel. Er schildert die Geschichte der gräflichen Familie Rodriganda. Dieser wird von dem schurkischen Brüderpaar Cortejo übel mitgespielt und der deutsche Arzt Karl Sternau und - eine Generation später - der bürgerliche Offizier Curt Helmers haben alle Hände voll zu tun, die Angelegenheit zu ordnen. Namensgeberin des Romans ist die Tochter von Dr. Sternau und der Gräfin Rosa de Rodriganda, die ebenfalls Rosa heißt, von allen aber nur das Waldröschen genannt wird, da sie auf dem Gut eines deutschen Försters aufwächst.
Für diesen Kolportageroman zog May alle Register: Es gibt Kindesaustausche, Morde, Vergiftungen durch Zaubertränke, Verschleppungen, geheime Schätze, Räuberbanden, Piraten und zum Schluss selbstverständlich ein Happy Ending. Zeitweilig sorgt die (historische) Auseinandersetzung zwischen dem indianischen Präsidenten Benito Juarez und Kaiser Max von Mexiko für eine Nebenhandlung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kurze Editionsgeschichte
Der Roman wurde mehrmals neu gesetzt und bis mindestens 1917 (einschließlich Restverkäufe) in 109 Lieferungen zu je 24 Seiten vertrieben. Dabei wurden im Neusatz schon mehrere verschiedene Änderungen vorgenommen. 1902/03 wurde der Roman von Adalbert Fischer, der den Münchmeyer-Verlag übernommen hatte, erstmals in gebundener Form und unter dem Autorennamen Karl May in sechs Prachtbänden herausgegeben. Die Einzelbände erhielten die folgenden Titel:
- Die Tochter des Granden. 1902
- Der Schatz der Mixtekas. 1902
- Matavase, der Fürst des Felsens. 1902
- Erkämpftes Glück. Band I 1902
- Erkämpftes Glück. Band II 1902/03
- Erkämpftes Glück. Band III 1903
Dieser Veröffentlichung weist bereits größere Veränderungen gegenüber dem Erstdruck auf und wurde von May mit juristischen Mitteln bekämpft. Der Roman durfte fortan nicht mehr unter seinem Namen erscheinen.
Nach Übernahme der Rechte durch den Karl-May-Verlag in Radebeul wurde der Roman gründlich auseinandergepflückt und neu zusammengesetzt. Einzelne Teile wurden dabei völlig neu geschrieben und andere fielen vollständig weg. Darüber hinaus wurde die auf mehreren Zeitebenen spielende Handlung chronologisch geordnet. Ab 1924 erschien der Roman innerhalb der Gesammelten Werke (Bd. 51 – 55) in fünf Bänden mit den Titeln:
- Schloss Rodriganda. 1924
- Vom Rhein zur Mapimi. 1924 (ab 1940 unter dem Titel: Die Pyramide des Sonnengottes)
- Benito Juarez. 1924
- Trapper Geierschnabel. 1925
- Der sterbende Kaiser. 1925
Lothar Dräger kannte nur diese bearbeitete Fassung aus Radebeul. Bis zum Ablauf der Urheberschutzfrist 1963 war die ursprüngliche Fassung nicht erhältlich. In der DDR war Karl May bis Anfang der 1980er Jahre nicht erwünscht und wurde nicht verlegt. Weder bearbeitet noch unbearbeitet.
Ab 1990 wurde diese Veröffentlichung um einen sechsten Band (Bd. 77) ergänzt, der zwei längere, bisher in den Gesammelten Werken noch fehlende Handlungsepisoden enthält:
- Die Kinder des Herzogs. 1990
Heute ist der Roman neben den Ausgaben des Karl-May-Verlags auch als teurer Reprint, teurer Neusatz und preiswerter auch in der Fassung der ersten Buchausgabe erhältlich.
Karl May selbst übernahm 1895, für den zweiten Band seiner „Old Surehand“-Trilogie die Episode um den Schatz der Mixtecas, in seinem „Königsschatz“-Kapitel.
[Bearbeiten] Verfilmungen
Verschiedene Motive des Romanes wurden in den westdeutschen Karl-May-Filmen der 1960er-Jahre verwendet.
- Der Schatz der Azteken (1965),
- Die Pyramide des Sonnengottes (1965)
Der Schauspieler Lex Barker spielte darin Dr. Sternau. Regie bei beiden Filmen führte Robert Siodmak.
1988 produzierte die DEFA den zweiteiligen Fernsehfilm „Präriejäger in Mexiko“, mit Gojko Mitić in der Hauptrolle.
[Bearbeiten] Das Waldröschen als Quelle für das Mosaik
Lothar Dräger verwendete, nach eigenen Aussagen, im Jahr 1981 mehrere Motive des Mammutromans im Mosaik. Geschickt verflocht er, wie beim Vorbild, die Handlungsorte Spanien, Amerika und Afrika zu einer spannenden Handlung um einen sagenhaften Indianerschatz. In Spanien begegnen die Abrafaxe Don Ferrando als vermeintlichem Schlossherrn. Doch weder das Schloss Rocalprado noch das Vermögen gehören ihm. Mit einem falsch dosierten Gifttrank hat er den eigentlichen Herrn, Don Alfonso de Rocalmare, um seinen Besitz gebracht. Ähnliches geschieht auch bei May, wo der Graf Don Emanuel de Rodriganda von seinem Sekretär Gasparino Cortejo mit einem ähnlichen Trank um den Verstand und seine Reputation gebracht wird. Sowohl bei May als auch im Mosaik sind die betroffenen Protagonisten nur noch in der Lage, ständig die gleichen Worte zu wiederholen. Der Handlungsort Mexiko wird im Mosaik gegen Peru ausgetauscht und dort auch nur am Rande erwähnt. Aber sowohl bei May, als auch im Mosaik drehen sich Teile der Amerikahandlung um einen märchenhaften Indianerschatz. Während im Mosaik Nordafrika einen wichtigen Handlungsschauplatz darstellt, spielt im Waldröschen lediglich ein Kapitel (es umfasst im Original allerdings mehrere hundert Seiten) in Afrika, wo der Graf Don Ferdinando de Rodriganda, der Bruder von Don Emanuel de Rodriganda, von einem despotischen schwarzen Sultan als Sklave gehalten wird. Dieses Sujet verlegte Lothar Dräger im Mosaik nach Nordafrika, orientierte sich dabei dann aber wohl an andere Vorlagen wie z.B. „Die algerischen Panther“ von Emilio Salgari.
[Bearbeiten] Externe Links
- Text zum Onlinelesen auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft
- Eintrag im Karl-May-Wiki
- Das Waldröschen in der Wikipedia