Erzherzog Xaver
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- | + | Xaver ist laut [[Hans Wurst]] "ein Sohn oder ein Bruder vom Kaiser", doch so genau hat der Hansl das nicht herausgekriegt bei der Riesenverwandtschaft. Er ist ein kleiner, dicker Glatzkopf und im allgemeinen recht jovial. Er bewohnt ein schönes [[Erzherzogliches Palais|Palais]] in [[Wien]] (mit [[Alois Vierschroth]] als Portier). Im [[Hofkriegsrat]] ist ihm die Abteilung zur Vergabe von Spezialkommandos anvertraut. Er leidet unter [[Heuschnupfen]]. | |
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- | + | Die [[Abrafaxe]] lernen den Erzherzog in Heft [[1/78]] kennen, wo sie ihn gleich mit einer Schlittenladung Heu [[Heuschnupfen|matt setzen]]. Beim Wiedererlangen seiner Kleider, mit denen der Hansl und die Abrafaxe zuvor Klamauk getrieben hatten, zeigt er sich ungemein zielstrebig. Von den [[Hans Wursts Behandlungsmethoden|Heilkünsten]] des Viehdoktors Wurst ist er tief beeindruckt und lädt ihn an den Hof zu Wien, wo etliche Leidende ihn erwarten würden. | |
- | + | Das nächste Mal sehen wir Xaver, wie er dem angeblichen [[Pseudo-Erbprinz Rudi|Erbprinzen Rudi]], also [[Califax]], in Anwesenheit von [[Fürst Eusebius Maria]] und [[Fürstin Thusnelda]] das Kommando über das [[Regiment Kraxelberg-Jodelfingen]] überträgt. | |
- | + | Kurz darauf treffen Hans Wurst, [[Ludas Matyi]], [[Abrax]] und [[Brabax]] ebenfalls in Wien ein. Der Erzherzog ernennt Ludas Matyi zum Verpflegungskommissär für das Regiment Kraxelberg-Jodelfingen, unterschreibt ein Leutnantspatent für [[Adolar von Altentrott]] und erhebt den Hansl zu seinem Leibarzt. Er begleitet ihn auch zu mehreren Patienten, die alle lediglich simulieren, um nicht in den Krieg zu müssen (u.a. der [[Graf Wurz von Bitterwasser]] und der [[Ritter von Sülzner]]). | |
- | + | Bis kurz vor dem [[Wiener Kostümfest|Kostümball]] zum Jahresbeginn 1705 behält Xaver den Hans Wurst in seinen Diensten. Als sich jedoch - dank der Intrigen [[Alois Vierschroth]]s - beim Ball herausstellt, dass der Hansl sich mehrfach für den Erzherzog ausgegeben hat, entzieht er ihm seine Gunst und verweist ihn des Hauses. Dabei macht Xaver, als Urviech verkleidet, allerdings auch keine besonders gute Figur. | |
- | + | Seine letzte im Mosaik dargestellte Amtshandlung ist die Begnadigung der beiden Gendarmen [[Bösl und Grantiger]]. An den Prozessen gegen Califax und Hans Wurst in den Heften 7/79 bzw. 8/79 beteiligt er sich nicht. | |
== Hat es den Erzherzog Xaver in Wirklichkeit gegeben? == | == Hat es den Erzherzog Xaver in Wirklichkeit gegeben? == | ||
- | + | Nein. Der damalige [[Kaiser Leopold]] hatte 1704 als einzige lebende männliche Verwandte zwei Söhne, Joseph und Karl, die auch noch zu jung waren, um mit Erzherzog Xaver identifiziert zu werden. Die Behauptung von Hans Wurst, die Kaiserfamilie wäre so riesig, stimmt also in Wirklichkeit auch nicht. Der Name ''[[Xaver]]'' leitet sich vom Namen des Heiligen Francisco de Javier y Jassu (1506-1552) ab (Javier ist ein Ort im Baskenland). Dieser war Mitbegründer des Jesuitenordens und wurde 1622 heiliggesprochen. ''Xaver'' (eigtl. ''Franz Xaver'') ist ein typischer Name der Epoche der Gegenreformation, für die sich in Süddeutschland insbesondere die [[Wittelsbacher|Bayernherzöge]] und die [[Habsburger]] des 17. Jahrhunderts, so auch Kaiser Leopold, "verdient gemacht" haben. | |
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+ | Der bedeutendste Fürst mit dem Namensteil ''Xaver'' im 18. Jahrhundert war Franz Xaver von Sachsen, der von 1763 bis 1768 Regent des Kurfürstentums [[Sachsen]] für seinen minderjährigen Neffen Friedrich August III. war. Franz Xaver war darüberhinaus sogar ein Enkel des Habsburgerkaisers Joseph I. Damit kommt er dem MOSAIK-Xaver noch am nächsten, auch wenn er rund 60 Jahre später gelebt hat. | ||
== Erzherzog Xaver tritt in folgenden Mosaikheften auf == | == Erzherzog Xaver tritt in folgenden Mosaikheften auf == | ||
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+ | [[Kategorie:Cameo]] |
Aktuelle Version vom 00:02, 14. Mär. 2024
Erzherzog Xaver ist eine Figur aus der Österreich-Ungarn-Serie, dem ersten Kapitel der Anno-1704/05-Serie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Person
Xaver ist laut Hans Wurst "ein Sohn oder ein Bruder vom Kaiser", doch so genau hat der Hansl das nicht herausgekriegt bei der Riesenverwandtschaft. Er ist ein kleiner, dicker Glatzkopf und im allgemeinen recht jovial. Er bewohnt ein schönes Palais in Wien (mit Alois Vierschroth als Portier). Im Hofkriegsrat ist ihm die Abteilung zur Vergabe von Spezialkommandos anvertraut. Er leidet unter Heuschnupfen.
[Bearbeiten] Taten
Die Abrafaxe lernen den Erzherzog in Heft 1/78 kennen, wo sie ihn gleich mit einer Schlittenladung Heu matt setzen. Beim Wiedererlangen seiner Kleider, mit denen der Hansl und die Abrafaxe zuvor Klamauk getrieben hatten, zeigt er sich ungemein zielstrebig. Von den Heilkünsten des Viehdoktors Wurst ist er tief beeindruckt und lädt ihn an den Hof zu Wien, wo etliche Leidende ihn erwarten würden.
Das nächste Mal sehen wir Xaver, wie er dem angeblichen Erbprinzen Rudi, also Califax, in Anwesenheit von Fürst Eusebius Maria und Fürstin Thusnelda das Kommando über das Regiment Kraxelberg-Jodelfingen überträgt.
Kurz darauf treffen Hans Wurst, Ludas Matyi, Abrax und Brabax ebenfalls in Wien ein. Der Erzherzog ernennt Ludas Matyi zum Verpflegungskommissär für das Regiment Kraxelberg-Jodelfingen, unterschreibt ein Leutnantspatent für Adolar von Altentrott und erhebt den Hansl zu seinem Leibarzt. Er begleitet ihn auch zu mehreren Patienten, die alle lediglich simulieren, um nicht in den Krieg zu müssen (u.a. der Graf Wurz von Bitterwasser und der Ritter von Sülzner).
Bis kurz vor dem Kostümball zum Jahresbeginn 1705 behält Xaver den Hans Wurst in seinen Diensten. Als sich jedoch - dank der Intrigen Alois Vierschroths - beim Ball herausstellt, dass der Hansl sich mehrfach für den Erzherzog ausgegeben hat, entzieht er ihm seine Gunst und verweist ihn des Hauses. Dabei macht Xaver, als Urviech verkleidet, allerdings auch keine besonders gute Figur.
Seine letzte im Mosaik dargestellte Amtshandlung ist die Begnadigung der beiden Gendarmen Bösl und Grantiger. An den Prozessen gegen Califax und Hans Wurst in den Heften 7/79 bzw. 8/79 beteiligt er sich nicht.
[Bearbeiten] Hat es den Erzherzog Xaver in Wirklichkeit gegeben?
Nein. Der damalige Kaiser Leopold hatte 1704 als einzige lebende männliche Verwandte zwei Söhne, Joseph und Karl, die auch noch zu jung waren, um mit Erzherzog Xaver identifiziert zu werden. Die Behauptung von Hans Wurst, die Kaiserfamilie wäre so riesig, stimmt also in Wirklichkeit auch nicht. Der Name Xaver leitet sich vom Namen des Heiligen Francisco de Javier y Jassu (1506-1552) ab (Javier ist ein Ort im Baskenland). Dieser war Mitbegründer des Jesuitenordens und wurde 1622 heiliggesprochen. Xaver (eigtl. Franz Xaver) ist ein typischer Name der Epoche der Gegenreformation, für die sich in Süddeutschland insbesondere die Bayernherzöge und die Habsburger des 17. Jahrhunderts, so auch Kaiser Leopold, "verdient gemacht" haben.
Der bedeutendste Fürst mit dem Namensteil Xaver im 18. Jahrhundert war Franz Xaver von Sachsen, der von 1763 bis 1768 Regent des Kurfürstentums Sachsen für seinen minderjährigen Neffen Friedrich August III. war. Franz Xaver war darüberhinaus sogar ein Enkel des Habsburgerkaisers Joseph I. Damit kommt er dem MOSAIK-Xaver noch am nächsten, auch wenn er rund 60 Jahre später gelebt hat.
[Bearbeiten] Erzherzog Xaver tritt in folgenden Mosaikheften auf
1/78, 2/78, 3/78, 10/78, 11/78, 1/79, 2/79 als Cameo: 500