Timeo Danaos et dona ferentes
Aus MosaPedia
(→Orient-Okzident-Serie) |
(→Orient-Okzident-Serie) |
||
Zeile 26: | Zeile 26: | ||
In Heft [[578]] ruft [[Onkel Theodorus]] in [[Genua]]: "Timeo Danaos, et dona ferentis!" (sic), und eine Fußnote bietet neben der Übersetzung auch die Herkunft des Zitats aus Vergils ''Aeneis''. [[Brabax]] versteht den Spruch natürlich und versichert Theodorus, dass sie keine Griechen seien und dass der Elefant [[Abul Abbas]] zwar tatsächlich ein Geschenk, jedoch nicht für [[Genua]], sondern für [[Karl der Große|Kaiser Karl]] sei. Theodorus ist von Brabax' Lateinkenntnis beeindruckt und schließt korrekt, dass es sich bei den Besuchern offenbar doch nicht um [[Sarazenen]] handelt. | In Heft [[578]] ruft [[Onkel Theodorus]] in [[Genua]]: "Timeo Danaos, et dona ferentis!" (sic), und eine Fußnote bietet neben der Übersetzung auch die Herkunft des Zitats aus Vergils ''Aeneis''. [[Brabax]] versteht den Spruch natürlich und versichert Theodorus, dass sie keine Griechen seien und dass der Elefant [[Abul Abbas]] zwar tatsächlich ein Geschenk, jedoch nicht für [[Genua]], sondern für [[Karl der Große|Kaiser Karl]] sei. Theodorus ist von Brabax' Lateinkenntnis beeindruckt und schließt korrekt, dass es sich bei den Besuchern offenbar doch nicht um [[Sarazenen]] handelt. | ||
- | Das [[Latein]]ische im MOSAIK-Text ist leicht fehlerhaft, da Theodorus mit ''ferentis'' die Singularform benutzt, nicht die korrekte Pluralform ''ferentes''. Ob das bewusst so geschah, um Theodorus' mangelhafte Lateinkenntnisse zu illustrieren, oder schlicht ein Druckfehler ist, ist nicht zu entscheiden. Die Übersetzung in der Fußnote ist hingegen fehlerfrei und entspricht der oben angegebenen, freieren Übertragung. | + | Das [[Latein]]ische im MOSAIK-Text ist leicht fehlerhaft, da Theodorus mit ''ferentis'' die Singularform benutzt, nicht die korrekte Pluralform ''ferentes'' ("Ich fürchte die Griechen, auch wenn er Geschenke bringt"). Ob das bewusst so geschah, um Theodorus' mangelhafte Lateinkenntnisse zu illustrieren, oder schlicht ein Druckfehler ist, ist nicht zu entscheiden. Die Übersetzung in der Fußnote ist hingegen fehlerfrei und entspricht der oben angegebenen, freieren Übertragung. |
== ''Timeo Danaos et dona ferentes'' spielt in folgenden Mosaikheften eine Rolle == | == ''Timeo Danaos et dona ferentes'' spielt in folgenden Mosaikheften eine Rolle == |
Version vom 19:11, 31. Jan. 2024
Timeo Danaos et dona ferentes ist ein geflügeltes Wort aus dem Epos Aeneis des lateinischen Dichters Vergil. Es hat mehrfache Spuren im MOSAIK hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis |
Quelle und Übersetzung
In Vergils Epos (Buch II, Vers 49) stammt das Zitat aus dem Mund von Laokoon, einem Propheten in Troja während der Belagerung durch die Griechen. Er bezieht sich dabei auf die vorgebliche Opfergabe, die das scheinbar abgezogene Griechenheer hinterlassen hat, das gigantische hölzerne Pferd vor den Toren der Stadt. Seine Warnung wird - nachdem Apollon ihm und seinen beiden Söhnen eine todbringende Schlangenplage auf den Hals gehetzt hat - freilich in den Wind geschlagen und das Pferd in die Stadt gezogen, mit den bekannten Folgen.
Die wortwörtliche Übersetzung des Spruches lautet:
(Ich) fürchte die Danaer, auch die Geschenke bringenden. |
Der Begriff Danaer ist - neben Achäer, Argoler u.a. - eine der mythischen Bezeichnungen, die schon Homer in der Ilias für die Griechen verwendete und worin ihm Vergil folgte. Eine etwas freiere und gängigere Übersetzung ist demnach:
Ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen. |
Die stehende Redewendung von einem Danaergeschenk, also einem unheilvollen, vergifteten Geschenk, ist von diesem Zitat abgeleitet.
Das Zitat im MOSAIK
Wido-Wexelgelt-Serie
Der Name der hinterhältigen Doña Ferrentes ist ein Wortspiel mit Timeo Danaos et dona ferentes. Die Doña wird selbst zum geflügelten Danaergeschenk, wenn man Laokoons Warnung scherzhaft so übersetzt:
Ich fürchte die Griechen und Doña Ferrentes. |
Abrafaxe-Römer-Serie
Timeo Danaos et dona ferentes wird - zusammen mit anderen lateinischen Phrasen - im Mittelteil von Heft 466 im Rahmen der Rubrik Latein rockt! besprochen und erklärt.
Orient-Okzident-Serie
In Heft 578 ruft Onkel Theodorus in Genua: "Timeo Danaos, et dona ferentis!" (sic), und eine Fußnote bietet neben der Übersetzung auch die Herkunft des Zitats aus Vergils Aeneis. Brabax versteht den Spruch natürlich und versichert Theodorus, dass sie keine Griechen seien und dass der Elefant Abul Abbas zwar tatsächlich ein Geschenk, jedoch nicht für Genua, sondern für Kaiser Karl sei. Theodorus ist von Brabax' Lateinkenntnis beeindruckt und schließt korrekt, dass es sich bei den Besuchern offenbar doch nicht um Sarazenen handelt.
Das Lateinische im MOSAIK-Text ist leicht fehlerhaft, da Theodorus mit ferentis die Singularform benutzt, nicht die korrekte Pluralform ferentes ("Ich fürchte die Griechen, auch wenn er Geschenke bringt"). Ob das bewusst so geschah, um Theodorus' mangelhafte Lateinkenntnisse zu illustrieren, oder schlicht ein Druckfehler ist, ist nicht zu entscheiden. Die Übersetzung in der Fußnote ist hingegen fehlerfrei und entspricht der oben angegebenen, freieren Übertragung.
Timeo Danaos et dona ferentes spielt in folgenden Mosaikheften eine Rolle
Mosaik ab 1976: 267-282 (Auftritte von Doña Ferrentes), 578 (zitiert und in einer Fußnote übersetzt) Mittelteil: 466 (Latein rockt!)