Belagerung von Lübeck
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+ | [[Heinrich der Löwe]], ein mächtiger Fürst der [[Welfen]], strebt nach mehr Macht im [[Heiliges Römisches Reich|Reich]]. Sein politischer Gegner Kaiser [[Barbarossa]] weilt hauptsächlich in [[Italien]] und so gelingt es Heinrich kaisertreue Adlige wie die Grafen [[Familie Wackerstein|Wackerstein]] und [[Schrottfried von Schrottstein|Schrottstein]] zu entmachten und damit die Position des Kaisers zu schwächen. | ||
+ | Parallel dazu stärkt er die Städte in seinen Ländereien und fördert deren Entwicklung, was ihm weiteren Reichtum garantiert. Eine dieser Städte ist [[Lübeck]]. Die Stadt genießt unter Heinrich viele Privilegien, die ihr Wohlstand und Ansehen bringen. Der Preis dafür ist ein ewiger [[Treueeid der Stadt Lübeck|Treueeid]] dem Fürsten gegenüber. | ||
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+ | Doch Heinrichs Stern sinkt, als sich Barbarossa wieder intensiv um die Politik in Deutschland kümmert. Er entmachtet Heinrich, zwingt ihn ins Exil nach [[Stade]] und fordert den Einzug in die löwentreuen Städte. Alle Städte schließen sich dem Kaiser an, bis auf Lübeck. | ||
== Verlauf == | == Verlauf == | ||
+ | Die Lübecker [[Ratsherren von Lübeck|Ratsherren]] stecken in einem Dilemma: Öffnen sie dem Kaiser die Tore, brechen sie den Treueeid und verlieren ihre Ehre. Ein kaiserlicher [[Bote des Kaisers|Bote]] betritt den Ratssaal und verkündet die Belagerung der Stadt. Wenn die Tore geöffnet würden, bliebe die Stadt verschont. Bleiben sie geschlossen, wird Lübeck bis auf die Grundmauern zerstört. Einen Tag Bedenkzeit wird den Lübeckern gewährt. | ||
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+ | Tatsächlich haben die kaiserlichen Truppen die Stadt vollständig umzingelt. Die [[Trave]]mündung wird als einzige Versorgungsmöglichkeit von der Flotte des dänischen Königs [[Waldemar I.|Waldemar]] blockiert, der sich mit Barborossa gegen Heinrich verbündet hat. | ||
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+ | Die einzige Möglichkeit sehen die Ratsherren in der Auflösung des Treueeids durch Heinrich selbst. Aber gewährt Barbarossa diese zusätzliche Zeit, die es kosten würde, nach Stade zu reisen und Heinrich zu überzeugen? Da erinnert sich [[Ratsherr in Grün|einer der Ratsherren]] an drei [[Abrafaxe|Boten]] des Kaisers, die der Fürst vor einigen Jahren hatte einsperren lassen. Ihre Freilassung könnte den Kaiser womöglich erfreuen und der Stadt ein Entgegenkommen seinerseits bringen. Nach anfänglicher Weigerung erklären sich die gefangenen Boten, es handelt sich bei ihnen um die Abrafaxe, bereit, den Kaiser um die Verlängerung des Ultimatums zu bitten. Da Barbarossa [[Abrax]] zum [[Graf Schleifstein|Grafen]] gemacht hatte, gewährt er den Aufschub und gibt der Gesandtschaft sogar Pferde, damit sie schneller voran kommen. | ||
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+ | Der gestürzte Heinrich löst den Treueeid, da er die Wichtigkeit der Städte immer erkannt und gefördert hat. Die Gesandten machen sich auf den Rückweg, doch kommen den Lübeckern Zweifel, ob der Kaiser ihnen die bisherigen Privilegien weiter zugestehen wird. Als sie einen treuen [[Wackerbart von Wackerstein|Gefolgsmann]] Barbarossas treffen, bestätigt dieser die Zweifel, da sich der Kaiser nie viel aus dem Wachstum der Städte gemacht hat. Die Lübecker beschließen, unter diesen Umständen lieber mit ihrer Stadt unterzugehen, als dahin zu vegetieren. | ||
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+ | Nun wollen die Abrafaxe versuchen, den Kaiser umzustimmen. Sie begeben sich in sein [[Barbarossas Lager vor Lübeck|Lager]], wo Abrax vorerst festgenommen wird, da man ihn für einen Anhänger Heinrichs hält. Es gelingt jedoch Brabax in das [[Barbarossas Zelt|Zelt]] des Kaisers vorzudringen, der über den nächtlichen Besuch gar nicht erfreut ist. Dennoch hört er sich an, was Brabax zu sagen hat und sieht sich am Ende mit einer Erpressung konfrontiert: Entweder er nimmt die Bedingungen Lübecks an, oder Brabax berichtet von des Kaisers [[Barbarossas Unterhosen|Unterhosen]]. Brabax lässt ihn zum Überlegen allein und richtet im Lager ein Chaos an, um Abrax zu finden. Dieser wird dann jedoch ins kaiserliche Zelt gerufen, wo auch er noch einmal die Möglichkeit hat, die Situation der Lübecker zu erklären. Besonders ist jedoch Barbarossa daran interessiert, ob man Brabax trauen kann... | ||
+ | Am folgenden Morgen empfängt der Kaiser die Gesandten der Stadt und nimmt ihre Bedingungen an. Nur ihm ist sie von nun an unterstellt und damit eine freie Stadt. Die Stadttore werden geöffnet und Barbarossa jubelnd empfangen, womit die Belagerung ein Ende hat. | ||
== Die historische Belagerung == | == Die historische Belagerung == | ||
+ | Im Januar des Jahres 1180 verhängt Kaiser Barbarossa die Reichsacht gegen Heinrich den Löwen. Dieser verliert dadurch offiziell all seine Besitztümer. Im Verlauf des Jahres kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Reichsheer und den Anhängern Heinrichs. Nach und nach löst sich die Macht des Löwen auf und tatsächlich kommt es im Jahre 1181 zu einer Belagerung Lübecks durch die Truppen Barbarossas. Heinrich hatte die Stadt zwar stark befestigen lassen, aber niemanden geschickt, sie zu verteidigen. Als das Reichsherr die [[Elbe]] überquert, flieht Heinrich nach Stade und empfiehlt den Lübeckern von dort aus, sich dem Kaiser zu unterwerfen. | ||
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+ | Im November 1180 wirft sich Heinrich der Löwe in Erfurt symbolisch dem Kaiser zu Füßen, erhält den Friedenskuss und muss zur Strafe die deutschen Lande verlassen. | ||
+ | Die politische Situation der Jahre 1180/81 wird im MOSAIK sehr ausführlich und historisch ziemlich genau wiedergegeben. | ||
== Lübeck wird in folgendem Mosaikheft belagert == | == Lübeck wird in folgendem Mosaikheft belagert == | ||
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Aktuelle Version vom 16:24, 30. Jun. 2019
Die Belagerung von Lübeck ist ein Ereignis der Mittelalter-Serie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Heinrich der Löwe, ein mächtiger Fürst der Welfen, strebt nach mehr Macht im Reich. Sein politischer Gegner Kaiser Barbarossa weilt hauptsächlich in Italien und so gelingt es Heinrich kaisertreue Adlige wie die Grafen Wackerstein und Schrottstein zu entmachten und damit die Position des Kaisers zu schwächen.
Parallel dazu stärkt er die Städte in seinen Ländereien und fördert deren Entwicklung, was ihm weiteren Reichtum garantiert. Eine dieser Städte ist Lübeck. Die Stadt genießt unter Heinrich viele Privilegien, die ihr Wohlstand und Ansehen bringen. Der Preis dafür ist ein ewiger Treueeid dem Fürsten gegenüber.
Doch Heinrichs Stern sinkt, als sich Barbarossa wieder intensiv um die Politik in Deutschland kümmert. Er entmachtet Heinrich, zwingt ihn ins Exil nach Stade und fordert den Einzug in die löwentreuen Städte. Alle Städte schließen sich dem Kaiser an, bis auf Lübeck.
[Bearbeiten] Verlauf
Die Lübecker Ratsherren stecken in einem Dilemma: Öffnen sie dem Kaiser die Tore, brechen sie den Treueeid und verlieren ihre Ehre. Ein kaiserlicher Bote betritt den Ratssaal und verkündet die Belagerung der Stadt. Wenn die Tore geöffnet würden, bliebe die Stadt verschont. Bleiben sie geschlossen, wird Lübeck bis auf die Grundmauern zerstört. Einen Tag Bedenkzeit wird den Lübeckern gewährt.
Tatsächlich haben die kaiserlichen Truppen die Stadt vollständig umzingelt. Die Travemündung wird als einzige Versorgungsmöglichkeit von der Flotte des dänischen Königs Waldemar blockiert, der sich mit Barborossa gegen Heinrich verbündet hat.
Die einzige Möglichkeit sehen die Ratsherren in der Auflösung des Treueeids durch Heinrich selbst. Aber gewährt Barbarossa diese zusätzliche Zeit, die es kosten würde, nach Stade zu reisen und Heinrich zu überzeugen? Da erinnert sich einer der Ratsherren an drei Boten des Kaisers, die der Fürst vor einigen Jahren hatte einsperren lassen. Ihre Freilassung könnte den Kaiser womöglich erfreuen und der Stadt ein Entgegenkommen seinerseits bringen. Nach anfänglicher Weigerung erklären sich die gefangenen Boten, es handelt sich bei ihnen um die Abrafaxe, bereit, den Kaiser um die Verlängerung des Ultimatums zu bitten. Da Barbarossa Abrax zum Grafen gemacht hatte, gewährt er den Aufschub und gibt der Gesandtschaft sogar Pferde, damit sie schneller voran kommen.
Der gestürzte Heinrich löst den Treueeid, da er die Wichtigkeit der Städte immer erkannt und gefördert hat. Die Gesandten machen sich auf den Rückweg, doch kommen den Lübeckern Zweifel, ob der Kaiser ihnen die bisherigen Privilegien weiter zugestehen wird. Als sie einen treuen Gefolgsmann Barbarossas treffen, bestätigt dieser die Zweifel, da sich der Kaiser nie viel aus dem Wachstum der Städte gemacht hat. Die Lübecker beschließen, unter diesen Umständen lieber mit ihrer Stadt unterzugehen, als dahin zu vegetieren.
Die Belagerung dauert weiter an.
[Bearbeiten] Beendigung
Nun wollen die Abrafaxe versuchen, den Kaiser umzustimmen. Sie begeben sich in sein Lager, wo Abrax vorerst festgenommen wird, da man ihn für einen Anhänger Heinrichs hält. Es gelingt jedoch Brabax in das Zelt des Kaisers vorzudringen, der über den nächtlichen Besuch gar nicht erfreut ist. Dennoch hört er sich an, was Brabax zu sagen hat und sieht sich am Ende mit einer Erpressung konfrontiert: Entweder er nimmt die Bedingungen Lübecks an, oder Brabax berichtet von des Kaisers Unterhosen. Brabax lässt ihn zum Überlegen allein und richtet im Lager ein Chaos an, um Abrax zu finden. Dieser wird dann jedoch ins kaiserliche Zelt gerufen, wo auch er noch einmal die Möglichkeit hat, die Situation der Lübecker zu erklären. Besonders ist jedoch Barbarossa daran interessiert, ob man Brabax trauen kann...
Am folgenden Morgen empfängt der Kaiser die Gesandten der Stadt und nimmt ihre Bedingungen an. Nur ihm ist sie von nun an unterstellt und damit eine freie Stadt. Die Stadttore werden geöffnet und Barbarossa jubelnd empfangen, womit die Belagerung ein Ende hat.
[Bearbeiten] Die historische Belagerung
Im Januar des Jahres 1180 verhängt Kaiser Barbarossa die Reichsacht gegen Heinrich den Löwen. Dieser verliert dadurch offiziell all seine Besitztümer. Im Verlauf des Jahres kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Reichsheer und den Anhängern Heinrichs. Nach und nach löst sich die Macht des Löwen auf und tatsächlich kommt es im Jahre 1181 zu einer Belagerung Lübecks durch die Truppen Barbarossas. Heinrich hatte die Stadt zwar stark befestigen lassen, aber niemanden geschickt, sie zu verteidigen. Als das Reichsherr die Elbe überquert, flieht Heinrich nach Stade und empfiehlt den Lübeckern von dort aus, sich dem Kaiser zu unterwerfen.
Im November 1180 wirft sich Heinrich der Löwe in Erfurt symbolisch dem Kaiser zu Füßen, erhält den Friedenskuss und muss zur Strafe die deutschen Lande verlassen.
Die politische Situation der Jahre 1180/81 wird im MOSAIK sehr ausführlich und historisch ziemlich genau wiedergegeben.
[Bearbeiten] Lübeck wird in folgendem Mosaikheft belagert
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