Stern von Bethlehem
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Der Stern von Bethlehem gehört, wie die Weisen aus dem Morgenland selbst und praktisch die gesamte restliche biblische Überlieferung über die Geburt Jesu Christi, zur Heilsgeschichte. Allerdings beschreibt nur Matthäus dieses Motiv. Lukas erwähnt den Stern nicht, und die anderen beiden Evangelien bieten überhaupt keine Geburtsgeschichten. Abgesehen von der im ganzen Altertum verbreiteten Vorstellung, dass die Geburt eines Helden mit einem aufgehenden Stern oder einer anderen bemerkenswerten Himmelserschienung einhergehen kann, hat der Stern von Bethlehem eine ganz spezifische religiöse Funktion: Er soll die Prophezeiung des Bileam aus dem ''Alten Testament'' - "Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel" (Numeri 24,17) - erfüllen. Diese Passage wurde als Ankündigung des (jüdischen) Messias betrachtet, weshalb z.B. später der Anführer des zweiten jüdischen Aufstands gegen [[Rom]], Simeon ben Kosiba, den Beinamen ''Bar Kochba'' trug - "Sohn des Sterns". | Der Stern von Bethlehem gehört, wie die Weisen aus dem Morgenland selbst und praktisch die gesamte restliche biblische Überlieferung über die Geburt Jesu Christi, zur Heilsgeschichte. Allerdings beschreibt nur Matthäus dieses Motiv. Lukas erwähnt den Stern nicht, und die anderen beiden Evangelien bieten überhaupt keine Geburtsgeschichten. Abgesehen von der im ganzen Altertum verbreiteten Vorstellung, dass die Geburt eines Helden mit einem aufgehenden Stern oder einer anderen bemerkenswerten Himmelserschienung einhergehen kann, hat der Stern von Bethlehem eine ganz spezifische religiöse Funktion: Er soll die Prophezeiung des Bileam aus dem ''Alten Testament'' - "Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel" (Numeri 24,17) - erfüllen. Diese Passage wurde als Ankündigung des (jüdischen) Messias betrachtet, weshalb z.B. später der Anführer des zweiten jüdischen Aufstands gegen [[Rom]], Simeon ben Kosiba, den Beinamen ''Bar Kochba'' trug - "Sohn des Sterns". | ||
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Version vom 01:16, 5. Jan. 2013
Der Stern von Bethlehem ist eine himmlische Erscheinung, die dem Neuen Testament zufolge die Geburt Christi angekündet hat. Er wird im Onepager - Es war einmal... erwähnt. Dabei reiten die Abrafaxe vor fast "zweitausend Jahren" in Verkleidung phönizischer Kaufleute in sternklarer Nacht in Richtung Bethlehem.
Der Stern von Bethlehem im Matthäus-Evangelium
2,1: Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, 2,2: Wo ist der neugeborene König der Juden? 2,3: Da das der König Herodes hörte, erschrak er 2,4: Und ließ versammeln alle Hohenpriester und Schriftgelehrten unter dem Volk 2,5: Und sie sagten ihm: 2,6: "Und du Bethlehem im jüdischen Lande 2,7: Da berief Herodes die Weisen 2,8: und wies sie gen Bethlehem und sprach: 2,9: Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. 2,10: Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 2,12: Und Gott befahl ihnen im Traum, |
Der Stern von Bethlehem als astronomisches Ereignis?
Der Stern von Bethlehem gehört, wie die Weisen aus dem Morgenland selbst und praktisch die gesamte restliche biblische Überlieferung über die Geburt Jesu Christi, zur Heilsgeschichte. Allerdings beschreibt nur Matthäus dieses Motiv. Lukas erwähnt den Stern nicht, und die anderen beiden Evangelien bieten überhaupt keine Geburtsgeschichten. Abgesehen von der im ganzen Altertum verbreiteten Vorstellung, dass die Geburt eines Helden mit einem aufgehenden Stern oder einer anderen bemerkenswerten Himmelserschienung einhergehen kann, hat der Stern von Bethlehem eine ganz spezifische religiöse Funktion: Er soll die Prophezeiung des Bileam aus dem Alten Testament - "Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel" (Numeri 24,17) - erfüllen. Diese Passage wurde als Ankündigung des (jüdischen) Messias betrachtet, weshalb z.B. später der Anführer des zweiten jüdischen Aufstands gegen Rom, Simeon ben Kosiba, den Beinamen Bar Kochba trug - "Sohn des Sterns".
Dessen ungeachtet wurde seit der Renaissance immer wieder versucht, eine reale Himmelserscheinung jener Zeit mit dem Stern von Bethlehem zu verknüpfen. Die am häufigsten genannten sind:
- eine große Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn im Jahre 7 v.u.Z.
- eine Kometenhypothese um 5 v.u.Z. und
- eine Supernova-Hypothese um das Jahr 2 v.u.Z.
Bereits der Astronom Johannes Kepler hatte kurz nach einer Konjunktion von Jupiter und Saturn unweit dieser Position eine „Nova“ aufleuchten sehen, was ihn dazu veranlasste, eine solche Konjunktion zu errechnen. Diese Konjunktion sollte aber nicht der Weihnachtsstern, sondern der Auslöser zur Geburt desselben sein. Bis zum berühmten Gemälde von Giotto di Bondone, Anbetung der Heiligen Drei Könige in der Cappella degli Scrovegni (Padua), ist keine Krippendarstellung mit Schweifstern bekannt (Giotto hatte übrigens vorher 1301 den berühmten Halleyschen Kometen gesehen). Außerdem galten Kometen bis dahin, allein wegen ihrer Unvorhersehbarkeit, als Unglücksbringer. Erst der Astronom Edmond Halley konnte für den später nach ihm benannten Kometen ein Wiedererscheinen voraussagen.
Literatur und Externe Links
- Dieter B. Herrmann: Der Stern von Bethlehem, paetec Gesellschaft für Bildung und Technik mbH, Berlin 1997
- Geza Vermes: Die Geburt Jesu. Geschichte und Legende, Darmstadt 2007, S. 82ff.
- Matthäus-Evangelium in der Lutherbibel