Huemac
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Huemac ist eine Figur der Amerika-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.
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[Bearbeiten] Huemac im Mosaik
Er tritt in dem Exkurs - Das Inselvolk auf. Huemac ist der oberste Kriegshäuptling der Tolteken im alten Tollan. Er will mit den anderen drei Kriegshäuptlingen zusammen den König Topiltzin davon überzeugen, dass nur durch Kriege die Macht und das Ansehen der Tolteken steigen werde und dass man die anderen Völker tributpflichtig machen müsse. Topiltzin möchte davon nichts hören und lässt die Kriegshäuptlinge aus seinem Palast werfen. Dafür schwören sie ihm Rache. Huemac zieht mit seinen Kumpanen eine Verschwörung auf, um Toiltzin samt seinem friedlichen Gott Quetzalcoatl abzusetzen.
In der darauf folgenden Nacht überfallen die Kriegshäuptlinge unter Führung von Huemac Topiltzin, fesseln ihn und lassen ihn in einem geflochtenen Boot aufs Meer hinaustreiben. Danach lässt Huemac Quetzalcoatl stürzen und macht Tetzcatlipoca, den antagonistischen Kriegsgott, dem man Menschenopfer bringen muss, zum obersten Gott. Dem Volk lässt Huemac verkünden, Topiltzin sei zu den Göttern abberufen worden und Quetzalcoatl habe Tetzcatlipoca seinen Platz abgetreten. Huemac selbst schwingt sich zum neuen Führer der Tolteken auf.
Nun fangen für das gesamte Volk der Tolteken schlechte Zeiten an, besonders für die Bauern, welche auf Befehl Huemacs hohe Abgaben leisten müssen und nicht einmal Lohn dafür erhalten. Den soll es erst nach dem Endsieg geben. Aufgrund der grausamen Herrschaft Huemacs und seiner Kriegsgötter entwickelt sich die Legende von der Wiederkehr Quetzalcoatls in einem Jahr 1 Rohr, welche ewigen Frieden mit sich bringen werde. Eine größere Gruppe von Tolteken will das Joch gar nicht mehr aushalten, wandert weit nach Norden aus und bildet in den Rocky Mountains schließlich das Inselvolk.
[Bearbeiten] In der Realität
Die Existenz Huemacs als wirkliche Person ist in der Forschung höchst umstritten. Er ist zwar eine wichtige Figur in einer Reihe von Legenden der alten Völker (Tolteken und Azteken), jedoch widersprechen sich diese teilweise sehr stark. Manchmal wird er beispielsweise als direkter Nachfolger Topiltzins gesehen, manchmal sind noch drei Herrscher dazwischen. Die im Mosaik beschriebene Version, dass Huemac ein Feind Topiltzin-Quetzalcoatls gewesen sei, stammt höchstwahrscheinlich erst aus kolonialer Zeit und gehört nicht zum originalen Erzählkanon. Eric Rosenfield (siehe Literatur) hat folgende übereinstimmende Motive als Essenz der toltekischen Legenden identifiziert:
- Huemac wird Herrscher der Tolteken als (direkter oder späterer) Nachfolger Topiltzins.
- Er vollbringt während seiner Herrschaft keine bemerkenswerten Leistungen (auch keinen gewonnenen Kriegszug).
- Huemac ist für schwere Fehler verantwortlich, die letztlich zum Niedergang von Tollan führen.
- Die Tolteken verlassen Tollan und es kommt zu einem großflächigen Exodus.
- Huemac verschwindet bei Chapoltepec (stirbt oder begeht Selbstmord).
Viele der im Mosaik dargestellten Ereignisse passen also nicht mit Huemac und seiner Zeit zusammen. Neben der wohl unkorrekten Darstellung als Feind Topiltzins ist auch seine Einordnung als Kriegshäuptling falsch. Unter seiner Führung führten die Tolteken auch keine (nachgewiesenen) Kriege. Zwar kommt es zu einem toltekischen Exodus, jedoch nicht nur von einer Gruppe (dem Inselvolk), sondern die ganze toltekische Zivilisation zerstreut sich. Insgesamt muss Huemac als legendäre Figur wohl ähnlich den Königen der griechischen Sage eingeordnet werden.
[Bearbeiten] Quellen und Literatur
- Huemac in der englischen Wikipedia
- Eric Rosenfield, HUEMAC - The Legendary Fall of Tollan, 2002, Volltext online
[Bearbeiten] Huemac tritt in folgenden Mosaikheften auf
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