Zwei-Vögel-beim-Schwimmen

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'''Zwei-Vögel-beim-Schwimmen''' ist eine Figur der [[Wido-Wexelgelt-Serie]] und tritt im [[Kristallschädel-Kapitel]] auf.
'''Zwei-Vögel-beim-Schwimmen''' ist eine Figur der [[Wido-Wexelgelt-Serie]] und tritt im [[Kristallschädel-Kapitel]] auf.
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Auch wenn der Name ''Zwei-Vögel-beim-Schwimmen'' typisch "indianisch" klingt, handelt es sich dabei um eine Anspielung auf den Roman ''[[At Swim-two-Birds]]'' von [[Flann O'Brien]]. In der Übersetzung von Lore Fiedler (1966/1981) lautet der deutsche Titel genau wie der Name des [[Miwok]]s: ''Zwei Vögel beim Schwimmen'' - in der späteren Übersetzung von Harry Rowohlt hingegen ''In Schwimmen-zwei-Vögel oder Sweeny auf den Bäumen'' (1989) bzw. ''Auf Schwimmen-zwei-Vögel oder Sweeny in den Bäumen'' (2002). MOSAIK-[[Autor]] [[Jens-Uwe Schubert]] kannte die Fiedler'sche Übersetzung, aus der er auch die Inspiration für den [[Syllogismus-Spruch]] bezog.
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Bei ''Swim-two-Birds'' handelt es sich um die [[englisch]]e Übersetzung des [[Irland|irischen]] Ortsnamens ''Snámh dá Én'' oder ''Snámh dá Éan'' am Fluss Shannon; das geht auch aus einer Stelle in dem Roman hervor:
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{{zitat|After another time he [Sweeny] set forth in the air again till he reached the church of Snámh dá Én (or Swim-two-Birds) by the side of the Shannon, arriving there on a Friday, to speak precisely; here the clerics were engaged in observation of their nones, flax was being beaten and here and there a woman was giving birth to a child; and Sweeny did not stop until he had recited the full length of a further lay.}}
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Dieser Ort wiederum spielt eine Rolle in dem mythischen Epos ''Buile Suibhne'' ("Suibhnes Wahnsinn") aus dem 12. Jahrhundert (?). König Suibhne von Dál nAraide in Nordirland streift nach einer Schlacht, in der er den Verstand verloren hat, durch das Land und rezitiert Gedichte. Dabei bewegt er sich zunehmend über das Geäst von Bäumen und berührt kaum noch mit den Füßen den Boden. Darauf bezieht sich die Stelle bei O'Brien - der von ihm benutzte Name ''Sweeny'', der es auch in den deutschen Romantitel bei Rowohlt gebracht hat, ist nichts weiter als eine anglisierte Form von ''Suibhne''. In ''Buile Suibhne'' lautet die entsprechende, von O'Brien benutzte Passage in englischer Übersetzung:
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{{Zitat|So Suibhne fared forth until he reached the church at Snamh dha En on the Shannon, which is now called Cluain Boirenn; he arrived there on a Friday, to speak precisely. The clerics of the church were then fulfilling the office of nones; women were beating flax, and one was giving birth to a child.}}
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Der Ort Cluain Boirenn schließlich heißt heute anglisiert ''Cloonburren''. Es handelt sich um ein winziges Dorf am Shannon, unweit der alten Abtei Clonmacnoise.
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Version vom 22:07, 9. Dez. 2015

vom Stamm der Miwoks

Zwei-Vögel-beim-Schwimmen ist eine Figur der Wido-Wexelgelt-Serie und tritt im Kristallschädel-Kapitel auf.

Name

Auch wenn der Name Zwei-Vögel-beim-Schwimmen typisch "indianisch" klingt, handelt es sich dabei um eine Anspielung auf den Roman At Swim-two-Birds von Flann O'Brien. In der Übersetzung von Lore Fiedler (1966/1981) lautet der deutsche Titel genau wie der Name des Miwoks: Zwei Vögel beim Schwimmen - in der späteren Übersetzung von Harry Rowohlt hingegen In Schwimmen-zwei-Vögel oder Sweeny auf den Bäumen (1989) bzw. Auf Schwimmen-zwei-Vögel oder Sweeny in den Bäumen (2002). MOSAIK-Autor Jens-Uwe Schubert kannte die Fiedler'sche Übersetzung, aus der er auch die Inspiration für den Syllogismus-Spruch bezog.

Bei Swim-two-Birds handelt es sich um die englische Übersetzung des irischen Ortsnamens Snámh dá Én oder Snámh dá Éan am Fluss Shannon; das geht auch aus einer Stelle in dem Roman hervor:

After another time he [Sweeny] set forth in the air again till he reached the church of Snámh dá Én (or Swim-two-Birds) by the side of the Shannon, arriving there on a Friday, to speak precisely; here the clerics were engaged in observation of their nones, flax was being beaten and here and there a woman was giving birth to a child; and Sweeny did not stop until he had recited the full length of a further lay.

Dieser Ort wiederum spielt eine Rolle in dem mythischen Epos Buile Suibhne ("Suibhnes Wahnsinn") aus dem 12. Jahrhundert (?). König Suibhne von Dál nAraide in Nordirland streift nach einer Schlacht, in der er den Verstand verloren hat, durch das Land und rezitiert Gedichte. Dabei bewegt er sich zunehmend über das Geäst von Bäumen und berührt kaum noch mit den Füßen den Boden. Darauf bezieht sich die Stelle bei O'Brien - der von ihm benutzte Name Sweeny, der es auch in den deutschen Romantitel bei Rowohlt gebracht hat, ist nichts weiter als eine anglisierte Form von Suibhne. In Buile Suibhne lautet die entsprechende, von O'Brien benutzte Passage in englischer Übersetzung:

So Suibhne fared forth until he reached the church at Snamh dha En on the Shannon, which is now called Cluain Boirenn; he arrived there on a Friday, to speak precisely. The clerics of the church were then fulfilling the office of nones; women were beating flax, and one was giving birth to a child.

Der Ort Cluain Boirenn schließlich heißt heute anglisiert Cloonburren. Es handelt sich um ein winziges Dorf am Shannon, unweit der alten Abtei Clonmacnoise.


Zwei-Vögel-beim-Schwimmen tritt in folgenden Mosaikheften auf

277, 278, 279
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