Richard Trevithick

Aus MosaPedia

Wechseln zu: Navigation, Suche
Trevithick im Südamerika-Look

Richard Trevithick (im MOSAIK durchgängig Trevithik) ist eine Figur der Erfinder-Serie im Mosaik von Hannes Hegen.

Inhaltsverzeichnis

Abenteuer in Peru

Zunächst begleiten lediglich die Digedags und ein Monteur den Transport einer von Richard Trevithick erbauten Hochdruckdampfmaschine nach Peru. Da selbige aber infolge einer Entführung durch aufständische Indios schwer beschädigt wird, muss Trevithick selbst von England nach Peru reisen, um die Maschine wieder in Gang zu setzten. Als er nach beschwerlicher Reise in Lima eintrifft, stellt er fest, dass es in der Stadt von Soldaten nur so wimmelt. Kaum angekommen, wird er von zwei dienstbeflissenen Soldaten bei einer Kontrolle schikaniert. Der zufällig vorbeikommende Vizekönig, Marchese Alonso Gomez y Saladas Mayonese di Caputo Lamentos, ist dagegen hocherfreut über die Ankunft Trevithicks und verpflichtet die beiden Soldaten, Trevithick nach Cerro de Pasco zu geleiten. Die Reise in die Anden ist recht mühsam und mit allerlei Hindernissen gespickt, doch schließlich erreicht Trevithick glücklich die Bergstadt, wo er auf die Digedags und Señor d'Urville trifft. Dieser bringt Trevithick zu der arg beschädigten Dampfmaschine.

Trevithick schafft es bald, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Allerdings haben die Indio-Rebellen inzwischen die Oberhand über das in der Region stationierten spanische Regiment gewonnen und wollen als erstes die Dampfmaschine zerstören, die sie für die Ursache ihrer Unterdrückung durch die Spanier und Minenherren halten. Vergebens versuchen die Digedags die Rebellen aufzuhalten und von ihrem Vorhaben abzubringen. Die Maschine wird kurz und klein geschlagen. D'Urville und Trevithick verlassen daraufhin frustriert Cerro de Pasco, Trevithick selbst kehrt enttäuscht nach Europa zurück.

Trevithicks Dampflok

Die Catch me who can auf Rundfahrt

Eigentlich noch bevor Trevithick in die Konstruktion von Multifunktions-Hochdruckdampfmaschinen einstieg, bestand sein Interesse darin, dampfbetriebene Fahrzeuge zu bauen. Bereits 1797 entstand ein erstes Dampfwagenmodell, welches 1801 bzw. 1803 in eine funktionierende Straßenlokomotive und eine Dampfkutsche mündete. Obwohl diese Erfindungen recht problemlos funktionierten, setzten sie sich noch nicht durch. 1804 entstand dann Trevithicks berühmte Lokomotive - die erste funktionsfähige Dampflok der Welt. Sie stach vor allem durch ihr übergroßes Schwungrad ins Auge. Obwohl auch sie an sich funktionierte, gab es noch keine Schienen, die das Gewicht einer solchen Lok dauerhaft aushalten konnten. Daher setzte sich auch die Dampflok nicht durch, obwohl Treviithick 1808 in London einen Rundkurs eröffnete, auf dem seine "Catch me who can" genannte Lok im Kreise herumfuhr und Passagiere beförderte. Allerdings stürzte die Lok nach nur zwei Monaten um, woraufhin Trevithick den Fahrbetrieb einstellte.

Im Mosaik geht die Lok nicht in die eigentliche Handlung ein, sondern wird auf der redaktionell gestalteten Rückseite von Heft 74 porträtiert. Zu sehen sind die Lok en detail und ein Panorama des Rundkurses.

Trevithick in der Realität

Richard Trevithick (1771 - 1833) gehört zu den tragischen Figuren unter den Erfindern der Dampfmaschinen. Obwohl einer der genialsten Erfinder und Konstrukteure seiner Zeit überhaupt, hatte er - im Vergleich mit Personen wie Savery, Newcomen, Watt oder Stephenson - wesentlich weniger Erfolg, und seine Erfindungen erlebten in den wenigsten Fällen einen direkten und dauerhaften Einsatz. Viele seiner Ideen wurden später wieder aufgegriffen, so der Bau von Hochleistungskesseln durch andere Dampflokerfinder, der Schornstein zur Optimierung des Zuges bei der Dampffeuerung und andere mehr. Trevithick hatte jedoch von alledem nichts. Mehrfach musste er mit seinen Firmen Bankrott anmelden und starb schließlich völlig verarmt in Dartford, wobei sein Begräbnis durch gesammelte Spenden von Fabrikarbeitern bezahlt wurde.

Im Mosaik wird Trevithick zu Recht als einer der markantesten Dampfmaschinenerfinder porträtiert, und die Südamerika-Abenteuer zeigen eine besonders interessante Episode aus Trevithicks Leben. Allerdings enthält die Mosaik-Darstellung bedeutende Ungenauigkeiten. Nicht nur, dass Trevithicks Name durchgängig falsch geschrieben wird (Trevithik statt Trevithick). Trevithick reiste nicht 1819 nach Peru, um eine kaputte Maschine zu reparieren, sondern reiste bereits 1816 gezielt nach Südamerika, um eine ganze Reihe von dampfbetriebenen Pumpwerken für die Silberminen zu bauen. Er investierte sogar in einige Minen und wäre am Ertrag beteiligt gewesen. Die Wirren des Bürgerkrieges sorgten dafür, dass er 1826 Peru verlassen musste und allen Besitz verlor. Im Mosaik wird dagegen das Ereignis so eingeordnet, dass die Abreise Trevithicks spätestens 1821 erfolgt sein müsste - erkenntlich aus dem Gespräch mit Simon Bolivar am Ende von Heft 75 - oder sogar schon 1819, wenn man die Fahrt der Savannah zugrunde legt. Schließlich wird auch das Ende der Dampfrundbahn Catch me who can nicht ganz zutreffend geschildert - als die Lok umstürzte, ging weniger das Vertrauen des Publikums als vielmehr Trevithicks eigenes Interesse am Weiterbetrieb verloren. Außerdem fehlten ihm die finanziellen Mittel für eine Reparatur.

Die erwähnten chronologischen Ungenauigkeiten sind jedoch keine "Fehler" an sich, sondern entspringen den Erfordernissen einer kurzweiligen Handlung in wenigen Comicheften. Es handelt sich - wie schon beim James-Watt-Kapitel und anderen MOSAIK-Episoden - um eine bewusste, dramaturgisch begründete Straffung, damit möglichst viele überlieferte Ereignisse jener Zeit dargestellt werden können.

Externe Links

Auftritte in folgenden Mosaikheften

74 (erwähnt), 75
Persönliche Werkzeuge