Dreißigjähriger Krieg

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Version vom 08:27, 22. Apr. 2008

Der Dreißigjährige Krieg ist ein Ereignis, welches verschiedentlich im MOSAIK erwähnt wird.

Inhaltsverzeichnis

Fundstellen im Mosaik

Bei den Digedags

Während die Digedags im Deutschland des Jahres 1654 unterwegs sind, treffen sie des öfteren auf Spuren des erst vor sechs Jahren beendeten Kriegsgeschehens. Sie halten sich zunächst in Magdeburg auf, welches unter der Belagerung von 1631 sehr gelitten hatte. Die beiden zerstören versehentlich die Haustür von Ratsherr Schnatterschnack, welche noch Schäden von der Belagerung im Dreißigjährigen Krieg hat und die wegen fehlender Nägel nicht behoben werden können.
Später, auf der Reise nach Regensburg, treffen sie auf eine Räuberbande, die wohl aus ehemaligen Söldnern besteht, welche die Not zu ihrer Tugend gemacht haben und die Beutezüge auf privater Basis weiterführen. Zum Glück können die Räuber von Dig und Dag in die Flucht geschlagen werden.

Bei den Abrafaxen

Die Abrafaxe treffen auf ihrer Tour zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Reich der Habsburger und in Bayern auf Reminiszenzen an den großen Krieg. Mitte 1705 halten sie sich kurzzeitig in Brünn auf und müssen versuchen, in die dortige Festung Spielberg zu gelangen. Dabei erfahren sie, dass sich selbst die Schweden im Dreißigjährigen Krieg an der unbezwingbaren Festung die Zähne ausgebissen haben.
Einige Zeit später kommen die Abrafaxe und ihre Begleiter in die Knödelmetropole Knödlingen, die im bayerischen Herzogtum Kloßberg liegt. Dort erfährt man, dass die traditionsreichen Knödlinger Knödelfesttage - hauptsächlich ein großes Knödel-Wettessen - selbst während des Dreißigjährigen Krieges abgehalten wurden, allerdings nur mit Knödel-Ersatz.

Sonstiges

Der Dreißigjährige Krieg wurde auch in zwei Mosaik-Beilagen thematisiert:

Dabei beschränkt sich die erstgenannte Beilage auf die Wiedergabe einer Bildvorlage aus den Kriegszeiten, während die andere Beilage ausgehend von der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg das Wirken von Otto von Guericke, Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und Johann Amos Comenius bespricht.

Der Krieg in der Realität

Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648) war eines der einschneidendsten Ereignisse der frühmodernen deutschen und europäischen Geschichte. Dabei handelte es sich an sich nicht um einen durchgängigen Einzelkonflikt, sondern um eine Reihe in sich geschlossener, aber dicht aufeinanderfolgender Krieg und Feldzüge. Konfliktparteien bildeten dabei einerseits die Katholische Liga und die Protestantische Union, andererseits auch die damaligen Großmächte Europas als solche.

Die Kriegshandlungen fanden dabei hauptsächlich auf deutschem Boden statt. Das stark partikularisierte Reich befand sich genau mitten zwischen allen Kriegsparteien (Dänemark und Schweden im Norden, Frankreich und die Niederlande im Westen, die Habsburger im Süden) und wurde dadurch zum Kriegsschauplatz. Die Zerstörungen und Verluste durch direkte Kriegshandlungen (zu denen mosaikrelevant etwa die Eroberung Magdeburgs im Jahre 1631 durch die Truppen Tillys gehört) waren jedoch nur ein Teil der Realität. Wesentlich größere Verwüstungen hinterließen Brandschatzungen, Plünderungen und andere Exzesse durch die Söldnertruppen der unterschiedlichen Heere, die sich dadurch ernährten und finanzierten. Als Folge entstanden Hungersnöte; dazu kamen Seuchen, die ebenso große Teile der Bevölkerung das Leben kosteten. Die betroffenen Gebiete brauchten teilweise ein ganzes Jahrhundert, um die Bevölkerungsverluste und/oder die Subsistenzverluste auszugleichen. Die Kriegserfahrungen prägten auf eine nachhaltige Weise die kollektive Erinnerung Europas.

Erwähnt in folgenden Heften

MvHH: 53, 54
Ab 1976: 9/79, 3/80
Beilagen: 53, 59
Persönliche Werkzeuge