Bearbeiten von Siegerbildnis Ritter Runkels
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- | Das '''Siegerbildnis Ritter Runkels''' ist der Entwurf für ein großformatiges Wandbild, angefertigt nach Runkels Anweisungen von den Künstlern der [[ | + | Das '''Siegerbildnis Ritter Runkels''' ist der Entwurf für ein großformatiges Wandbild, angefertigt nach Runkels Anweisungen von den Künstlern der [[Mosaikwerkstatt]] der Insel [[Pordoselene]]. |
- | Mit der Hilfe [[Dig]]s und [[Dag]]s sowie [[Ritter Runkel|Ritter Runkels]] konnte das [[Unternehmen Göttertrank]] – der Überfall auf die Insel Pordoselene – verhindert werden. Nach den aufregenden Ereignissen zeigen die stolzen [[Bewohner von Pordoselene|Bürger]] ihren Gästen die berühmte Mosaikwerkstatt der Insel. Dig und Dag finden dort zufällig [[Digedag]]s Entwürfe für ein großes [[Digedags Wandbild auf Pordoselene|Wandbild]]. Es sollte die wahren Ereignisse um die [[Vierter Kreuzzug|Eroberung]] [[Konstantinopel]]s im Jahre 1204 zeigen. Während Dig und Dag sich mit Digedags Werken beschäftigen, lässt Runkel von den [[Mosaikgestalter in Pordoselene 1284|Künstlern]] der Werkstatt ein Siegerbildnis entwerfen, das ihn als den heroischen Retter der Insel, als den übermenschlichen Besieger der [[Teufelsbrüder]] feiert. | + | Mit der Hilfe [[Dig]]s und [[Dag]]s sowie [[Ritter Runkel|Ritter Runkels]] konnte das [[Unternehmen Göttertrank]] – der Überfall auf die Insel Pordoselene – verhindert werden. Nach den aufregenden Ereignissen zeigen die stolzen [[Bewohner von Pordoselene|Bürger]] ihren Gästen die berühmte [[Mosaikwerkstatt]] der Insel. Dig und Dag finden dort zufällig [[Digedag]]s Entwürfe für ein großes [[Digedags Wandbild auf Pordoselene|Wandbild]]. Es sollte die wahren Ereignisse um die [[Vierter Kreuzzug|Eroberung]] [[Konstantinopel]]s im Jahre 1204 zeigen. Während Dig und Dag sich mit Digedags Werken beschäftigen, lässt Runkel von den [[Mosaikgestalter in Pordoselene 1284|Künstlern]] der Werkstatt ein Siegerbildnis entwerfen, das ihn als den heroischen Retter der Insel, als den übermenschlichen Besieger der [[Teufelsbrüder]] feiert. |
== Der Entwurf == | == Der Entwurf == | ||
- | Wie im Mittelalter üblich, wird der Entwurf nach den detaillierten Vorgaben des Auftraggebers angefertigt. So überrascht es kaum, dass beinahe die gesamte Fläche des hochrechteckigen Bildfeldes von der Gestalt des Ritters eingenommen wird. Er ist in [[Runkels Ritterrüstung|voller Rüstung]] dargestellt. Über sein Haupt halten zwei junge Frauengestalten einen mächtigen Lorbeerkranz. In der rechten Hand hält Runkel ein Schwert mit geflammter Klinge, die Spitze auf den Boden gerichtet, in der Linken ein Stadtmodell. Unter seinem linken Fuß krümmen sich die Teufelsbrüder. Zur Rechten des Ritters stehen – ebenfalls zwergenhaft klein | + | Wie im Mittelalter üblich, wird der Entwurf nach den detaillierten Vorgaben des Auftraggebers angefertigt. So überrascht es kaum, dass beinahe die gesamte Fläche des hochrechteckigen Bildfeldes von der Gestalt des Ritters eingenommen wird. Er ist in [[Runkels Ritterrüstung|voller Rüstung]] dargestellt. Über sein Haupt halten zwei junge Frauengestalten einen mächtigen Lorbeerkranz. In der rechten Hand hält Runkel ein Schwert mit geflammter Klinge, die Spitze auf den Boden gerichtet, in der Linken ein Stadtmodell. Unter seinem linken Fuß krümmen sich die Teufelsbrüder. Zur Rechten des Ritters stehen – ebenfalls zwergenhaft klein gegeben – Dig und Dag, immerhin beide mit Helm und Schwert. |
=== Ikonographie === | === Ikonographie === | ||
Der Entwurf präsentiert den Ritter als übermächtigen Feldherrn und Sieger und gehört somit zur Gattung der Repräsentationsdarstellungen. Der Hergang des Geschehens ist dagegen unwichtig, nur die Wogen zu Füßen des Ritters und das Stadtmodell geben knappe Hinweise auf die Ereignisse. | Der Entwurf präsentiert den Ritter als übermächtigen Feldherrn und Sieger und gehört somit zur Gattung der Repräsentationsdarstellungen. Der Hergang des Geschehens ist dagegen unwichtig, nur die Wogen zu Füßen des Ritters und das Stadtmodell geben knappe Hinweise auf die Ereignisse. | ||
- | Wie schon in der altägyptischen Kunst entspricht die Größe der Figuren ihrer Bedeutung – der Ritter ist als riesenhafte Gestalt gezeigt, seine Gegner und auch seine Helfer winzig klein. Der Lorbeerkranz ist der [[Römisches Reich| | + | Wie schon in der altägyptischen Kunst entspricht die Größe der Figuren ihrer Bedeutung – der Ritter ist als riesenhafte Gestalt gezeigt, seine Gegner und auch seine Helfer winzig klein. Der Lorbeerkranz ist der [[Römisches Reich|altrömischen]] Ikonographie des Triumphators entlehnt, das Stadtmodell der Stifterikonographie des hohen Mittelalters. Das überraschendste Attribut ist jedoch das Flammenschwert, das eigentlich die strafenden Erzengel auszeichnet. Zu dieser sakralen Überhöhung der Darstellung passt der Goldgrund, der in der Kunst des 12. und 13. Jahrhunderts eigentlich den Himmel, die Sphäre des Nicht-Irdischen, des Heiligen bezeichnet. Kurz gesagt lautet die Botschaft des Bildes: Runkel hat sich durch die Rettung der Stadt heiligmäßige Verdienste erworben! Dazu paßt die Verzierung des Goldgrundes mit dem Wappenzeichen seiner Familie, der [[Runkelrübe]]. |
Aufschlussreich ist auch die Mimik der Dargestellten: Der Ritter lächelt im Glanze des Sieges, die Teufelsbrüder scheinen zu schreien und zu jammern, Dig und Dag sehen eher unbeteiligt aus. | Aufschlussreich ist auch die Mimik der Dargestellten: Der Ritter lächelt im Glanze des Sieges, die Teufelsbrüder scheinen zu schreien und zu jammern, Dig und Dag sehen eher unbeteiligt aus. | ||
=== Technik === | === Technik === | ||
- | Der Entwurf ist mit Kohlestift gezeichnet und koloriert. Das Material des Bildträgers ist nicht erkennbar, sowohl | + | Der Entwurf ist mit Kohlestift gezeichnet und koloriert. Das Material des Bildträgers ist nicht erkennbar, sowohl Pergament, als auch grundiertes Gewebe kommen in Frage. Die vorherrschenden Farben sind Blau und Gold. |
=== Stil === | === Stil === | ||
- | Die Darstellung der Personen ist abgesehen von der Bedeutungsperspektive auffällig wirklichkeitsnah. Sowohl der Ritter als auch seine Gefährten und seine Gegner sind porträthaft, physiognomisch genau wiedererkennbar gezeichnet. So will der Ritter der Nachwelt im Gedächtnis bleiben! Perspektivische Raumdarstellung oder gar Landschaftsbeschreibung sind dagegen völlig unwichtig. Wie ein Vergleich mit den wenige Jahrzehnte älteren Entwürfen Digedags zeigt, hat sich der Stil der Werkstatt inzwischen leicht geändert, vor allem der Figurenstil. Digedags Zeichnungen sind deutlich konservativer. | + | Die Darstellung der Personen ist abgesehen von der Bedeutungsperspektive auffällig wirklichkeitsnah. Sowohl der Ritter, als auch seine Gefährten und seine Gegner sind porträthaft, physiognomisch genau wiedererkennbar gezeichnet. So will der Ritter der Nachwelt im Gedächtnis bleiben! Perspektivische Raumdarstellung oder gar Landschaftsbeschreibung sind dagegen völlig unwichtig. Wie ein Vergleich mit den wenige Jahrzehnte älteren Entwürfen Digedags zeigt, hat sich der Stil der Werkstatt inzwischen leicht geändert, vor allem der Figurenstil. Digedags Zeichnungen sind deutlich konservativer. |
- | Die ikonographischen Bezüge zu den [[Ahnengalerie | + | Die ikonographischen Bezüge zu den [[Runkels Ahnengalerie|Ahnenbildern der Rübensteiner]] sind offensichtlich, bedürfen aber noch der genaueren Erforschung. |
=== Weiteres Schicksal des Entwurfes === | === Weiteres Schicksal des Entwurfes === | ||
- | Der Entwurf wird von Dig und Dag und auch von den Künstlern abgelehnt. Der Grund liegt auf der Hand – die peinliche Selbstüberschätzung Runkels. Dem Ritter teilt man das allerdings nicht mit, denn er ist schließlich Ehrengast auf der Insel. So sagt ihm der [[Mosaikmeister in Pordoselene 1284|Meister]], der Entwurf sei angenommen. Da Runkels Rückkehr nach Pordoselene nicht zu befürchten ist, kann der Entwurf ruhig beiseite gelegt werden | + | Der Entwurf wird von Dig und Dag und auch von den Künstlern abgelehnt. Der Grund liegt auf der Hand – die peinliche Selbstüberschätzung Runkels. Dem Ritter teilt man das allerdings nicht mit, denn er ist schließlich Ehrengast auf der Insel. So sagt ihm der [[Mosaikmeister in Pordoselene 1284|Meister]], der Entwurf sei angenommen. Da Runkels Rückkehr nach Pordoselene nicht zu befürchten ist, kann der Entwurf ruhig beiseite gelegt werden. |
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== Das Siegerbild strahlt im Mosaikheft == | == Das Siegerbild strahlt im Mosaikheft == | ||
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