Bearbeiten von Fatimiden
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== Die historischen Fatimiden == | == Die historischen Fatimiden == | ||
- | Der Begründer der Dynastie war Said ibn al-Husain, genannt Abdallah al-Mahdi (873-934), ein persischer Kaufmann, der sich 899 zum Führer der Ismailiten erhob. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts kam er nach [[Tunesien]], wo er - auf dem Erfolg seiner Missionare aufbauend - 910 die Nachfolge der Aghlabiden antrat und sich gegen die | + | Der Begründer der Dynastie war Said ibn al-Husain, genannt Abdallah al-Mahdi (873-934), ein persischer Kaufmann, der sich 899 zum Führer der Ismailiten erhob. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts kam er nach [[Tunesien]], wo er - auf dem Erfolg seiner Missionare aufbauend - 910 die Nachfolge der Aghlabiden antrat und sich gegen die Abbasiden zum Kalifen erklärte. Als solcher behauptete er nun auch seine Abstammung von [[Fatima]], der Tochter des [[Prophet Mohammed|Propheten Mohammed]]. |
Im Jahre 946 fast von einem Berberaufstand hinweggefegt, gelang es al-Mahdis Nachfolgern schließlich doch, ihre Macht über einen Großteil Nordafrikas auszudehnen. Abu Tamim al-Muizz (932-975), der Urenkel des Dynastiegründers, eroberte 969 Ägypten und verlegte seine Hauptstadt 972 nach [[Kairo]]. Unter seinem Sohn al-Aziz (955-996) fielen auch das [[Heiliges Land|Heilige Land]] sowie [[Mekka]] und [[Medina]] unter den Einfluss der Fatimiden. | Im Jahre 946 fast von einem Berberaufstand hinweggefegt, gelang es al-Mahdis Nachfolgern schließlich doch, ihre Macht über einen Großteil Nordafrikas auszudehnen. Abu Tamim al-Muizz (932-975), der Urenkel des Dynastiegründers, eroberte 969 Ägypten und verlegte seine Hauptstadt 972 nach [[Kairo]]. Unter seinem Sohn al-Aziz (955-996) fielen auch das [[Heiliges Land|Heilige Land]] sowie [[Mekka]] und [[Medina]] unter den Einfluss der Fatimiden. | ||
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Erst durch die ausgedehnten Kriegszüge in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts kam es zum langsamen Niedergang der Dynastie. Insbesondere mussten die Fatimiden 1076 Syrien und das Heilige Land den [[Seldschuken]] überlassen; immerhin konnte deren Siegeszug 1087 im Nildelta durch die Tatkraft des neuen [[Wesir]]s Badr al-Dschamali aufgehalten werden. Die fatimidischen Kalifen wurden nun zu reinen Repräsentationsfiguren, während die wahre Macht in den Händen der Regenten lag. Nachfolgeauseinandersetzungen schwächten die Position der Dynastie zusätzlich. Daran änderte sich auch nichts Wesentliches, als 1121 der allmächtige Wesir [[Malik al-Afdal|al-Afdal]], Badr al-Dschamalis Sohn und Nachfolger, von den [[Assassinen]] ermordet wurde (möglicherweise steckte allerdings auch der [[Kalif von Ägypten|Kalif al-Amir]] dahinter, um die Macht zurückzugewinnen). | Erst durch die ausgedehnten Kriegszüge in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts kam es zum langsamen Niedergang der Dynastie. Insbesondere mussten die Fatimiden 1076 Syrien und das Heilige Land den [[Seldschuken]] überlassen; immerhin konnte deren Siegeszug 1087 im Nildelta durch die Tatkraft des neuen [[Wesir]]s Badr al-Dschamali aufgehalten werden. Die fatimidischen Kalifen wurden nun zu reinen Repräsentationsfiguren, während die wahre Macht in den Händen der Regenten lag. Nachfolgeauseinandersetzungen schwächten die Position der Dynastie zusätzlich. Daran änderte sich auch nichts Wesentliches, als 1121 der allmächtige Wesir [[Malik al-Afdal|al-Afdal]], Badr al-Dschamalis Sohn und Nachfolger, von den [[Assassinen]] ermordet wurde (möglicherweise steckte allerdings auch der [[Kalif von Ägypten|Kalif al-Amir]] dahinter, um die Macht zurückzugewinnen). | ||
- | Trotzdem konnten sich die Fatimiden noch bis 1171 als nominelle Herrscher über Ägypten halten. Erst dann stürzte der neue Wesir | + | Trotzdem konnten sich die Fatimiden noch bis 1171 als nominelle Herrscher über Ägypten halten. Erst dann stürzte der neue Wesir Saladin, der erst wenige Jahre zuvor mit Waffengewalt aus Syrien in Ägypten eingedrungen war, den letzten Kalifen al-Adid (1149-1171), erklärte sich selbst zum Sultan und begründete so das [[Reich der Ejjubiden]]. |
Interessanterweise war die Küche am Hofe der Fatimiden tatsächlich im ganzen [[Orient]] berühmt. Insofern ist es kein Wunder, dass ein fatimidischer Kalif wegen eines Kochbuchs in den Krieg zieht, wie es im MOSAIK geschildert wird. | Interessanterweise war die Küche am Hofe der Fatimiden tatsächlich im ganzen [[Orient]] berühmt. Insofern ist es kein Wunder, dass ein fatimidischer Kalif wegen eines Kochbuchs in den Krieg zieht, wie es im MOSAIK geschildert wird. | ||
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- | + | al-Tayyib (1130/31) az-Zafir (1149-1154) Jussuf | |
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== Quellen == | == Quellen == | ||
- | *Heinz Halm | + | *Heinz Halm, ''Das Reich des Mahdi. Der Aufstieg der Fatimiden (875-973)'', München 1991 |
- | *Heinz Halm | + | *Heinz Halm, ''Die Kalifen von Kairo. Die Fatimiden in Ägypten (973–1074)'', München 2003 |
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/Fatimiden Wikipedia-Artikel zu den Fatimiden] | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Fatimiden Wikipedia-Artikel zu den Fatimiden] | ||
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