Bearbeiten von Der Meisterdieb

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== Zum Märchen selbst ==
== Zum Märchen selbst ==
=== Kurzgefasster Inhalt ===
=== Kurzgefasster Inhalt ===
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Ein Meisterdieb kehrt aus der Fremde in seinen Heimatort zurück, wo er sich zunächst seinen Eltern und dann seinem Paten, dem Grafen, zu erkennen gibt. Dieser droht ihm eine Strafe für seine Missetaten an, wenn er nicht drei Proben seiner Kunst ablegt: das beste Pferd des Grafen stehlen, das Bettlaken und den Ehering der Gräfin entwenden, den Pfarrer und den Küster entführen. Der Meisterdieb holt das Pferd, indem er sich als Weinhändlerin verkleidet und die Wächter [[betrunken]] macht. Dann überlistet er den Grafen mit der Leiche eines Gehenkten, die dieser für den Dieb hält und nachts begräbt, während der Meisterdieb selbst ins gräfliche Schlafgemach steigt, sich der Gräfin gegenüber als ihr Gatte ausgibt und von ihr Laken und Ehering erhält.  
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Ein Meisterdieb kehrt aus der Fremde in seinen Heimatort zurück, wo er sich zunächst seinen Eltern und dann seinem Paten, dem Grafen, zu erkennen gibt. Dieser droht ihm eine Strafe für seine Missetaten an, wenn er nicht drei Proben seiner Kunst ablegt: das beste Pferd des Grafen stehlen, das Bettlaken und den Ehering der Gräfin entwenden, den Pfarrer und den Küster entführen. Der Meisterdieb holt das Pferd, indem er sich als Weinhändlerin verkleidet und die Wächter betrunken macht. Dann überlistet er den Grafen mit der Leiche eines Gehenkten, die dieser für den Dieb hält und nachts begräbt, während der Meisterdieb selbst ins gräfliche Schlafgemach steigt, sich der Gräfin gegenüber als ihr Gatte ausgibt und von ihr Laken und Ehering erhält.  
Schließlich gaukelt er Pfarrer und Küster vor, der Weltuntergang sei angebrochen. Dazu klebt er Kerzen auf den Rücken von Krebsen und lässt diese in großer Zahl nachts über den Kirchhof krabbeln. Er selbst verkleidet sich als der [[Heiliger Petrus|Heilige Petrus]] und ruft von der Kirchenkanzel her mit dumpfer Stimme das nahende [[Jüngster Tag|Jüngste Gericht]] aus. Die beiden Kleriker halten die vielen wandernden Flämmchen für die Schar der Seelen auf dem Weg ins [[Himmelreich]]. Um schnellstmöglich nachzukommen, bietet ihnen "Petrus" an, in seinen Sack zu steigen. Voller Vorfreude folgen Pfarrer und Küster dem Vorschlag und werden vom Meisterdieb über Treppen ("Gebirge"), Pfützen ("regennasse Wolken") und eine Stiege ("Himmelstreppe") in den Taubenschlag geschleift, wo sie glauben, schon die Flügel der Engel schlagen zu hören.
Schließlich gaukelt er Pfarrer und Küster vor, der Weltuntergang sei angebrochen. Dazu klebt er Kerzen auf den Rücken von Krebsen und lässt diese in großer Zahl nachts über den Kirchhof krabbeln. Er selbst verkleidet sich als der [[Heiliger Petrus|Heilige Petrus]] und ruft von der Kirchenkanzel her mit dumpfer Stimme das nahende [[Jüngster Tag|Jüngste Gericht]] aus. Die beiden Kleriker halten die vielen wandernden Flämmchen für die Schar der Seelen auf dem Weg ins [[Himmelreich]]. Um schnellstmöglich nachzukommen, bietet ihnen "Petrus" an, in seinen Sack zu steigen. Voller Vorfreude folgen Pfarrer und Küster dem Vorschlag und werden vom Meisterdieb über Treppen ("Gebirge"), Pfützen ("regennasse Wolken") und eine Stiege ("Himmelstreppe") in den Taubenschlag geschleift, wo sie glauben, schon die Flügel der Engel schlagen zu hören.
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=== Motive ===
=== Motive ===
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Das Märchen ist - in natürlich abweichenden Fassungen - über die ganze Welt verbreitet. Es gibt für die <u>ersten beiden Proben</u> der Diebeskunst starke Parallelen zur [[Ägypten|altägyptischen]] Sage vom [[Rhampsinit und der Meisterdieb|Schatzhaus des Rhampsinit]], wie sie in den ''Historien'' von [[Herodot]] überliefert ist - auch dort macht der Dieb die Wachen betrunken und hantiert mit Leichenteilen, um eine Frau im Schlafgemach zu überlisten. Diese Sage stellt, auf welchen Wegen auch immer, sicher eine der Quellen für das Märchen dar. Im MOSAIK findet sie sich interessanterweise im [[Märchen von der schönen Prinzessin und dem klugen Baumeister]] in der [[Griechenland-Ägypten-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] wieder.
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Das Märchen ist - in natürlich abweichenden Fassungen - über die ganze Welt verbreitet. Es gibt bei den <u>ersten beiden Proben</u> der Diebeskunst starke Parallelen zur [[Ägypten|altägyptischen]] Sage vom [[Rhampsinit und der Meisterdieb|Schatzhaus des Rhampsinit]], wie sie in den ''Historien'' von [[Herodot]] überliefert ist - auch dort macht der Dieb die Wachen betrunken und hantiert mit Leichenteilen, um eine Frau im Schlafgemach zu überlisten. Diese Sage stellt, auf welchen Wegen auch immer, sicher eine der Quellen für das Märchen dar. Im MOSAIK findet sie sich interessanterweise im [[Märchen von der schönen Prinzessin und dem klugen Baumeister]] in der [[Griechenland-Ägypten-Serie]] des [[Mosaik ab 1976]] wieder.
Nun scheinen aber Motive aus der <u>dritten Probe</u> des Grimmschen Meisterdiebs (die sich nicht bereits bei Herodot findet) schon viele Jahre vor der Griechenland-Ägypten-Serie als Vorlage für die [[Erfinder-Serie]] und eventuell auch die [[Runkel-Serie]] gedient zu haben. Im Folgenden eine kleine Übersicht darüber, welche Motive in welcher Form in den beiden Quellen und im MOSAIK erscheinen.
Nun scheinen aber Motive aus der <u>dritten Probe</u> des Grimmschen Meisterdiebs (die sich nicht bereits bei Herodot findet) schon viele Jahre vor der Griechenland-Ägypten-Serie als Vorlage für die [[Erfinder-Serie]] und eventuell auch die [[Runkel-Serie]] gedient zu haben. Im Folgenden eine kleine Übersicht darüber, welche Motive in welcher Form in den beiden Quellen und im MOSAIK erscheinen.

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