Pordoselene

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Die Insel Pordoselene ist ein Handlungsort der Runkel-Serie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage von Pordoselene

Der Kaiser zeigt auf die Bucht von Lesbos.
Der Kaiser zeigt auf die "Hundertinseln".

Bei zwei Lagebesprechungen weist Kaiser Andronikos II. seine Generäle anhand von Wandkarten auf die Lage von Pordoselene hin. Beim ersten Mal in Heft 120 S. 15 (siehe Bild links) erkennt man, dass die Insel in der Nähe der kleinasiatischen Küste, und zwar in der Bucht von Lesbos liegt.

Bei der zweiten Gelegenheit, Heft 122 (siehe Bild rechts), wird diese Bucht vergrößert dargestellt und Andronikos zeigt auf eine Inselgruppe, bestehend aus einer sichelförmigen Hauptinsel und mehreren kleineren Inseln (beim Daumen des Kaisers und beim Bart des Generals). Welche Insel innerhalb dieses Archipels nun Pordoselene ist, wird im Mosaik nicht weiter deutlich.


[Bearbeiten] Die Digedags auf Pordoselene

Die Stadt Pordoselene auf der gleichnamigen Insel

Die einzige Stadt der Insel heißt ebenfalls Pordoselene. Die Einwohner leben vom Weinanbau und der Herstellung von Mosaiken.

Im Jahre 1284 sagt sich die Insel vom Byzantinischen Reich los und verweigert Kaiser Andronikos den Tribut. Da dieser aber nicht auf seinen Lieblingswein, den Göttertrank, verzichten will, startet er das Unternehmen Göttertrank. Dieser lausig organisierte und ausgerüstete Kriegszug schlägt jedoch, fast schon erwartungsgemäß, fehl. Pordoselene kann dadurch seine Unabhängigkeit bewahren und feiert Dig, Dag und Ritter Runkel als seine Retter.

Man führt sie dort durch die berühmte Mosaikenwerkstatt der Insel. Dig und Dag stoßen darin auf eine weitere Spur ihres alten Gefährten Digedag. Dieser war nämlich im Jahre 1204 nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer auf die Insel Pordoselene geflüchtet. Er fertigte für die Mosaikenwerkstatt einen umfangreichen Bericht und Entwürfe über den Fall Konstantinopels an, die jedoch durch ein Verbot Kaiser Balduins I. nicht zur Ausführung kamen.


[Bearbeiten] Vorbilder

[Bearbeiten] Lage der Insel

Auf einer modernen Karte und noch besser auf einem Satellitenbild der fraglichen Gegend kann man den im Mosaik abgebildeten Archipel sehr gut wiedererkennen. In der Antike trug die Inselgruppe den Namen Hekatonnesoi, zu deutsch "Hundertinseln" oder "Inseln des Hekatos" (= Apollon), heute heißt sie Ayvalık Adaları, also "Inseln von Ayvalik" (nach der benachbarten Stadt auf dem Festland). Die sichelförmige Hauptinsel wurde im Altertum einfach Nesos oder Nasos ("Insel") genannt und seit der byzantinischen Zeit Moschonisi (wohl "Kalbsinsel"). Heutzutage heißt sie offiziell Alibey Adası oder volkstümlich Cunda Adası (Adası = Insel) und ist über einen Damm mit Ayvalik verbunden.

Satellitenbild der "Hundertinseln". Rechts unten das Festland mit Ayvalik. In der Bildmitte die Hauptinsel Nesos / Moschonisi / Cunda / Alibey. Links oben Pordoselene.
Satellitenbild von Por(d)oselene / Pyrgos / Perema / Maden Büyük.

Die zweitgrößte Insel des Archipels, wie die Hauptinsel seit der Antike bewohnt, heißt heute Maden (bzw. Maden Büyük = "Groß-Maden", in Abgrenzung zur westlichen Nachbarinsel Maden Küçük = "Klein-Maden") und trug in byzantinischer Zeit den Namen Pyrgos ("Burg, Turm"). Ein weiterer ehemaliger Name der Insel ist Perema. In der Antike war sie jedoch als Poroselene oder Pordoselene bekannt und prägte sogar eigene Münzen. Poroselene bedeutet etwa "Meerenge der (Mondgöttin) Selene", Pordoselene hingegen könnte von "pordiakos" = "feucht" abgeleitet sein (klang aber in griechischen Ohren wie "Arschmond", weshalb der Name gerne abgewandelt wurde). Die Insel ist ca. 1,5 km breit und 3 km lang. Hier haben wir also das Vorbild des Mosaik-Pordoselene zu suchen.

[Bearbeiten] Wein und Eroberung

Darüberhinaus gibt es Parallelen zwischen dem MOSAIK-Pordoselene und der Kykladeninsel Naxos in der Ägäis. Auch diese ist seit der Antike für ihren Wein berühmt, der als Nektar - d.h. Göttertrank - gerühmt wurde. Zudem wurde Naxos im Vierten Kreuzzug von venezianischen Truppen unter Marco Sanudo erobert, nachdem dieser nach der Landung die Schiffe seiner Flotte zerstören lassen haben soll, um den Soldaten keinen anderen Ausweg als den Sieg zu lassen. So zweifelhaft diese Darstellung auch ist, so sehr ähnelt sie doch der Situation bei der versuchten Eroberung Pordoselenes im MOSAIK. Ob diese beiden Parallelen zu Naxos beabsichtigt waren, ist jedoch unbekannt.

[Bearbeiten] Externe Links

[Bearbeiten] Folgende Mosaikhefte spielen auf Pordoselene

123, 124, 125, 126
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